Kurzgeschichten-Stories
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2xhab ich gern gelesen
geschrieben 2012 von Jens (Jens Richter).
Veröffentlicht: 16.12.2024. Rubrik: Märchenhaftes


Der Botschafter

Es war einmal vor sehr,sehr langer Zeit in Europa.
Da gab es ein Königreich, indem die Menschen glücklich und zufrieden lebten.
Der alte König und seine Gemahlin regierten zwar mit Strenge, aber auch mit weißer Voraussicht.
Alles was sie beschlossen, geschah im Interesse ihres Volkes.
Das Königspaar hatte zwei große Söhne, die zu Männern herangereift waren und einen Nachzügler, der noch nicht einmal das Jugendalter erreicht hatte.
Als der König verstarb, erbte der Erstgeborene den Thron.
Der zweitgeborene Sohn wurde wie üblich mit einem beachtlichen Vermögen abgefunden.
Da diese Erbfolge dem Zweitgeborenen zuwiderlief, meuchelte er kurzerhand seinen älteren Bruder nachts im Schlafe und riss die Macht an sich.
Die verschreckte Mutter bangte nunmehr um ihren jüngsten Sohn und begab sich in die Obhut eines Luftschiffkapitäns, der sie zu einem sicheren Ort am anderen Ende der Welt brachte.
Der treue Kapitän kannte da eine Insel, die bis dato auf keiner Seekarte zu finden war.
Hier sollten sie sicher sein.

***

Zeit ging ins Königreich.
Der neue König kannte keine Freude.
Er schien mit nichts zufrieden zu sein und seine Habsucht ließ ihn in Streit mit den Nachbarvölkern geraten.
Der Großherzog eines großen Nachbarstaates ließ sich die Sticheleien nicht bieten.
Er befahl seinem obersten General den Unfrieden zu beenden.
Der General tat, was ihm befohlen wurde.
Dabei ging er jedoch nicht zimperlich vor.
Er brandschatzte das eroberte Königreich, ließ die Frauen schänden und die tapfersten gegnerischen Soldaten wurden gegen jede Konvention hingerichtet.
Nach der Kapitulation wurde der König bei Wasser und Brot in den Kerker geworfen und von seinem Volk schon nach wenigen Jahren vergessen.

***

Es war ein uraltes Adlerwesen, das mit scharfem Blick das Schicksal des unterworfenen Volkes über Jahre verfolgte.
Doch irgendwann war für das geheimnisvollen Wesen das Maß voll.
Dieses Adlerwesen war eine gottähnliche Gestalt aus grauen Vorzeiten.
Es hatte einen menschlichen Körper mit einem Adlerkopf.
Seine Arme waren mit Federn bedeckt und derart ausgebildet, dass das Wesen zu fliegen vermochte.
An der Unterseite der Flügel waren auch Hände, was ihm das Hantieren ermöglichte.
Das Adlerwesen hinterließ einen gutmütigen, ja friedlichen Eindruck.
Jede große Rasse erhielt von den Erschaffern der Welt; der blauen Rasse ein solches Wesen.
Die weißen Völker ein Adlerwesen, die asiatischen Völker den Drachen, die nordamerikanischen Ureinwohner den Falken und die südamerikanischen den Jaguar.
Diese Geschöpfe hatten die Aufgabe ihre Völker und Stämme in allen Lebenslagen beratend zu begleiten.
Erst in der Gegenwart, als das Rad der Zeit immer schneller rotierte, kamen diese Wesen an ihre Grenzen.
Sie konnten nur noch eine beobachtende Funktion aufrechterhalten.
Es wollte Kontakt mit der Königin Mutter und dem Jungen Königssohn aufnehmen, der zwischenzeitlich ein stattlicher Mann sein musste.
Er nahm zu dem Luftschiffkapitän Kontakt auf und unterhielt sich lange mit diesem.
Kurz darauf brachen sie zu der verborgenen Insel am Ende der Welt auf.

