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1xhab ich gern gelesen
geschrieben 2025 von Dan Prescot (Dan Prescot).
Veröffentlicht: 24.01.2025. Rubrik: Fantastisches


Materie 10 -Thorsten-

Ich will nicht!
Es ist ein besch….Tag. Mom ist noch immer stinksauer, Didi redet nicht mehr mit mir. Adrian hat mich verlassen und Tina… ja Tina. Das steht mir auch noch bevor. Falls Tina von mir überhaupt Kenntnis nimmt, wie soll ich ihr je verzeihen? Sie war verantwortlich für die Prügel die mein Freund, nein Stop! Ex-Freund, einstecken musste und nicht zuletzt an unserer Trennung. Nein, es ist ein besch… Tag. Einen Augenblick ziehe ich wirklich in Erwägung erneut den Unterricht zu schwänzen. Morgen wird es jedoch nicht besser, eher schlimmer. Kurz vor dem Schulhof stoppe ich, atme tief durch.
Als ich an meinen Platz in dem Klassenraum gehe, sehe ich, dass Tina den Platz mit Jochens Tischnachbarn getauscht hat und jetzt neben ihn sitzt. Jochens Tischnachbar hat sich einen Tisch hinter Jochen gesetzt, so dass ich alleine am Tisch sitze. Gut, ist mir recht! Da muss ich mich mit einem Problem weniger herumschlagen.
Seit langem versuche ich mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Am Anfang ist es schwer, doch dann wird es besser. Unser Klassenlehrer, hatte aus aktuellem Anlass, der Plakataktion vom letzten Freitag, das Unterrichtsthema geändert, zugunsten des Klimaschutzes.
„...zweifelsfrei ist der Mensch der Hauptverursacher der aktuellen Erderwärmung! Kann mir jemand sagen, welche Konsequenzen sich daraus ergeben? Ja, Miguel?“
„Das Abschmelzen der Polkappen?“
„Ja, gut. Was noch? Hamza?“
„Der CO2 Anteil in der Atmosphäre steigt an.“
„Ja, weiter? Kaja?“
„Das Wetter verändert sich. Es wird heftiger und unberechenbarer.“
„Richtig! Gut, Kaja. Seht ihr, dass und noch andere Auswirkungen, wie Anstieg des Meeresspiegel, das Artensterben und Verschiebung der Klimazonen. Seuchen, ein Anstieg von Schädlingen und mehr und heftigere Waldbrände, sind weitere mögliche Folgen. Aber auch Wirtschaft und Agrar sind betroffen. Enorme Kosten durch Naturkatastrophen oder Ernteausfälle im Ackerbau wären möglich. Was also können wir dagegen machen?“
„Weniger Auto fahren!“
„Ja, eine Möglichkeit, oder öffentliche Mobilität, E-Fahrzeuge.“
„Die umweltverschmutzende Energiegewinnung ändern. Ich meine auf umweltfreundliche Stromerzeugung umstellen.“
„Sehr gut, Finja!“
Während ich dem Diskurs folge, habe ich das Gefühl, als wird von uns erwartet, die geschaffenen Probleme zu lösen. Als ob ich in eine bestimmte Richtung gedrückt werde. In mir erwacht Widerstand, gegen die Art des Unterrichts. Keiner von uns hat die Millionen Autos gebaut oder die schmutzigen Kraftwerke in Betrieb genommen. Aber wir sollen das Problem der globalen Erwärmung lösen, indem wir verzichten. Verzichten auf Dinge die uns immer wieder angepriesen werden zu kaufen. Wieder und wieder. Mit einem Mal erscheint mir das ganze wie ein System, das sich selbst erhält. Suggestiv, einengend und dogmatisch.
Als es endlich zur Pause schellt, raucht mir der Kopf. Was ich von der Unterrichtsstunde eben halten soll, weiß ich nicht so recht. Mit meiner Wasserflasche gehe ich aus dem Klassenzimmer, Richtung Pausenhof. Eigentlich hat sich zu den Stunden vorher nicht viel geändert. Nein, dass ist offensichtlich falsch. Etwas hat sich schon geändert: Ich! Oder besser meine Einstellung.
Die frische Luft, es hat sich abgekühlt, hilft mir mich zu ordnen. Der Konsum kommt mir mit einem Mal zu Bewusstsein. All die Dinge die ich brauche, nein die mir eingeredet werden, das ich sie brauche.
Als ich meine Wasserflasche öffne und einen Schluck trinke, bekomme ich mit, wie sich zwei Schüler aus der Parallelklasse unterhalten.
„Oh man, weißt du, dass sich Thorsten letzte Nacht mit dem Wagen seines Vaters totgefahren hat?“
„Welcher Thorsten?“
„Thorsten aus der 10A. Hat sich den Schlüssel des Sportwagen genommen, einen Trip eingeworfen und ist auf die A40. Soll nicht viel übriggeblieben sein, hat wohl alles aus der Karre raus geholt, was ging.“
„Wie schrecklich!“
„Ja besonders deshalb, weil er angeblich jemanden gerammt hat. Jedenfalls hat der es wohl auch nicht geschafft. Das ham´se heute morgen ganz groß in den Nachrichten gebracht.“
Augenblicklich ist mein Traum von vorgestern wieder präsent. Die Tatsache, das es um einen schnellen Wagen, Drogen und einen Unfall mit hoher Geschwindigkeit geht, machen mich betroffen. Zu groß ist die Übereinstimmung mit meinem Traum. Gut der Name ist anders, jedoch sehr ähnlich. In meiner Erinnerung habe ich auf dem Beifahrersitz gesessen, in der Realität war ich nicht dabei. Dann kommt mir der zweite Traum in Erinnerung. Diese tiefe Verzweiflung, als ich an dem fremden Strand erwachte, verloren und allein. Der Streit mit meiner Mutter und Didi. Beide Träume scheinen einen Bezug in der Realität zu haben.
Unmöglich! An so etwas glaube ich nicht! Das muss ein Zufall sein, diese verschiedenen Übereinstimmungen. Warum träume ich bei dem Streittraum vom Meer? In dem Autotraum sah ich mich selbst auf dem Beifahrersitz die Tabletten nehmen. Nichts davon ist eingetroffen.

Fortsetzung folgt...

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Bad Letters am 26.01.2025:
Kommentar gern gelesen.
Du hältst mich gut am Geschehen Dan, das muss man über einen Mehrteiler erst einmal schaffen. Unterhaltsam!

MfG
Bad Letters




geschrieben von Dan Prescot am 27.01.2025:

Vielen Dank, hast´ es fast geschafft. Bin seit Mitte 2023 an dieser Geschichte.

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