Veröffentlicht: 25.03.2025. Rubrik: Unsortiert
Es war einmal...eine wahre Geschichte Teil 5
Es war einmal….Teil 5
Die Großeltern wohnten schon lange in ihrem kleinen Haus, ohne viel Komfort. Das störte sie nicht, aber trotzdem versuchte der Opa, die Wohnsituation zu verbessern. Er werkelte ständig am Haus herum, sobald er Zeit und etwas Geld über hatte. Er wäre auch schon viel weiter gekommen, aber ständig fehlte irgendetwas, manchmal musste er wochenlang auf ein paar Bretter oder irgendwelche Schrauben warten, die mal wieder nicht am Lager waren.Durch die schon erwähnte Idee vom König hatte der Großvater zwar inzwischen einen großen Freundeskreis aufgebaut, aber was nützen all die Freunde, wenn jemand zwar Theaterkarten oder ein Fahrradschlauch besorgen konnte,aber keine Bretter oder Schrauben. Das sollte sich aber bald ändern.Eines Tages stand an einer Hauswand mit großen Buchstaben geschrieben “ Es ist noch mehr aus den Betrieben herauszuholen “. Diese Parolen waren nicht neu, ständig dachte sich der König aber auch seine speichelleckenden Minister neue Sprüche aus, die dann mit großen Buchstaben an die Wände geschrieben werden mussten,oder man hängte große Plakate auf, wie “Arbeite mit, plane mit, regiere mit !” oder “ So wie wir heute arbeiten , werden wir morgen leben “ !
Da schaute man schon gar nicht mehr richtig hin, aber der eine Spruch, der blieb irgendwie im Gedächtnis hängen. Was wollte der König damit bezwecken, hatte er es wirklich so gemeint oder hat sich da jemand einen Scherz erlaubt. Denn wenn das wirklich so gemeint war, dann würde das ja auf einen Schlag zumindest in manchen Bereichen den Materialengpass beseitigen. Ein paar Tage später war der 1.Mai,das war ein großer königlicher Festtag. Die Königsfamilie ließ sich feiern, indem tausende Untertanen mit Plakaten und Hochrufen an ihrer Tribüne vorbei zogen.
Es wurde im Fernsehen übertragen und plötzlich traute der Großvater seinen Augen nicht, da stand ganz groß auf einem Plakat “ Es ist noch mehr aus den Betrieben herauszuholen “. Das stand da wirklich und wenn es an solch einem Tag auch noch im Fernsehen gezeigt wurde,ja dann musste es ja stimmen.Seit dem Tag änderte sich alles, man spürte eine regelrechte Aufbruchstimmung. In den Kleingartenanlagen entstanden über Nacht richtige kleine massive Bungalows, wo vorher noch einfache Holzhütten standen und auch der Großvater konnte seine schon vor langer Zeit angefangenen Arbeiten zügig beenden. Anfangs hatten viele noch ein schlechtes Gewissen, vielleicht hatten sie die vom König ausgegebene Parole ja doch falsch verstanden, aber bald war der Aufschwung nicht mehr zu übersehen und die so reich beschenkten Untertanen konnten wieder ruhig schlafen. So langsam sickerte aber durch, das in den Betrieben ständig Material fehlte und dadurch die Arbeitsproduktivität gesunken ist. Der Opa hatte das auch bemerkt, aber sich keine großen Gedanken darüber gemacht,denn das es an Arbeit fehlte , das kam in der Vergangenheit öfter vor. Seine Frau lag ihm ständig in den Ohren, dass er doch nicht das Material von der Arbeit mit nach Hause nehmen könnte, wenn das rauskommt, du bringst uns in Teufels Küche, das ist doch Diebstahl. Naja, also ein Dieb war er ja nun nicht, das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Ob sie nicht auch die königliche Parole gelesen hätte und es machten doch alle so, dann kann es doch nicht verboten sein. Manchmal kamen ihm schon zweifel, da musste er seiner Frau recht geben, viele haben es übertrieben, so konnte es ihr König nicht gemeint haben, aber jetzt war es eh zu spät, sollte er den neuen Schuppen wieder abreissen, mitgehangen, mitgefangen. Es wurden sogar schon Witze darüber gerissen.
“ Wenn es ein Magnet geben würde, der gestohlenes Material anziehen würde, dann wären manche Lauben sofort verschwunden “.

