Veröffentlicht: 16.09.2024. Rubrik: Satirisches
Urlaubsnachtrag
Äußerst ungern schreibe ich über die Vergangenheit denn es mangelt mir an fachlicher Kompetenz dieses neutral zu tun. Nicht dass man mir Parteinahme in irgendeiner Richtung, Gutmenschentum oder gar Vorliebe für eine bestimmte Gegend unterstellt, aber letzte Woche hatte ich schon das innere Verlangen verspürt, meinen Urlaub, einfach so, zu verlängern. Ich oute mich sozusagen und gestehe frank und frei, dass ich sehr gern meine Hufe in Bodden stecke. Hier sind ausnahmsweise mal nicht die Latschen sondern der Greifswalder Bodden gemeint. Scheibenkleister auf das miese Wetter aber wann hat man schon mal, Anwohner ausgenommen, eine derart große Pfütze, der Fachmann nennt es wohl Binnengewässer, vor der Nase. Klar ich gebe zu das dieses Gewässer total überwürzt war mit Salz, so dass unser Hund immerzu Dünnschiss bekam, wenn er davon getrunken hatte.
Zuhause wartete auf mich keine lohngebundene Knechtschaft zu x- beliebigen Unternehmen, denn ich gehöre seit mehreren Jahren der Gilde der Rentner an und bekomme mein Geld (die Rente) fürs Nichtstun, Zum großen Leidwesen des Sozialamtes (Rentenamt) geht es mir körperlich noch ziemlich gut. Klar eine gewisse Scham über diesen missliebigen Umstand verspüre ich schon. aber pfeif auf Staatsverschuldung oder ähnliches.
Genug der Abweichung vom eigentlichen Thema. Ich wollte die Sache mit der Urlaubsverlängerung eigentlich nochmals ausgiebig überschlafen aber Husch war ich schon wieder daheim (7h mit dem Verbrenner und ich habe beim Schlafen nicht selbst gesteuert). Der Schnellste bin ich eben auch nicht mehr, beim Überdenken. Klar habe ich ständig Urlaub weil ich zu den Senioren gezählt werde. Aber wann hat man die Gelegenheit, aus ziemlicher Nähe, in Richtung auf einen, meiner ehemaligen Arbeitsplätze (Flugplatz Peenemünde) zu blicken. Ich war zuvor noch nie in Lubmin und bis auf das bescheidene Wetter, war der Aufenthalt in diesem Ostseebad sehr angenehm.
(ORF)