Gott des Schreibens

Ja, ich kenne euch! Die Hälfte meiner Leser wird jetzt wahrscheinlich gedacht haben: „Jetzt dreht der Bad ganz am Rad und nennt sich selbst Gott des Schreibens“. Nein, keine Angst, so durchgeknallt bin ich nun doch nicht, auch wenn die Versuchung groß ist.

Interessant ist, dass der Gott des Schreibens bei den alten Ägyptern „Thot“ hieß, also wahrscheinlich heißt der immer noch so! Götter scheinen ja eine unendliche Haltwertzeit zu besitzen und obwohl sich noch nie einer von den Kollegen hat blicken lassen, glauben immer noch viele an die. Ich bin halbwegs real und trotzdem glaubt niemand an mich. Verrückt, oder?

Nun ja, jedenfalls ist der Thot, nicht nur der Gott des Schreibens, sondern auch der Rechenkunst und des Wissens. Von daher ist auch direkt bewiesen, dass ich es nicht sein kann! Ja, ich schreibe, aber rechnen kann ich nicht besonders und mit meinem gefährlichen Halbwissen zu prahlen liegt mir fern obwohl das in Mode gekommen zu sein scheint. Trotzdem komme ich gut durchs Leben. Obwohl das ja auch keiner von euch prüfen kann, ihr müsst mir einfach einmal glauben. Aber wirklich nur einmal, wir wollen es ja nicht übertreiben, denn ich erzähl ja oft Blödsinn und das auch noch gerne.

So, jetzt hat der Thot mir also die Sprache und die Schrift geschenkt, oder in die Wiege gelegt, von mir aus auch zugelost oder in die Tasche gemogelt. Ja mein Gott, hät der Kerl sich nicht mehr MÜHE geben können! Ich meine, meine Interpunktion ist fürn Popo und meine Groß und Kleinschreibung ein ewiges Rätsel. Sind dem Thot etwa die Lizenzen ausgegangen? Als engagierter Schreiber hätte ich ja mindestens die Professional gebraucht und nicht die Home & Student!

Vielleicht ist der Bursche auch von Natur aus geizig, bei dem Namen ja gut möglich. Thot-gespart! Allerdings müsste der ja dann schottischer Abstammung sein und „Death“ heißen, was natürlich quatsch ist, sprechen die Schotten doch von Natur aus Gälisch. Dann würde man ihn also „Marbh“ rufen. Zugegebenermaßen versteht Gälisch auch kein Schwein, wenn er vorher nicht mindestens eine Gallone vom Wasser des Lebens genascht hat.

In Schottland fließt Whisky ja praktisch aus jedem Wasserhahn, ich muss es schließlich wissen, war ja mal vor Ort, um mich selbst davon zu überzeugen. Gälisch habe ich trotzdem nie verstanden, obwohl ich meistens voll war wie eine Haubitze.

Ja, also, langsam können wir den Exkurs schließen! Fassen wir kurz zusammen: Fakt ist, nein, ich bin nicht der Gott des Schreibens. Auch nicht annähernd! Ob der „Thot“ das ist, lasse ich als bad-ungläubiger offen. Aber wer es auch immer ist, ein wenig mehr Fingerspitzengefühl, bei der Auswahl meiner Schreiblizenz, wäre schon nicht schlecht gewesen. Na ja, wenigstens klappt das mit dem Blödsinn redlich!

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