Veröffentlicht: 06.01.2024. Rubrik: Unsortiert
Eine Pferdegeschichte 2. Folge
Tage und Wochen spazierten so dahin, ohne dass sich die Situation für Amigo geändert hätte. Nach wie vor wurde er bestaunt und auf Grund seines unberechenbaren Wesens abgelehnt. Eine umfassende Ausbildung war nicht vorgesehen, also blieben seine eventuellen Talente und Anlagen in der Versenkung. Junge Reiterinnen versuchten durch Zuwendung und kilometerlange Geländeritte Amigos Leistungsbereitschaft zu wecken. Falsch gedacht, er wiederum versuchte die fleissigen Bienchen loszuwerden und drohte des Öfteren mit der Hinterhand.
Nun wurde es ernst, was sollte so ein schlimmes Pferd in einem so netten Freizeitstall, Vorschläge liebe Reiter, was ist noch möglich? Niemand war bereit den durchgeknallten Gaul eine Chance zu geben, oder? Doch, da war noch eine kleine Hoffnung. Ein Haflinger war Amigos Nachbar, die zwei verstanden sich bestens und auch seine Besitzerin war bereit für Amigo einzutreten. Die Abmachungen waren einfach. Amigo sollte wenigstens eine Grundausbildung erhalten und eine Erziehung, soweit das noch möglich ist, immerhin war er schon 9 Jahre alt.
Der Reitstall stand Kopf, Gerede, Gerede, Gerede… wer traut sich das, wohin geht er und was wird, wenn es nicht funktioniert? Gute Frage, aber keine passende Antwort. Bis zu Amigos Abreise hielten alle den Atem an, keiner glaubte an ein Gelingen und jeder sprach von Katastrophe. Dann war es soweit. Pferdehänger war parat und alles was Amigo so brauchte war verstaut. Der halbe Stall hatte Tränen in den Augen als Amigo stolz in den Hänger einstieg, als wüsste er was die Stunde geschlagen hat. Auf geht’s!
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