Veröffentlicht: 09.02.2025. Rubrik: Total Verrücktes
Frohe Ostern allerseits!
Seit der Albert Onestone, eigentlich Einstein, aber wie ihr bestimmt, alle aus der Werbung wisst, in Englisch klingt alles viel cooler als in langweiligem Deutsch! Wenn das der Goethe bereits gewusst hätte, man o man, nicht auszudenken, den hätte man glatt lesen können! Exkurs beendet, zurück zum Bad-Thema.
Na jedenfalls, als der Albert Onestone uns auf unserem Klumpen beehrte und belehrte, seitdem ist ja allseits bekannt und auch anerkannt, dass Zeit nur relativ ist, und für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, Ostern steht längst in der Tür, und deshalb, auch wenn ich nicht gläubig bin, meine herzlichsten Ostergrüße, in die Autoren und Leserrunde!
Ich finde das mit der relativen Zeit sehr praktisch und ich bin nicht der einzige wie mir scheint. Da gibt es zum Beispiel die deutsche Bahn, die es inzwischen wahrlich zur Meisterschaft ihrer eigenen Zeit gebracht hat. Da kannst du kommen, wann du willst, es ist garantiert, dass du zu früh bist. Dementsprechend ist es auch kaum noch möglich, seinen Zug zu verpassen. Nur, ob du wirklich irgendwo ankommst, ist inzwischen auch fraglich.
Auch die Lebensmittelindustrie fühlt sich zeitlich sehr ungebunden, liegt der Weihnachtskram doch schon im August in den Regalen! So ist sichergestellt, dass der Zahnarzt nach den Festtagen Hochkonjunktur hat, denn die steinharten Printen überlebt kein Gebiss.
Die flexible Zeitgestaltung hat aber noch in vielen anderen Bereichen ihre Vorteile. So gehe ich zum Beispiel gar nicht mehr ins Büro und erzähle den Kollegen einfach, dass ich doch schon längst da war. Ein bisschen kompliziert wird es dann, wenn ihnen auffällt, dass niemand meine Arbeit erledigt hat, aber da rede ich mich dann immer heraus.
Auch meine Frau beschwert sich gerne, wenn sie moniert, dass ihre Zeit noch gar nicht gekommen wäre, ich aber schon befriedigt eingeschlafen bin. Das ist aber nicht so wichtig, denn schließlich kann sie ja schon mal das Frühstück machen, auch wenn der Mond gerade erst aufgegangen ist.
Manchmal, wird das mit der relativen Zeit aber auch total missbraucht! Ich meine, im Missbrauch ist unsere Spezies ja Champions League! Da wird plötzlich nach einem Politikwechsel geschrien, der schon zu Adolfs Zeiten hinreichend bewiesen hat, dass er nichts Gutes, aber überhaupt nichts Gutes in seinem Koffer trägt. Da sollen die Ausländer alle raus, ohne zu bedenken, wer dann deren ganze Arbeit machen soll.
Ohne, das jetzt genauer beleuchten zu wollen, aber irgendwie düngt mich doch das Gefühl, das sich viele Deutsche inzwischen viel zu fein für die Drecksarbeit sind, die nur zu oft, und dazu auch noch schlecht bezahlt, von unseren ausländischen Mitbürgern zuverlässig erledigt wird. Ob dann derjenige demnächst meine Mülltonne leert, der heute laut „Ausländer raus“ brüllt, oder ruht der sich lieber auf dem Bürgergeld aus? Die Zeit wird es zeigen, wobei wir wieder beim Bad-Thema wären.
Die relative Zeit ist schon Paradox! Der eine Leser wird meinen, dass er viel zu viel Zeit in diesen Schmarrn von Text investierte, während der nächste vielleicht gern weiter mit mir im heißen Brei gerührt hätte. Für mich hat dieser Text genau die richtige Bad-Länge, wie sollte es auch anders sein, schließlich bin ich zeitlos, denn ich trage keine Uhr und das ich schon vor dem Frühstück einen, längst abgelaufenen, Schokohasen vernaschte zeigt doch, dass ich eigentlich ein ganz Süßer bin.
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