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3xhab ich gern gelesen
geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 13.09.2024. Rubrik: Menschliches


Vom Bogenschützen, der Sicht und dem Wind

Es ist auf die Dauer manchmal frustrierend, viel Zeit und Mühen in etwas zu investieren und trotzdem das Gefühl zu haben, nicht voranzukommen. So erfolgreich erfolglos zu sein in dem, was man tut, ist eine Prüfung, die den meisten Menschen gestellt wird, warum also laut klagen?

Aber ab und zu muss es mal raus! Einfach mal vor den Spiegel stellen und laut „Scheiße“ schreien, kann sehr befreiend wirken! Auch wenn sich die Nachbarn eventuell etwas wundern werden und beim nächsten Treffen mit skeptischen Blicken Fragen stellen, die keiner Beantwortung bedürfen. Es gibt Wichtigeres!

Festhalten an dem, was man liebt. Festhalten! Ohne Rücksicht auf Erfolg! Zufriedenheit erreicht man durch das, was man schafft, und nicht durch das, was man hat. Ja, es gibt frustrierende Momente, aber soll man sich deshalb von seinem Weg abbringen lassen? Erfolg zu haben, sollte eigentlich ein „Nice to have“ sein, und keinen Zwang darstellen.

„Ich kann alles schaffen, wenn ich nur fest genug daran glaube und immer alles gebe.“

Ein guter Ansatz zur eigenen Motivation, aber weit weg von der Realität. Jemand, der glaubt, dass sein Erfolg nur aus seiner eigenen Leistung entspringt, teilt anscheinend nicht meinen Standpunkt, dass Erfolg zu einem großen Teil fremdbestimmt ist. Erfolg besteht schließlich aus vielen einzelnen Puzzlestückchen und ob diese am Ende zusammenpassen, hat auch mit Glück zu tun. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Die Menschen zu treffen, bei denen die Chemie stimmt und dieselben Interessen und Ziele vorliegen.

Die eigene Bereitschaft und Leistungsfähigkeit sind nur der Startschuss für das, was man erreichen will. Ob der Pfeil sein Ziel trifft, hängt nicht nur vom Schützen ab, sondern auch vom Bogen, Sehne, einer klaren Sicht und dem Wind.

Erfolg ist schwer kalkulierbar, man muss immer darauf hoffen, dass die Sicht und der Wind einem auch gewogen sind, sonst geht der Schuss daneben. Vielleicht ist es sogar gut, nicht zu erkennen, wie gering der eigene Anteil am Erfolg ist. Man würde sonst zu schnell die Flinte ins Korn werfen oder erst gar nicht anfangen. Wer nimmt schon die Schaufel in die Hand, wenn er weiß, dass er damit den Mount Everest versetzen muss.

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