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geschrieben 2025 von benvanbug (benvanbug).
Veröffentlicht: 04.03.2025. Rubrik: Persönliches


Es war einmal...eine wahre Geschichte Teil 3

Es war einmal…Teil 3

Großvaters Enkel waren zwei pfiffige Jungs , ganz der Opa und sie hatten was herausgefunden, womit sie ihr Taschengeld aufbessern konnten. Die Mutter hatte die beiden auf den Markt geschickt, um einen Korb Erdbeeren zu kaufen, denn es war gerade Erdbeersaison. Der Großvater hatte zwar genug davon im Garten, aber sie hatte gerade Appetit auf Erdbeeren und so teuer waren sie ja nicht. Als die beiden am Obststand warteten, bis sie an der Reihe waren, stellten sie zufällig fest, dass eine Frau dem Betreiber des Obststandes mehrere Körbe Erdbeeren verkaufte, für 3 Mark pro Korb. Das war auch eine von den guten Ideen des Königs, er wollte damit auf der einen Seite seinen Bürgern ermöglichen preiswertes frisches Obst kaufen zu können wenn jemand keinen Garten hatte und auf der anderen Seite konnten sich die Gartenbesitzer etwas dazu verdienen, denn sie bekamen für den Korb 3 Mark, der lag 1 Mark über den Verkaufspreis. Die Differenz von 1 Mark zahlte der König gerne aus seiner Tasche, so war er eben. Die beiden Buben rechneten sofort mit und haben schnell erkannt, dass sie mit Großvaters Erdbeeren ein Geschäft machen konnten und dazu brauchten sie nur einen Korb. Wenn sie den Korb Erdbeeren dann an einem Stand für 3 Mark verkaufen würden, könnten sie an einem anderen stand für 2 Mark einen neuen Korb erwerben und hätten somit schon mal eine Mark , bzw. 4 Mark Gewinn gemacht, denn den ersten Korb hatte der Opa ihnen ja als Startkapital geschenkt. Wenn sie dann am nächsten Tag den Korb wieder für 3 Mark verkaufen würden und so weiter und so weiter, dann würden sie jedesmal 1 Mark Gewinn machen und das während der gesamten Erdbeerzeit…oh Mann , sie würden reich werden. Sie machten sie sofort auf den Weg zum Großvater und erzählten ihm von ihrer Geschäftsidee und der Opa war sofort begeistert.Er hatte zwar sofort gemerkt, das die Idee nicht ganz legal war, denn irgendwie würden sie ja den König hintergehen und seine Großzügigkeit ausnutzen, aber naja immerhin haben sie in der Schule gut aufgepasst und das Geld war für einen guten Zweck. Sie besserten damit ja nur ihr Taschengeld etwas auf und das Geld würde garantiert wieder in Süßigkeiten angelegt werden und das würde wiederum der Wirtschaft helfen, in diesem Fall dem Süßigkeitenladen Kleemann in der Steinstraße.Max holte sich immer diese langen bunten Gummischlangen und Moritz Rumkugeln, die gab es auch lose, 100 Gramm für 50 Pfennig. Das Geld reichte sogar noch für den einen oder anderen Kinobesuch. Das Kino “ Deli “ war ein schönes altes Kino, das die beiden regelmäßig besuchten. Es war schon in die Jahre gekommen, obwohl es einen gewissen Charme ausstrahlte.Es wurde auch “ Flohkino “ genannt, weil man dort noch auf richtigen gepolsterten Stühlen saß, wo auch schon mal ein Floh seine Heimat gefunden hatte und nur darauf wartete, über sein ahnungsloses Opfer herzufallen. Das war nicht immer angenehm,aber was war schon ein kleiner Flohbiss, gegen einen Kinoabend mit seiner Auserwählten. Früher war man auch nicht so verweichlicht, heute wäre das bestimmt ein Fall fürs Gericht und die Zeitung würde ganz groß darüber berichten “ junges Paar im Kino vom Floh gebissen - Panik im Kino “ Deli “ nach einem Flohbiss - Monster Flöhe haben sich im Kino eingenistet !!! Das war aber nicht der Hauptgrund, es war halt in die Jahre gekommen und es wurde Zeit für ein neues Kino. Als das “ Deli “ abgerissen wurde, ging für viele Wolgaster ein Stück ihres Lebens verloren, viele verbanden die schönsten