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geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 04.08.2024. Rubrik: Persönliches


Bad macht einen auf Vintage

Eigentlich ist es ein ganz natürliches bestreben eines jeden Musikschaffenden, das seine Aufnahmen einen angenehmen Klang erhalten, damit der Hörer nicht noch mehr abgeschreckt wird, als es die Musik oft allein schon tut. Früher war das eine hohe Kunst und nur in sündhaft teuren Studios entstanden wirklich hochwertige Aufnahmen.

Wenn ich mir heute manchmal meine ersten Produktionsversuche mit der Band anhöre, bekomme ich direkt Ohrenkrebs. Doch mit der Übung, dem Aufwenden monetärer Mittel und dem Voranschreiten der Technik, kann selbst ich heute brauchbare Aufnahmen produzieren, wenn es auch immer noch einen hörbaren Qualitätsunterschied zu professionellen Aufnahmen gibt.

Zugegeben, der Weg war lang und wurde von vielen Rückschlägen gesäumt, aber irgendwann konnte auch ich sagen, kann man sich durchaus anhören ohne Angst, um seinen Gehörgang, haben zu müssen. Doch mit dem Erreichen dieses Ziels und der Einsicht, dass es zwar noch besser ginge, ich darin aber keinen wirklichen Sinn sah, habe ich mich wieder mehr dem Musik schreiben zugewandt als dem Tüfteln am Sound. Es ist ja schließlich auch so, wenn die Musik den Hörer nicht erreicht, hilft auch der hochwertigste Klang nichts.

So schreibe ich also hin und wieder ein paar Lieder und nehme sie auf, um sie dann im Internet ihrem Schicksal zu überlassen. Doch als ich jetzt meine Story zum Monatsthema „Flohmarkt“ in die Tasten hämmerte, erinnerte ich mich daran, dass ich auch schon einmal versucht hatte, eine Aufnahme „altmodisch“ oder, wie man heutzutage eher sagt „vintage“ klingen zu lassen, als ob sie aus einer vergangenen Epoche käme.

Kurzerhand durchforstete ich mein Material, auch wenn gar kein Forst dabei war und wurde fündig. Das Klangerlebnis war allerdings enttäuschend und ließ jeden Ehrgeiz meinerseits bei der Produktion vermissen. Grund genug, das Thema noch einmal neu anzugehen.

Zuerst musste ich also eines meiner Lieder aussuchen, zu dem auch ein Vintageanstrich klanglich passen könnte. Meine Wahl fiel schlussendlich auf eines meiner Bluesinstrumentale, denn was sollte besser passen als ein Blues für einen altmodischen Klang. Ich verbrachte also einige Stunden in meinem Heimstudio, mit dem Ziel, die Aufnahme möglichst Vintage klingen zu lassen.

Wirkliche Zufriedenheit erreichte ich zwar nicht, konnte aber zumindest meinen allerersten Versuch deutlich übertreffen. Jetzt knackt und rauscht es nur so und irgendwie stelle ich mir die Frage, ob die Musik dadurch nicht an Charakter gewonnen hat. Eine Frage, die keiner Antwort bedarf, aber ich stelle ja nur zu gerne Fragen.

Musik:
Bad Letters

https://youtu.be/mzC7xJvz4-8

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