***

Nach einem längeren, beschwerlichen Flug erreichten sie die Insel.
Das Adlerwesen war erstaunt, was er dort vorfand.
Es war fürwahr ein Paradies.
Schon von der Luft aus, sah er die Wälder im satten Grün, die bunten Felder und die menschlichen Siedlungen.
Die Menschen, welche hier lebten waren groß und schlank, mit einem rötlichen Teint.
Sie trugen, ob der angenehmen Außentemperaturen keine Kleidung.
Lediglich ihre Blöße bedeckten sie.
Egal, wen der Luftschiffkapitän und das Adlerwesen nach ihrer Landung antrafen, sie wurden herzlichst begrüßt.
Kein Eingeborener lief mit griesgrämigen umher.
Die Siedlung war um eine zentrale Brunnenanlage sternförmig angeordnet.
Die Häuser waren mittels Fachwerk errichtet und mit hellgelber Farbe angepinselt.
Vor den Häusern waren Gemüsegärten angelegt, dazwischen Flächen mit bunten Blumen, an deren Blüten sich Hummel emsig labten.
"Kneif mich mal", bat der Luftschiffkapitän. "Als ich die Königin Mutter mit ihrem jüngsten Sohn hierher gebracht hatte, war das alles noch Wildnis."

***

Die Königin und ihr jüngster Sohn empfingen die beiden Ankömmlinge.
"Was bringst du uns für Kunde aus der alten Heimat, weißer Adler?", fragte die Königin.
"Es steht sehr schlecht um dein Volk", erwiderte das Adlerwesen. "Ich sehe nur noch missmutige Menschen, denen vom Großherzog und seinen Verwaltern enorme Steuern abgepresst werden. Es gibt in eurem Reich kaum noch etwas, auf das keine Steuern und Abgaben erhoben werden. Als Neuestes soll deine Bevölkerung Steuern auf ausgeatmete Luft bezahlen."
"Weißer Adler, geh nur wieder zurück. Wir können dir nicht weiterhelfen. Der falsche König hat das Unglück zu verantworten. Die Strafe gegen ihn ist nur gerecht."
"Sind deine Augen so blind für dein leidendes Volk geworden, dass dir sein Schicksal egal ist?", fragte das Wesen traurig. "Dein Gatte hätte dereinst dieses Leid niemals zugelassen."
Nun ergriff der Prinz das Wort.
"Alter Freund, lass die Mutter außen vor! Sie hat hier eine neue Heimat und ihre Aufgabe gefunden. Wir haben dieses Eiland positiv verändert. Die Eingeborenen sind des Lesens und des Schreibens mächtig. Alles was du hier siehst, haben wir bewirkt. Selbst die Abgeordneten der blauen Rasse, die hinter dem Ende der Welt leben, staunen über diese Leistung."
"Mag alles sein, junger Prinz. Weißt du den gar nicht, von wem ihr Könige abstammt?"
"Etwa auch von der blauen Rasse?"
"So ist es Prinz. Einst suchten sie unter den Menschen die Edelsten aus und versahen sie mit ihren Fähigkeiten und Wissen. Nur ist nach Äonen die Herkunft der Edeligen in Vergessenheit geraten. Die meisten Edeligen wurden zu mittelmäßigen Herrschern, die sich kaum noch von ihren Untertanen unterschieden. Dein Vater war da eine Ausnahme. Er hielt sich noch an den uralten Kodex."
"Sag weißer Adler, was muss ich tun?", fragte der Prinz, noch immer beeindruckt von dem Gehörten.
"Zurückkehren und deinem Volk die Zuversicht zurückbringen"
"Ich allein?"
"Bitte die Blauen um Unterstützung. Sie helfen allen die ein lichtes Herz haben."
"So sei es."

