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geschrieben von *olli*.
Veröffentlicht: 02.08.2024. Rubrik: Unsortiert


Länder, Ränder - Zusammenhang 10.7.24

      
Ich stehe in Waldes Schatten wie an des Lebens Rand…
Ränder sind Begrenzungen. Randbemerkungen beziehen sich auf einen winzigen Aspekt des Gesagten. So wird der Rand zum Erklärer.
Beim Schreiben bleibt rechts oder links ein Rand für diese Randbemerkungen – daher also die Bezeichnung. Sie werden in der Schule vom Lehrer für gutheißende oder kritische Bemerkungen benutzt. Damit kann ein Schüler tief verletzt werden und sich zum Rand seiner Gruppe, seiner Klasse gedrängt fühlen – zum Außenseiter. Dieser wird meist als negatives Erscheinungsbild betrachtet. Aber manches Welterschütterndes wäre nie entdeckt worden, gäbe es die Rand-Erscheinung – den nicht mainstreamen Menschen – nicht.

Ränder sind Begrenzungen, Abgrenzungen, Schutz – sind also durchaus sinnvoll, aber nicht ohne Alternative!

Land, Länder, Länderer – gibt es noch Steigerung?
Land der dunklen Wälder und kristallen Seen – das Ostpreußenlied, das uns allen so gut gefiel und eine unendliche Sehnsucht nach diesem unerreichbaren Gebiet – inzwischen dem Ostblock zugeordnet – weckte.

Länder sind Heimat oder Asyl, Reingeborenes oder Neuerwerbung. Mit dem Heimatland verliert ja der Flüchtende auch seine bisherige Selbstverständlichkeit, seine derzeitige Befindlichkeit, z.B. Jugend und Freundeskreis. Deshalb ist Heimweh meistens im großen Teil eine Nostalgie.

Das neue Land bietet Schutz – oder etwa nicht?
Das neue Land z. B. Für die ersten Einwanderer in Afrika und Amerika war das geträumte Eldorado. Andere Länder, andere Sitten: In Afrika beherrschten die Invasoren mit mächtiger Hand das Land und die Leute, beraubten es, machten sich Land und Leute untertan. Die Befreiungsversuche der Ureinwohner wurden propagandamäßig aus weißer Sicht dargestellt und den „Hottentotten“ u.a. als Böswilligkeit unterstellt. In Amerika lief das wohl etwas anders. Die „Western“ zeigen die mühevollen Trecks durch Wüsten und Gebirge. Wo war das Eldorado? Die Indianer als Ureinwohner versuchten, ihre Domänen zu verteidigen, was aber mißlang. Heute leben diese nur noch in abgeteilten „Länder“-Bereichen. Genauso in Afrika, wo trotz neuer Regierungen immer noch einige Reservat für Schwarze existieren.

Gerechtigkeit? Wo? Warum nicht? Es wird höchste Zeit – und die Flüchtlingskrise drängt, diese Problematik zu durchbrechen.

Zusammenhang Länder-Ränder      
Am Rande der Gesellschaft, am Rande der Geduld, am Rande ist also nicht nur der Rand, sondern bezeichnet auch ein Unvermögen. Wenn die Okkupation oder die Einwanderung oder die Integration nicht optimal verläuft, bildet sich ein Rand der Ausgegrenzten, der Widerständlichen.

Grenzen sind Ränder, willkürlich gesetzt. So ist die Landschaft und auch die Sprache durchaus den beiden Rändern ähnlich im Dialekt. Auch die Grundlebensweise muß sich zwangsweise ähneln, weil ja Grenzen durch das ähnliche geologische Gebilde gezogen wurden.

So unterschiedlich sind Land, Leute und Vorlieben, Gepflogenheiten nicht. Man beobachte anderer Leute Familie, Vater mit Kind, Opa mit Enkel – im Grunde sind das Archetypen der Ähnlichkeit - hier läuten die Glocken, dort ruft der Muizim, hier beten wir die Technik, Entwicklung, Fortschritt an, an anderer Stelle wird die Kraft nicht erklärt, sondern verklärt, beseelt, begeistert – ist das so verkehrt? Niemals. Warum nur meinen die aufgeklärten Völker, nur ihre Sicht der Dinge sei der Maßstab? Und wiéso kann man nicht Ländern die Zeit lassen, sich zu entwickeln, aus sich selbst zu revolutionieren?
Wir haben die Emanzipation auch erst kurze Zeit, ein halbes Jahrhundert zuvor hatten wir noch heftige Glaubens-Konkurrenz katholisch-evangelisch. Warum machen wir das anderen zum Vorwurf?
Die Missonare waren letztlich die ersten, die fremde Länder besetzten!!

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