Veröffentlicht: 12.09.2024. Rubrik: Unsortiert
Baustelle
Baustelle 11.9.24
In Hamburg gibt es nur eine , nämlich gefühlt überall eine. Diese sind Bauarbeiten an Straßen, aber es gibt noch andere Baustellen, die sich jeder irgendwann selber stellt. Baustellen sind dann Umbruch, Aufbruch. Zunächst ins Ungewisse, deshalb oft mit Ängstlichkeit verbunden.
Der schöne Spruch eines Weisen lautet:
Gott gebe mir die Kraft, Dinge zu ändern, de ich ändern kann,
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann - und vor allem
Gott gebe mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden
Eine gewaltige Baustelle umgibt uns also ständig und fordert uns heraus. Man sagt ja, dass ein Haus zu bauen mindestens ein Magengeschwür oder Herzinfarkt bedinge… Baustellen machen also Mühe und laufen nicht immer wie geplant.
Wieviel mehr gilt das für unser Innerstes. Die Baustellen müssen erkannt werden, um zu handeln, die Umstände und Gegebenheiten erkannt und definiert werden.
Baustellen sind immer nervig. Etwas Unfertiges behindert das routinemäßige Handeln.
Insofern stehen wir mir unserer internen Baustelle ziemlich unter Druck, den Ablauf wieder zu gewährleisten. Die innere Einsicht muß gefunden werden. Das ist schwierig, denn das Bekannte, Hergebrachte ist stark verankert. Ängste sind dabei. Und dennoch gilt es, Entscheidung zu treffen.
Nur dann kann man zur Ruhe kommen. Der Weise von weiter oben hat ja 3 Möglichkeiten aufgezeigt, mit Mißständen umzugehen. Die dritte steht jetzt also an erster Stelle: lasse ich es, wie es ist, oder ändere ich, stehe ich zu meinem Bedürfnis, mache mich stark!
Wohl dem, der eine gewisse Freiheit in sich hat und auf das Gewähren durch andere nicht angewiesen ist. Aber der innere Frieden geht nur mit klarer, ehrlicher Gesinnung.
„Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten, nimmer sich beugen, kräftig sich zeigen, rufet die Hilfe der Götter herbei“. Also Trost?
Jede Baustelle wird irgendwann fertiggestellt. Und manchmal freut man sich schon, den Flüsterasphalt mit leisen E-Bussen zu genießen. Dann vergißt man die Unbill der letzten Staus und Monate. So ist es auch im Leben, die Zeit heilt alles. Deshalb ja auch der Rat oft, sich die Situation aus einer zeitlichen Distanz anzuschauen. Wenn „Gras darüber gewachsen ist“, wird „nichts mehr so heiß gegessen wie es gekocht wurde“….