Entkommen

Hundertzwanzig auf der Autobahn, so weit,
Meilen hoch in einem Flugzeug, Gedanken breit,
Wüstenstraße oder Stadtzug, alles gleich,
Deine Präsenz, unausweichlich, verbleibt in meinem Reich.

Eine andere Stadt, ein neues Heim,
Niemand fragt nach dir, doch du bleibst im Reim,
Ob Berlin oder Mexiko, der Ort ist egal,
Du bleibst in meinem Herzen, kalt und fest wie Stahl.

Du bist in meinem Herzen, du bist in meinem Geist,
Voraus und hinter mir, überall wo ich mit dem Finger hinweis‘,
Jede Abzweigung, die ich nehm', Du bist da,
Dein Schatten folgt mir, und bleibt mir immer nah.

Dein Geist verfolgt mich, bei Tag und bei Nacht,
In meinen Träumen, sanft und sacht,
Ein Teil von dir, in jedem Teil von mir,
Entkommen kann ich nicht, es ist wie ein Schwur.

Chancen bei anderen, sie kamen und gingen,
Doch du bliebst bestehen, wie ein Lied, das wir singen,
Deine Hand in meiner, dein Kuss auf meiner Haut,
Die Erinnerung lebt, denn auf ihr, hab ich gebaut.

Ich dachte, es würd‘ vergehen, mit der Zeit,
Doch du bleibst verankert, wie es der Eid beschreibt,
Lebewohl zu sagen, es war mein Plan,
Doch du bleibst bestehen, wie in einem sanften Wahn.

Du bist in meinen Gedanken, in jedem Winkel versteckt,
In meinen Träumen, wo sich Vergangenheit reckt,
Ich kann dir nicht entkommen, so sehr ich es versuch',
In mir bleibst du gefangen, ein bittersüßer Fluch.

Die Wahrheit ist klar, doch ich will es nicht sehen,
Du bist wie ein Echo, welches es nicht schafft zu gehen,
In meinem Inneren tief, verwurzelt und fest,
Du bleibst in mir, für alle Tage und den Rest.

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor: