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5xhab ich gern gelesen
geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 27.03.2025. Rubrik: Menschliches


Der Onlinejunkie

Ich war immer der Meinung, dass ich noch weit entfernt von einem Onlinejunkie bin, aber wo ich mich gerade dabei erwische, wild mit dem Handy in der Luft rumfuchtelnd, nach einem Mobilfunknetz zu suchen, muss ich mir eingestehen, dass ich wohl näher dran bin, als es mir lieb ist.

Eine kurze Nervosität kriecht durch mich durch und als die Erkenntnis in mir reift, dass die Netzlosigkeit mich tagelang begleiten wird, sogar eine kurzfristige Panik. Mein Vermieter erklärt mir darauf, "Netz mal besser, mal schlechter“, als er aber nachfragt, in welchem Mobilfunknetz mein Telefon angemeldet ist, "Immer schlecht, ganz schlecht sogar!"

Meine zerstörte Hoffnung wird nur kurz aufgehellt, als mir der Vermieter anbietet, bei ihm online zu gehen, wenn dringender Bedarf sei. Zu meinem Glück sind es zu seinem Haus nur ca. 20 km über unbefestigtes Terrain mit dem Auto und sollte wirklich eine Not aufkommen, immer noch besser, als gar keine Alternative in Aussicht gestellt zu bekommen.

Den Abend bin ich noch angespannt, ist durch die aufgezwungene Netzlosigkeit doch meine ganze Planung den Bach runter gegangen. Immerhin hatte ich vor, mich mal wieder ausgiebig im Forum blicken zu lassen, bevor wieder Vermisstenanzeigen geschaltet werden.

Was ist das nur für eine verrückte Welt, wo bad Letters vermisst werden, obwohl sie 24 Stunden am Tag über die Mattscheibe laufen und das Internet wie ein Geschwür durchziehen. Anscheinend sind bad Letters nicht gleich bad Letters, auch wenn sie den gleichen Namen tragen.

Nachdem sich schon langsam eine Hornhaut in meiner Handfläche bildet, weil ich alle 5 Minuten kontrolliere, ob nicht doch ein Mobilfunknetz auftaucht, erkläre ich mich für noch bescheuerter als sowieso schon und lege mein Handy kurzerhand in den Schrank und schließe ihn ab.

Das Notebook ist schnell zur Hand und auch wenn nicht online, reicht es doch, um diese Story in die Tasten zu kloppen. Wer braucht schon ein Telefonnetz, wenn er jede Menge Kreativität in seinem Gepäck trägt.

counter5xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von rubber sole am 27.03.2025:
Kommentar gern gelesen.

Das Problem ist bekannt, Bad, man kann es lösen: Den Laptop in die Schublade packen, den guten alten Schreibblock hervorholen und handschriftlich arbeiten. Falls man irgendwann in die 'Zivilisation' zurückgekehrt sein sollte, könnten die Texte immer noch online gestellt werden, sofern man dies überhaupt noch möchte.

lgrs




geschrieben von lüdel am 27.03.2025:
Kommentar gern gelesen.
Ja, Bad das liebe Internet: Uns wurde gesagt, dass das langsame oder nicht mehr funktionierende Internet mit einer Umstellung des Satellitensystems zusammenhängt. Es sollen sogar neue Satelliten hinzugekommen sein, was möglicherweise dazu führt, dass das Internetsignal jetzt schlechter ankommt.





geschrieben von lüdel am 27.03.2025:
Kommentar gern gelesen.
Apropo: Vermisstenanzeige🤣






geschrieben von Kargut am 27.03.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Bad,
wir sind inzwischen abhängig von den Netz. Ich kann ohne Handy nicht den MVV benutzen und auch nicht mehr zurück zu einem Terminkalender in Papierform. Es ist Fluch und Segen und es liegt an uns, was dominiert.
Liebe Grüße
kargut




geschrieben von Bad Letters am 28.03.2025:

Den letzten Schreibblock den ich besaß rubber, muss in meiner Schulzeit gewesen sen. Das handschriftliche ist nicht das meine, kann mein eignes gekritzel kaum entziffern. Danke!

Wie man vom Internet anhängt Lydia, merkt man immer erst, wenn man keines mehr hat. Danke!

Eine gewisse Abhängigkeit ist nicht zu leugnen Kargut, und Fluch und Segen liegen oft sehr nah beieinander. Danke!

MfG
Bad Letters


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