Veröffentlicht: 31.08.2024. Rubrik: Menschliches
Der Herbst klopft an die Fingerspitzen…
…und dabei ist vom herrlichen Herbst noch nicht viel zu sehen. Alles grünt so grün und der Sommer schwelgt noch in den Kronen der Bäume. Zwölf Grad empfingen mich, als ich heute Morgen die Tür zur weiten Welt öffnete und die beiden alten Eichen grüßte, die wahrscheinlich schon älter sind als meine gesamte Familie zusammen.
Prächtige Bäume und ich empfinde es als Privileg, direkt am Rande ihre Kronen wohnen zu dürfen, da stört es mich auch nicht, wenn sie mich im Herbst an Besen und Schaufel fesseln, um die Unmengen an Blättern aufzusammeln, die mein Freund der Wind mir direkt vor meiner Garage aufhäuft.
Auch das Einsammeln der Eichenkinder auf meinem Garagendach ist ein jährliches Ritual und oft dachte ich schon daran, sie irgendwo anders einzusetzen. Doch bei uns im Ballungsgebiet ein Unterfangen, das kaum gelingen kann, ist doch jeder Quadratmeter verplant.
Bereits nach den ersten Metern auf meinem E-Fury spüre ich, dass es eine vorausschauende Idee meinerseits war, die Sommerjacke anzuziehen und auch zu schließen. Der Herbst klopft bereits an meine Fingerspitzen, die im Fahrtwind schnell auskühlen. Der Gedanke von Handschuhen huscht mit der nächsten Pedalumdrehung, synchron zum eiligen Vortrieb, an mir vorbei.
Im August? Nein, die Blöße werde ich mir vor meinen Mädels nicht geben, die sich sicher köstlich amüsieren würden, wenn Frierhippe Bad schon im Spätsommer die Überzieher bemüht. Was soll ich dann im richtigen Herbst tun? Ein Lagerfeuer auf dem E-Fury entzünden?
Des Waldes Luft entschädigt mich für das Unwohlsein meiner Fingerspitzen und als ich weiter unten in der Stadt aus der friedlichen grünen Lunge entschwinde, ist es direkt 3 Grad wärmer. So lässt es sich aushalten und als einige sommerlich gekleidete Damen zusätzlich mein Herz erwärmen, konnte der Start ins Wochenende kaum besser sein.