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geschrieben 2025 von Rautus Norvegicus (Rautus Norvegicus).
Veröffentlicht: 23.03.2025. Rubrik: Fantastisches


Die gute Fee 2

Die gute Fee 1, ebenfalls in diesem fantastischen Forum zu entdecken, ist genau so schön
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Die gute Fee 2


Karl war es leid, immer hatte er Pech! Erst gestern hatte ihn seine Frau verlassen, und dass er vor drei Monaten seine Arbeit verloren hatte, daran mochte er gar nicht erst denken. Aber das war ihm jetzt alles egal.

Er rollte den Strick ab, den er sich gestern bei dem Seiler in der Degengasse besorgt hatte. Er begann konzentriert und hingebungsvoll eine Henkerschlinge zu knüpfen. Als er sich diese um seinen Hals gelegt hatte, zündete er sich eine Zigarette, seine letzte Zigarette, an und begann, diese mit tiefen Lungenzügen zu rauchen. Dann war nur noch ein Stummel von ihr übrig und Karl stieg auf den Schemel, von dem er in den Tod springen wollte.

Das Tau mit der Schlinge befestigte er sorgfältig am Dachbalken. Seinem letzten Schritt im Leben, aus dem Leben, stand nun nichts mehr entgegen, dennoch zögerte er, wartete auf das Wunder, das ihm doch noch neuen Lebensmut geben würde.

Und plötzlich gab es einen Knall und eine wunderschöne Fee stand im Raum. „Lieber Karl“, sagte sie mit sanfter Stimme, „ das solltest du dir aber noch einmal überlegen! Schau, was ich dir herbei zaubere!“

Und sie schwang den Zauberstab und murmelte dabei geheimnisvolle Beschwörungsformeln. Aus dem Nichts erschien eine riesige Truhe mit Gold, Edelsteinen und bündelweise Bargeld in verschiedenen Währungen. Als Karl dieses Wunder sah, stieß er einen Jubelschrei aus! Das Leben war unter diesen Gesichtspunkten wieder lebenswert für ihn geworden!

Er riss die Arme in die Luft und machte vor Freude einen Luftsprung, der Schemel kippte um. Der Strick um seinen Hals zog sich bedrohlich eng zusammen und schnürte die Blutzufuhr zu seinem Hirn innerhalb kürzester Zeit ab, noch bevor er mit seinem gesamten Gewicht im Seil hing.

In Sekunden-Bruchteilen registrierte er, dass er jetzt sterben würde. Reich sterben! Aber das wollte er nun doch nicht mehr! Er zappelte und wand sich mit all seiner Kraft hin und her, so dass der Strick seine Masse nicht mehr halten konnte und riss. Karl hatte sich wegen seines knappen finanziellen Budges nur zweite Wahl des Tauwerks leisten können, was ihm jetzt wohl das Leben rettete!

Er schlug hart auf den Boden und fummelte sich schnell die Hanfschlinge vom Hals. „Na also, Karl, das ist ja noch mal gut gegangen. Du siehst, alles wird gut!“ Die gute Fee war noch einmal zurück gekehrt! Karl rappelte sich hoch und sah sie bei ihren Worten das erste Mal genauer an.

Sie war wunderschön! In dem Bewusstsein, dass er nun ein reicher Mann war, hatte Karl keine Hemmungen mehr, er umarmte und küsste sie kurzerhand! Seine Frau war er ja sowieso los.

Nach anfänglichem, halbherzigen Sträubens, weil sie ja schließlich eine Fee war, ließ die gute Fee seine Zärtlichkeiten zu. Mehr noch, sie erwiderte diese! Karl gefiel ihr einfach sehr gut und sie gab sich ihm hin. Zwei Wochen später heirateten die beiden.

Geld und Vermögen war nun mehr als genug bis ans Ende ihrer Tage vorhanden. Ob und wenn ja, wieviel Kinder dieses wundervolle Paar gemeinsam zeugte, ist nicht bekannt.

Ende

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Jens Richter am 24.03.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Rautus, schönes Märchen!
Habe ich sehr gern gelesen...
Viele Grüße von Jens




geschrieben von Rautus Norvegicus am 24.03.2025:

Danke, Jens. Träumen muss erlaubt sein. Welcher Mann hat denn nicht schon mal von einer guten Fee geträumt. Und Märchen haben es mir zur Zeit irgendwie angetan :-)

Viele Grüße

Rautus Norvegicus

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