Veröffentlicht: 09.01.2024. Rubrik: Unsortiert
Eine Pferdegeschichte 3
Eine Pferdegeschichte 3.Folge
Langsam setzte sich der Pferdetransporter in Bewegung und war bald hinter grossen Bäumen und Häusern verschwunden. Niemand hatte auch nur eine leise Ahnung, wohin die Reise geht. Die Gerüchteküche brodelte, doch Amigos Besitzerin interessierte das wenig. Er aber war unterwegs nach Appenzell. Es war ein toller Plan, der in einem kleinen Kreise besprochen und für machbar gehalten wurde. Nur, selbst von den Leuten, die den Wallach übernehmen werden, wusste keiner, was Amigos Besitzerin wirklich geplant hatte.
Das Unmögliche, nicht Auszudenkende, mit dem kein Mensch auch nur im entferntesten gerechnet hätte, trat ein. Das Handy der Reiterin, deren Haflinger neben der Box von Amigo stand, die jetzt gerade den Wallach nach Appenzell fährt, klingelte kurz vor der Autobahnausfahrt St. Gallen.
«Ja, Hallo Beatrice! Wir sind gleich am Stall, die Fahrt war ruhig, von dem Pferd haben wir fast nichts gespürt», sagte Hanna. Nach einer kurzen Pause, in der Beatrice kurz Luft holte erklärte sie: «Ich wollte mich noch einmal melden um dir mitzuteilen, dass ich mir überlegt habe, Amigo abzugeben. Es ist besser für uns alle hier, wenn er für immer in diesem Stall bleibt. Ich will ihn nicht zurück, ansonsten kommt er in die Wurst. Sag deiner Tochter, ich schenke ihr das Pferd. Was sie damit macht, muss sie selbst entscheiden.» Hanna wurde blass bis unter die Haaransätze und das Handy rutschte unter den Fahrersitz. Hanna erwiderte: «Nein und nochmal Nein, da hat meine Tochter ein Wörtchen mitzureden.» Beatrice jedoch wiederholte nachdrücklich: «Bring das Pferd nicht zurück, ich will es nicht mehr haben.»
Schockiert bis in die Fingerspitzen setzten Hanna und ihr Begleiter die Fahrt fort.
Was für eine Ironie des Schicksals für den Hannoveraner Wallach