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3xhab ich gern gelesen
geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 20.09.2024. Rubrik: Menschliches


Am pulsierenden Lebensfaden

Meine Gedanken wandeln pulsierend am Lebensfaden, Herzschlag für Herzschlag ziehe ich mich am Zwirn entlang, versuche das Leben zu ergründen. Das Leben kennt nur wenige Geheimnisse, legt vieles offen, fürchtet sich nicht entdeckt zu werden und empfindet keinerlei Scham. Trotzdem sind weder meine Augen noch mein Geist scharf genug, um den Kern des Lebens in seiner ganzen Tragweite zu erfassen.

Zu gern wird das Leben nur auf die Liebe reduziert und all seine Grausamkeit aus dem Blick verbannt. Aber wie will man etwas in seiner ganzen Bedeutung begreifen, wenn man nur mit einem Auge schaut? Warum ins Mystische wandeln, wenn es noch so viel zu ergründen gibt, was direkt vor einem liegt?

Es ist wahrlich nicht einfach mit der Wahrheit, weiß sie sich doch aus jedem Blick anders darzustellen, aber deshalb in Sphären nach ihr zu suchen, die noch weniger greifbar erscheinen, kann für mich nur im Scheitern enden. Unbeirrt gehe ich meiner Wege, suche und finde und was auch immer sich im Himmel verbergen mag, erreicht mich nicht, dringt selten in meinen Geist. Nur so fühle ich mich frei und spüre meinen Herzschlag, als das, was er ist.

Ich weiß, der Tag wird kommen, an dem das Geschenk des Lebens für mich endet, und vielleicht verfalle ich dann noch einmal der Sehnsucht, zu ergründen, was nicht zu ergründen ist. In der Natur hat alles seinen Sinn und deshalb wird es seine Richtigkeit haben, warum uns das Leben den einen Blick auf seinen wirklichen Ursprung verwehrt. Wir könnten ihn in unserer grenzenlosen Arroganz wahrscheinlich nur nicht ertragen.

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