Veröffentlicht: 08.09.2024. Rubrik: Menschliches
In stillen Ecken eines Morgens
Ich liebe den noch jugendlichen Morgen, dem noch seine Morgenröte ins Gesicht geschrieben steht. Er ist noch so unverdorben und dass, obwohl meine Gedanken bereits in ihm Platz genommen haben. Ein mir nicht unbekanntes Aroma wabert durch den Raum, erobert die noch stillen Ecken des Morgens und meines Geistes, um sie vollends wachzuküssen.
Morpheus entließ mich wieder früh aus dem Hafen seiner Träume. Da Du, derweil von Krankheit geschwächt, darniederliegst, trennten sich unsere Wege und Morpheus, füllte diesen gespaltenen Pfad mit Bildern die unsere Liebe spiegeln. Er neigt zwar zur Übertreibung, schenkt dafür aber Bewusstsein, das unsere Zweisamkeit nie ein Ende finden wird, bis wir das Irdische verlassen.
Es schmerzt, daran zu denken, dass wahrscheinlich beizeiten, einer von uns früher gehen muss, sofern wir nicht wie Julia & Romeo scheiden wollen. Gedanken, die in diesem Morgen nichts verloren haben, sich aber aufdrängen. Das Wunder des Gedankens lässt sich nur bedingt steuern und ist er erst einmal vom Schicksal gesponnen, bedarf es einer Ablenkung, die das Fortführen düsterer Prophezeiungen unterbindet.
Klänge von Hand aus den Saiten meiner Gitarre gezupft, sind ein probates Mittel, Hirngespinste zu vertreiben, die einen Schatten auf unsere gemeinsame Zukunft legen könnten. Hand in Hand tanzen sie mit dem Aroma eines frisch aufgebrühten Schwarzen, durch die Strahlen fahlen Lichtes, die Stunden schmücken, die von innerer Ruhe begleitet werden. Nichts, soll diese gelebte Ruhe stören, sie ist ein stetiger Quell der Inspiration, aus der ich mühelos die Noten fische, um sie behutsam in den Übergang des täglichen Treibens zu legen.