Veröffentlicht: 27.01.2025. Rubrik: Fantastisches
Materie 12. -Dualismus – Eine Frage des Standpunktes-
„Du bist mit dem Prinzip des Dualismus vertraut?“
„Die Gegensätzlichkeit der Dinge, nehme ich an?“
„Der Dualismus ist eine Illusion! Es ist nur eine Betrachtungsweise des Einen. Eines Objektes, einer Sache oder Idee, alles das Gleiche!“
„Unmöglich! Gut und Böse sind nicht das Gleiche! Oder Licht und Dunkelheit!“
„Warum nicht? Nur weil du es noch nicht verstehst, bedeutet es nicht, dass es nicht so ist.“
„Aber wie kann Licht gleich Dunkelheit sein?“
„Was ist denn Licht? Es ist ein Prinzip, Photonen, die von Objekten abprallen, oder eben nicht und in unserm Auge einen Reiz erzeugen.“
„Hm, aber Gut und Böse, kann doch nicht dasselbe sein?“
„Nicht? Was ist Gut?“
„Na, wenn man zum Beispiel selbstlos handelt, Anderen hilft.
„Ja, stimmt. Du hilfst also anderen. Warum?“
„Na um dem Anderen das Leben zu erleichtern, damit es ihm leichter fällt das Leben zu meistern.“
„Tatsächlich? Du sagst also, dass du selbstlos handelst, den Anderen das Leben erleichterst? Ist es nicht eher so, dass du aus Mitleid handelst, um dich besser zu fühlen und nicht aus Selbstlosigkeit? Oder könnte es sein, das du nur hilfst, damit andere sehen wie `selbstlos´ du bist? Beide Motive sind nur Eigennutz. Du handelst aus Egoismus.“
Mein erster Impuls ist zu widersprechen. Kann es sein das er recht hat? Langsam schließt sich mein Mund und ich presse die Lippen aufeinander. Adrian wartet ab, bis ich die Aussage verdaut habe.
„Versuche nicht zu bewerten, nicht in Kategorien wie gut und schlecht zu denken. Gut bedeutet jemanden in die Lage zu versetzen, sich zu entwickeln, ihn zu befähigen sich selbst voran zu bringen.“
„Aber was ist dann das Böse?“
„Böse Absichten beinhalten immer Eigennutz. Sich selbst voranzubringen ohne Rücksicht auf die Konsequenz.“
„Du willst mir sagen, dass Mörder, Triebtäter, jede Art von Verbrecher nur eigennützig handelt?“
„Nicht? Sie stellen die eigenen Bedürfnisse über allen anderen.“
„Aber ist das nicht zu einfach gedacht?“
„Denk nicht an die Auswirkungen der Taten, nur an die Motive. Wie weit liegen die auseinander? Gut ist also wirklich selbstlose Hilfe und Böse die Befriedigung der eigenen Begierden.“
„Da ist doch der Unterschied!“
„Was wenn ich dir jetzt sage, das alles nur Teil eines Ganzen ist? Dann ist die Hilfe an Anderen nur eine andere Art der Selbsthilfe.“
„Nein! Verbrechen können unmöglich so gerechtfertigt werden!“
„Lass die Emotion aus dem Spiel! Bewerte sachlich. Es soll keine Rechtfertigung für die Taten sein. Siehe es als Hilflosigkeit, als Unfähigkeit sich weiter zu entwickeln. Der Weg ist schwerer und länger. Viel länger.“
„Aber wie soll man dann das Böse bekämpfen?“
„Bekämpfen? Wenn du kämpfst, verlierst du, immer! Man kann das Böse nicht bekämpfen. Wie willst du einen Teil von dir selbst bekämpfen?.“
Meine Verzweiflung wächst, Angesichts dieser Argumente.
„Was kann ich dann tun, um dem nicht hilflos ausgeliefert zu sein? Welche Möglichkeiten bleiben mir dann noch?“
„Entsagung ist eine Möglichkeit. Wende dich von der dunklen Seite ab. Davon abgesehen, ist deine Stärke nicht körperlich.“
„Was soll das heißen, ich kann dir nicht folgen?“
„Etwas Geduld brauchst du schon. Nicht alles kann ich dir sofort aufzeigen. Nur soviel, du bestehst nicht nur aus Materie. Der größte Teil von dir ist nicht an das Raum-Zeit Konzept gebunden.“
Etwas schießt mir durch den Kopf:
„Sind Mann und Frau auch dasselbe?“
„Sie ergänzen einander, die beiden Pole des Einen.“
„Des Einen?“
„Ja, der Schöpfung, des Schöpfers.“
Die Ungeheuerlichkeit verweigert sich mir. Fragend blicke ich ihn an.
„Erinnerst du dich daran, wie du so oft versucht hast herauszubekommen warum wir bei unserer ersten Begegnung zusammenstießen, weil ich so in Eile war? Als wir in Alinas Laden zusammensaßen, erzählte ich dir von dem Gefühl aus unserer Kindheit. Die Unbeschränktheit der Welt, so voller Wunder. Weißt du, was mir damals am Tag unserer Begegnung bewusst wurde? Das wir genau in diesen Momenten durch die Augen unseres Schöpfer blicken! All die unendlichen Möglichkeiten und das Potential es umzusetzen. Das ist genau das Gefühl und unser Potential!“
Fortsetzung folgt...