Veröffentlicht: 19.10.2024. Rubrik: Menschliches
Der Weg zerbrochener Träume
Der Weg auf eine Pyramidenspitze ist nicht nur steil, sondern auch von vielen Unwägbarkeiten gesäumt und nur ganz, ganz wenige, finden aus eigener Kraft den Weg hinauf. Nur mit ihren Träumen in der Hand laufen sie los, die Taschen voller Naivität, meist jugendlicher, fehlt es im Blick zurück doch an Erfahrungen und im Blick voraus noch an Weitsicht.
Wahrscheinlich ist das gut so, würden sie sich doch sonst nie auf den Weg machen, wenn sie bereits wüssten, dass die Chance ihr Ziel zu erreichen einer Nichtigkeit gleicht. Die Natur spielt dabei ein perfides Spiel, legt sie doch viel Überzeugung in Gemüter „Ich werde es schaffen, man kann alles schaffen, wenn man nur wirklich will!“ und schaut gelangweilt zu, wie der allergrößte Teil auf dem Weg der zerbrochenen Träume zugrunde geht.
Dabei kann man als Mensch noch froh sein, dass man kein Seehundbaby ist, das irgendwann vom sicheren Geburtsstrand in den offenen Ozean schwimmen muss, wo es plötzlich ganz allein ist und ein Schwarm von Haien oder eine Schule Orcas, bereits auf ihr Festmahl wartet. Nein, als Mensch überlebst du, es werden einem nur die Träume genommen und die Erkenntnis geschenkt, das auf der Pyramiden Spitze, nur Platz für wenige Auserwählte ist.
Der Weg ist Steil und so höher man gelangt, umso mehr Überraschungen warten auf einen. Es gibt Kräfte, die dich am Aufstieg hindern wollen, streben sie doch zum selben Ziel. Während deine Hände bluten, werden andere an dir vorbei hinaufgetragen, ohne sich je wirklich bemüht zu haben. Wieder andere setzt man förmlich auf die Pyramiden Spitze, ohne dass sie jemals dafür kämpfen mussten, es wurde ihnen förmlich in die Wiege gelegt.
Das Leben ist ungerecht, so mag es einem erscheinen, aber in einem System aus, fressen und gefressen werden, muss man versuchen es emotionslos zu bewerten. Doch wie soll einem das gelingen? Wo das Leben uns doch die Tränen schenkte, um unseren Verlust und Schmerz zu beweinen. Ich weiß es nicht und so muss ein jeder seinen Weg selbst finden.
Wer sich aufmacht seine Träume zu leben, sollte genug davon im Vorrat haben, denn wenn auch viele wie zarte Eierschalen zerbrechen werden, vielleicht wird es ja einem einzigen gelingen, Realität zu erleben. Wäre es nicht zu wünschen?
.
.
Musik: Bad Letters 19.10.24
https://youtu.be/F0ko8Q6n7U8