Veröffentlicht: 13.04.2025. Rubrik: Satirisches
Diverse Schoko-Osterhasen
Ein Schokoladenosterhase fühlt sich sichtlich verarscht, als er erfährt, dass er nur eine Reinkarnation des Schokoladenweihnachtsmanns ist, der im Regal verstaubte. Der hatte es allerdings auch nicht besser, denn schließlich war er nur ein umgeschmolzener Nikolaus mit neuer Hochglanzfolie. Den Nikolaus traf es aber am schlimmsten, er wurde aus allem zusammen gepanscht, was im Sommer nicht frühzeitig dahingeschmolzen ist.
Dass der Schokoladenosterhase eine Reinkarnation des Weihnachtsmanns ist, passt doch wie die Faust aufs Auge, endlich eine Wiederauferstehung, die nicht frei erfunden wurde. Zu meiner Kindheit gab es übrigens nur Osterhasen, doch dann sind die störrischen Emanzen auf die Barrikaden gegangen und seitdem gibt es auch Osterhäsinnen. Den Herstellern war es egal, Hauptsache der Rubel rollte.
Demnächst wird es sicher auch schwule und lesbische Osterhasen geben, das ist für die Hersteller aber unproblematisch, schließlich brauchen sie für diese, nur eine neue Verpackung. Schwierig wird es bei den Non-Binären, da fehlt den Herstellern noch die Inspiration, wie sie das gestalten sollen.
Blöd ist natürlich, dass die Hersteller deshalb nicht mehr verkaufen, denn ursprünglich haben ja alle früher nur Schokoosterhasen gegessen. Gemeinsam und nicht jeder für sich! Jetzt brauchen die Hersteller zwei verschiedene Formen, unterschiedliche Verpackungen und Werbestrategien, um die Ware der Zielgruppe schmackhaft zu machen. Das ist aber erst der Anfang, in einer Gesellschaft in der jetzt alle Randgruppen, upss das kann bestimmt diskriminierend verstanden werden, geradezu um Aufmerksamkeit betteln.
Schreiben wir also lieber, in einer Gesellschaft, in der alle Minderheiten, ahh, geht auch nicht, ganz schlecht! Neuer Versuch! In einer Gesellschaft, in der alle diversen Gruppen gleichberechtigt behandelt und vertreten sein wollen, das klingt doch super! Also in einer Gesellschaft, in der alle diversen Gruppen gleichberechtigt behandelt und vertreten sein wollen ist es nur logisch, dass sich die Süßwaren-Hersteller auf harte Zeiten einschießen müssen. Immerhin brauchen wir dann noch Osterhasen, die blind oder taub sind, vielleicht im Rollstuhl sitzen usw. Die Firma Matell hat es bereits mit der Barbie vorgemacht, die aktiv versucht alle Kundenbereiche zu bedienen.
Eigentlich ist der Gedanke ja ganz sympathisch, dass jede Gruppe gleichberechtigt behandelt und vertreten sein muss. Nur in der Praxis schwierig bis unmöglich umzusetzen. Ich stelle mir gerade vor, wie kleinwüchsige Menschen, darf man das überhaupt noch sagen? Auf die Barrikaden gehen, weil in den Supermärkten in den unteren Regalen nur die billigen und minderwertigen Produkte liegen und sie an die anderen hochwertigen, aber teuren, gar nicht herankommen. Das ist doch diskriminierend, oder?
Ich sage euch, wenn man solche Gedanken zu Ende denkt, dann kann man eigentlich nur zu einem Schluss kommen, wenn die Gesellschaft so weitermacht, wird sie alles, aber ganz sicher nicht zusammenwachsen. Ganz davon abgesehen, dass jeder Autor irgendwann verrückt wird, weil er 5-mal so lange für einen Text braucht, um bloß niemanden mehr auf seinen Schlips zu treten. Einen Vorteil hat es für die Gesellschaft aber, ich höre spätestens dann auf zu schreiben!

