Volksdepression?

Die Macht und Auswirkungen der zahlreichen schlechten Nachrichten auf das Volk, scheint den Medien völlig egal zu sein, solange sie ihr Geldsäcklein nur füllen können. Das Recht auf Berichterstattung, wird über das Wohl des Volkes gestellt, das diese Berichte schließlich auch verdauen muss.

Sicher habe ich als mündiger Bürger die Wahl, inwieweit ich den Medien und ihren Hang zur Sensationsgeilheit und Überinformation zutritt gewähre, aber bei der Überpräsenz scheint es inzwischen unmöglich, ihnen ganz zu entkommen. Schaltest du ab, wirst du spätestens von Dritten überrollt „Hast du schon gehört….“.

Geschwätzigkeit kennt keine Grenzen und die Verlockung, um sich als weltgewandt und informiert zu präsentieren, ebenso wenig. Schließlich wäre es ja ein Makel, in seiner Außenwirkung, als nicht informiert zu gelten. „Guck mal der, hat ja keine Ahnung, was in der Welt vor sich geht!“

Ist das Leben nicht schon fordernd genug, dass man uns auch noch 24 Stunden am Tag präsentieren muss, welcher schlecht gewordene Sack Reis irgendwo in China umgefallen ist? Die Globalisierung und seine Folgen könnten uns Menschen überfordern und schaut man sich die Zahlen steigender psychischer Krankheiten an, rennen wir augenblicklich ins offene Messer. Die Dosis macht das Gift, eine Tatsache, die Medien und ihren Verantwortlichen zu entgehen scheint.

Die Psyche ist wie eine Porzellanvase, wurde sie einmal zerschlagen, ist es unendlich mühsam, sie wieder zusammenzufügen und ihre Risse spürst du ein Leben lang. Wie möchte eine Gesellschaft den Herausforderungen trotzen, wenn ein Großteil nur noch aus verängstigten Äuglein schaut, die jede Zuversicht vermissen lassen?

Wo hörst du die Stimmen, die zum Maß halten auffordern und diesen medialen Wahnsinn infrage stellen? Es gibt sie, aber noch sind sie zu wenige und es ist wieder einmal zu befürchten, das erst gehandelt wird, wenn das Kind längst in den Brunnen gefallen ist.

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