Veröffentlicht: 30.06.2024. Rubrik: Menschliches
Ein intimer Moment
Das Gurren der Tauben zieht mich gemächlich aus meinen Träumen und erste Lichtstrahlen tanzen auf dem Boden und begleiten mich in den noch jungen Tag. Das zarte rot des Morgens legt sich wie ein Lächeln in meine Seele und als das Aroma des frisch aufgebrühten Kaffees sich im Haus verteilt, spüre ich langsam die Kraft des Lebens in meinen Körper zurückkehren.
Auf der Wiese glitzert Tau wie tausend Brillanten und Gefiedertes hüpft im Rhythmus des Regens, um einen Leckerbissen zu überlisten. Kein Wind vermag diese Stille zu brechen und wenn der sang der Vögel kurz innehält, um eine neue Melodie zu sammeln, atme ich tief durch und warte, bis ihr Vortrag wieder mein Gemüt erhellt.
Erstes Leben regt sich derweil in luftiger Höhe und das Gähnen aus zwei lieb gewonnenen Mündern zeigt mir an, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis der erste Moment des Tages für mich seine Intimität verliert. Auch wenn Wehmütiges in diesem Vorgang liegt, eröffnet er gleichzeitig die Verbindung zu Menschen, die man aus ganzem Herzen liebt.