Jugenderinnerungen mit dem Kino, aber so ist das nun mal im Leben, altes geht, neues kommt. Das neue Kino war natürlich viel moderner und man hatte dann auch schnell das alte Theater vergessen. Es gab ja immer für jeden Film eine empfohlene Altersangabe, ab 6 Jahre, ab 14 Jahre oder ab 18 Jahre. Ob das jetzt auch immer angebracht war und dem Inhalt eines Films entsprach,darüber liesse sich streiten, aber egal, es stand dort am Aushang und es wurde auch peinlichst darauf geachtet, dass niemand den Film ab 14 Jahre sehen konnte, der noch keine 14 war. Der König wollte verhindern, das seine Jugend verdorben wird, da legte er ganz großen Wert drauf. Die Einlass Frau und Kartenabreisserin im Kino “ Freundschaft “ kannte keine Gnade, auch wenn man schon locker rein äußerlich für mindesten 14 Jahre durchgehen würde, es wurde immer ein Ausweis verlangt und wenn man den nicht dabei hatte, dann konnte man wieder gehen, da half auch keine Ausrede. Das ausgegebene Kinogeld war dann natürlich auch futsch, für manche ein schwerer finanzieller Verlust.
An manchen Sonntagen machte sich die ganze Familie auf in den Tierpark. Die Großeltern wohnten ja gleich am Tannenkamp und somit war es ja nur noch ein Katzensprung bis dorthin. Sonntags wurden immer die besten Sachen aus dem Schrank geholt, da legte die Mutter großen Wert drauf, der Vater weniger. Er zog immer seinen schwarzen Anzug an, der hatte schon die besten Jahre hinter sich,aber das war Vater egal. Am liebsten wäre er ja mit seiner alten bequemen Latzhose losgegangen, aber das konnte er seiner Frau nicht antun, das hätte Streit gegeben. Bei der Mutter dauerte es immer etwas länger das passende zu finden, aber nach einer gefühlten Ewigkeit hat sie dann auch ihr Lieblingskleid gefunden. Die beiden Buben hatte die Mutter natürlich auch fein herausgeputzt, aber das gefiel den beiden überhaupt nicht, denn eigentlich war keine Pfütze und kein Baum vor den beiden sicher, aber wenn es in den Tierpark ging gab es keine Gnade, da mussten sie durch. Auf Tiere gucken hatten sie auch keinen Bock, es gab ja eh nur Hängebauchschweine, Ponys und Rehe zu sehen,da hatten sie keine Lust drauf und das einzige Raubtier, ein Braunbär lief auch nur immer in seinem viel zu kleinen Käfig hin und her und wackelte mit dem Kopf. Auf eine Sache freuten sie sich aber und das war das Gartenlokal, denn dort stand ein Getränkeautomat mit der leckersten Waldmeisterbrause ever, ever . Von der Oma bekamen sie immer ein Zwanzig Pfennig Stück und wenn sie damit den Automaten fütterten, füllte sich ein großer Pappbecher mit Waldmeisterbrause. Eines Tages gab es aber kein Waldmeister mehr, sondern nur noch Zitronenbrause, na da war die Enttäuschung aber groß. Wie konnte das sein, sie wollten sich sofort beim Wirt beschweren. Der winkte aber ab und zeigte auf ein Schild an der Wand “ ihr könnt doch schon lesen, oder ! “ und war verschwunden. Natürlich konnten sie lesen, sie waren ja schon in der 2. Klasse. Dort stand geschrieben, das der König ab sofort Waldmeisterbrause für alle verboten hatte. Seine Wissenschaftler hatten herausgefunden, das Waldmeister krebserregend war und das wollte er seinen treuen Untertanen auf keinen Fall zumuten.Die Zwillinge waren traurig, aber auch wieder froh, das der König so auf das gesundheitliche Wohl seiner Untertanen bedacht war. Warum mussten immer die leckersten Sachen schädlich sein, konnte der König nicht mal Spinat oder Rote Bete verbieten.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Novelle am 09.03.2025:

Das lässt sich wunderbar und durchgängig lesen.

Langeweile kommt nicht auf. Du sorgst fein für Abwechslung.

Gruß Novelle

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