***

Mit dem Luftschiff überwanden Sie die Eisbarriere am Ende der Welt und fuhren weiter in das Reich der großen, blauen Rasse.
Sie fanden dieses Reich inmitten einer eisigen Wüste.
Vor ihnen erhob sich der kristalline Palast mit seinem Tor zur inneren Welt.
Das Luftschiff wurde am Anleger festgezurrt.
Eine Brücke als Verbindung zwischen Schiff und Dock kam heran gefahren.
Ein Wachaufzug uniformierter Männer empfing das königliche Luftschiff.
Diese Männer waren um die zwei Meter groß, hatten ein menschliches Antlitz mit blasser, bläulicher Hautfarbe, dazu blondes oder rotblondes Haar und himmelblaue Augen.
"Willkommen im Kristallpalast", sprach der Anführer des Wachaufzuges zu den Neuankömmlingen. "Was ist euer Begehren?"
Er musterte dabei das Adlerwesen.
"Wir haben mit dem obersten Rat eures Reiches zu sprechen", erwiderte der Angesprochene. "Es geht um die Wiederherstellung eines Königreiches."
"Dann folgt uns bitte!"
Sie durchschritten einen Hangar bis zu einer Schleuse.
Dahinter befanden sich Aufzugsröhren, die entweder zu den oberen Ebenen des Kristallpalastes führten oder hinab zu einem unterirdischen Ozean.
Die Fahrt nach Oben dauerte einige Minuten.
Als sich die Türen wieder öffneten, standen sie vor dem Ratssaal.
Ein Gruppe betagter Männer mit hellen Gewändern hatten auf einer Halbkreis-förmigen Bank platz genommen.
Sie wurden bereits erwartet.

***

Der Rat hörte den Ausführungen der Königin aufmerksam zu.
Bei ihrer Bitte um Unterstützung, den Frieden im Königreich wiederherzustellen wurden ihre Mienen sehr ernst.
"Wir haben uns seit über 6000 Jahren nicht in die Geschicke der Völker eingemischt. Es ist auch nicht in unserem Interesse für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen. Als wir den Edeligen unser Wissen weitergaben, leisteten sie einen Eid auf unseren Kodex. Wir wissen jedoch auch, dass eure Fürsten, Herzöge und Könige, die unser Blut in sich tragen, diesen Kodex offensichtlich vergessen haben. Jetzt bittet ihr uns um unsere Hilfe. Der alte Kodex besagt auch, dass sich bedrohte Völker auf die Unterstützung der Blauen berufen können. Wir werden dann Hilfe leisten. Wir konnten euren guten Willen auf dem kleinen Eiland, auf das ihr geflohen seid, längere Zeit beobachten. Ihr seid weiße Herrscher, die viel Gutes bewirkt haben. Wir wollen euch einen erfahrenen Diplomaten mit einem mächtigen Flugschiff und einige Elitekämpfer zur Verfügung stellen, um den Großherzog zur Vernunft zu bringen. Doch bis alle Vorbereitungen für die Mission abgeschlossen sind, bitten wir um wenige Tage Geduld."
"Habt Dank, hohe Herren des Rates."
Die Königin verneigte sich dabei.
Ihr Sohn, der Luftschiffkapitän und das Adlerwesen schlossen sich der Ehrerbietung an.

***

Um sich die Wartezeit zu verkürzen, da das mächtige Flugschiff für das heikle Unterfangen vorbereitet wurde, besuchten die Gäste den unterirdischen Ozean.
Der befand sich in einem überdimensionalen Hohlraum.
Hier unten war es ebenso taghell wie an der Erdoberfläche.
Dafür war eine künstliche Energiequelle verantwortlich, die sonnenähnliches Licht und angenehme Wärme spendete.
Das Licht der künstlichen Sonne wurde von der kristallinen Oberfläche des Hohlraums reflektiert.
Hier hatte man das Gefühl in der Südsee Urlaub zu machen.
Sie standen verzückt am Strand, vor ihnen rollten die Wellen des innerirdischen Ozeans heran.
Gerade so wie sie es von der Erdoberfläche gewohnt waren.
Im Hintergrund zogen Segelboote ihre Runden.
Die gesamte Szenerie erinnerte den Königssohn an die Romane von Jules Verne, die ihn in seiner Kindheit und Jugend so fasziniert hatten.
Hier ließ es sich wahrlich aushalten.
Unter dem Himmelsgewölbe zogen, angetrieben von einer lauen Luftströmung, Wolken entlang.
Erst weiße, dann einige graue, die wiederum von wolkenlosen Abschnitten abgelöst wurden.
Bis das Spiel von neuem begann.
Die Pflanzenwelt im Hintergrund ähnelte der, die man in subtropischen Regionen vorfand; Palmen, Zitrusbäume und Zypressen.
Die kleinen kuppelförmigen Häuser sahen geradeso aus wie auf futuristischen Gemälden über die Marsbesiedlung.
Am Strand herrschte reges Treiben Erholungssuchender der blauen Rasse.
Sie stellten fest, dass diese Spezies den Menschen ähnelte.
Ihr Körperbau, ihr aufrechter Gang, abgesehen von ihrer Größe waren identisch.
Die Gliedmaßen waren ebenso angeordnet.
Die augenscheinlichsten Unterschiede bestanden lediglich in der Hautfarbe und dass sie sechs Finger bzw. Zehen besitzen.
Vielleicht stammten von ihnen die Zeiteinheiten auf der Erde her, die auf der Zahl "6" basieren.

***

Es vergingen einige Tage, die sie bereits in der Inneren Welt verbrachten, ehe sie endlich von drei Militärangehörigen Besuch erhielten.
Es waren drei Offiziere von hohem Rang.
"Königliche Hoheiten", wurden sie von einem der Offiziere begrüßt, "ich bin Botschafter Tick Limmerith. Der Rat hat in eurem Fall sehr lange beraten. Auf der einen Seite müssen wir euch helfen, auf der anderen Seite sind wir zur Neutralität verpflichtet. Ich werde euch zum Herzogtum Anglistan begleiten, um dem Großherzog einen Friedensvorschlag zu unterbreiten. Er wird unserem Vorschlag nachkommen, da bin ich mir sicher."
Er schmunzelte spitzbübisch.
"Packen sie daher ihr Gepäck zusammen. Unsere Abreise beginnt kurz nach dem Mittagsmahl."

***

Eine Flugscheibe verließ den Hangar des Kristallpalastes, mit den Zielkoordinaten Anglistans.

***

Die gigantische Flugscheibe schwebte über dem Regierungssitz des Großherzogs.
Sie hatte einen Durchmesser von etwa 200 Metern.
Die Bewaffnung bestand aus vier hängenden Geschütztürmen mit Zwillingsimpulskanonen.
Schon wegen der Größe verzog sich Mann und Maus in das Innere ihrer Häuser.
In der Hauptstadt des Herzogtums herrschte das pure Entsetzen.
Der Kommandant der Flugscheibe sendete das Holobild des Botschafters in den Kronsaal des Herzogs.
"Eure Hoheit, Großherzog Anglistans, hier spricht Admiral Tick Limmerith, Botschafter der blauen Rasse. Sie befinden sich im Krieg mit Mittelland. Die königliche Familie bat uns um diplomatische Unterstützung, dass sie verehrter Großherzog die Okkupation nach über zwanzig Jahren endlich beenden und dem eingeborenen Volk die volle Souveränität wiedergeben. Da wir vor Äonen den Edligen einen Kodex mit auf den Weg gegeben hatten, bitten wir Sie Hoheit, sich an diesen Kodex zu erinnern. Wir geben ihnen eine Woche Zeit, um mit dem Mittelland den Frieden wiederherzustellen. Das Ultimatum beginnt jetzt."
Das Holobild erlosch augenblicklich.
Der Herzog schluckte.
Er schnaubte voller Zorn.

***

Noch zur selben Stunde berief der Großherzog seine Berater und die obersten Militärs ein.
Er beabsichtigte die Besatzung Mittellandes um keinen Preis aufgeben.
"Wenn wir Mittelland tatsächlich aufgeben müssten, dann wäre des Herzogtum faktisch zahlungsunfähig.", tobte er. "Dazu darf es auf keinen Fall kommen."
Ein General schlug vor, dieses unheimliche Flugobjekt mit Raketen anzugreifen, bis es sich zurückzöge.
Die anderen Militärs nickten zustimmend.
Eine Demonstration der Macht hielten alle Anwesenden für angemessen.

***

An den kommenden drei Tagen wurden alle verfügbaren Raketenabschussrampen heran gekarrt.
Die Kanoniere programmierten die Zielvorgaben in die Systeme ein.
Man erwartete die Feuerbefehle.
Angesichts des Drohszenarios aktivierte die Besatzung der Flugscheibe einen unsichtbaren Schutzschild.
Da sich der Großherzog allzu sicher war, dass sich das Flugobjekt nach den ersten Einschlägen zurückziehen würde, ordnete er entschlossen den Angriff an.
Sämtliche Raketen starteten unmittelbar hintereinander.
Es gab einen Ohren betäubenden Lärm.
Die Flugscheibe war vollständig in Feuer eingehüllt, was jedoch keinerlei Schaden anrichtete.
Die tödlichen Ladungen verglühten an der Oberfläche des Schutzschildes.
Die Flugscheibe schwebte am Himmel wie ein Fels in der Brandung.
Einer ihrer vier Kanonentürme visierte daraufhin die am nächsten stehenden Abschussrampen an und feuerte einige Energieimpulse ab.
Die Rampen verglühten restlos.

***

Im Kronsaal erschien erneut das Holobild.
Diesmal sprach der Botschafter in keinem freundlichen Ton.
"Großherzog, ich hatte an Eure Vernunft appelliert. Darauf haben sie ein Botschaftsschiff der blauen Rasse angegriffen. Wir haben als Antwort einige Abschussrampen neutralisiert. Mit Verlaub, wir könnten Eure Hauptstadt ebenfalls dem Erdboden gleich machen, was nicht das Ziel der Diplomatie sein kann. Hoheit, geben sie auf! Sie haben keine Chance."
"Nein", widersprach der Großherzog.
"Ganz wie eure Hoheit wünschen."
Das Holobild verschwand.
Drei Kapseln wurden von der Flugscheibe aus in den Kronsaal gebeamt.
Sie öffneten sich zischend und es entstiegen schwer bewaffnete Androiden in Kampfmontur.
"Großherzog, sie sind hiermit verhaftet", dröhnte die blecherne Stimme eines Androiden, der die Befehlsgewalt inne hatte. "Euch wird Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Aufrechterhaltung von Sklaverei vorgeworfen. Bis zur vollständigen Aufklärung eurer Verantwortlichkeit stehen sie alle unter Arrest."
Ein Soldat der herzoglichen Wache zog seine Pistole.
Noch ehe er abdrücken konnte, wurde er mittels eines Elektroschockers in einen Lähmungszustand versetzt.
Die im Kronsaal versammelten Männer und Frauen hoben schließlich die Hände und ergaben sich.
Eine vierte Kapsel landete im Kronsaal, in welcher der Großherzog zur Flugscheibe transportiert wurde.

***

Der Rest ist schnell erzählt.
Der Großherzog Anglistans akzeptierte die diplomatischen Vorschläge Tick Limmeriths.
Dem junge Königssohn wurde die Regentschaft Mittellands übertragen.
Sein Bruder, der das Unheil ausgelöst hatte, musste sich als Gouverneur neben seiner Mutter auf dem Eiland bewähren.
Nachdem die letzten anglistanischen Besatzungstruppen Mittelland verlassen hatten, welches fortan seine finanziellen und technologischen Ressourcen wieder vollumfänglich in Eigenregie nutzen durfte, zogen alle angrenzenden Staaten Vorteile aus dem neuen Kräfteverhältnis.
Das lange Zeit gebeutelte Volk war Ideengeber für den gesamten Kontinent.
Die alte Prophezeiung:
"Ist die Seele im Land der Mitte gesund,
schließt Frieden der ganze Weltenbund."
erfüllte sich.
Zur Freude der blauen Rasse wurde der alte Kodex durch die Edeligen aller Völker neu belebt.
Der Friede zog auf der gesamten Welt ein.
Ja, und das mystische Adlerwesen zog sich wieder von der Bildfläche zurück, um die Geschicke der weißen Völker im Blick zu behalten.

***Ende***
(C) Jens Richter, Dezember 2012

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von lüdel am 17.12.2024:
Kommentar gern gelesen.
Jens, bis zum schluss spannend durgelesen.

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