Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
1xhab ich gern gelesen
geschrieben von *olli*.
Veröffentlicht: 31.05.2024. Rubrik: Unsortiert


Leben

Leben            29.5.24

Leben ist lebendig, wer nicht lebt, ist tot oder in einem gleichgestellten Zustand durch anatomische oder psychische Störung. Das Leben drängt stets vorwärts, will sich entwickeln, verbessern, erneuern. Ist immer auf der Suche durch Vergnügen oder Arbeit. Deutlichst an den Säuglingen erkennbar, dann an den kleinen und größeren Kindern. Da gibt es nur eine Richtung: man will größer werden, mehr wissen und verstehen, den „Großen“ gleicher werden. Dann kommt Karriere, Liebe, eigene Familie hinzu.

Und ganz plötzlich kehrt sich alles um. Eine dramatische Sehnsucht nach dem Alten holt den Menschen ein, die Sehnsucht heißt Nostalgie. Plötzlich werden selbst die negativen Ereignisse des Kind- und Jungseins ins rosa Licht getaucht, eine gewisse Dynamik möchte zurück in die unbefangenere Zeit der Reifung, des Werdens. Wieso?
Damals war alles offen, das Schlechte mit der Hoffnung auf Besserung besetzt. Man könnte ja noch erreichen, was jetzt fehlt, könnte noch andere Beziehungen – welche auch immer – finden, eine bessere Wohnung, ein schöneres Umfeld.

Und plötzlich, wirklich fast urplötzlich, lähmt einen die Erkenntnis, dass „das nun wohl schon alles war“. Es folgt ziemlich sicher nichts bedeutendes mehr. Dadurch auch der häufige Blick zurück, weil die Gegenwart nicht mehr viel bietet.

Das Alter hat aber nicht nur die Facette des endlichen, nein: es hält auch Gutes bereit. Man ist nicht mehr so ängstlich, traut sich mehr, kann auch „auf etwas pfeifen“…
Aber das Alter hält auch die Erkenntnis bereit, nicht wirklich,nicht intensiv genug gelebt zu haben. Und woran liegt das? Zum einen sicher im gesundheitlichen Bereich, im Temperament, das einem in die Wiege gelegt wurde.

Wie bewundern diese Schwachen immer die vitalen, lebendigen Menschen, neben denen sie und viele andere grau und langweilig wirken. Und dennoch werden vielleicht auch die Schwachen von anderen als lebendig und beneidenswert angesehen. Immerhin gibt es auch inneres Leben; und manche Schüchternheit ist unrealistisch – wie auch das selbstsichere Auftreten mancher Menschen nur Fassade sein kann! Weiß man`s?

„Sorge dich nicht, lebe“ – ein amerikanischer Titel zum amerikanischen Kontext, jeder könne alles erreichen, wenn er nur wolle. Dem kann ich nicht zustimmen, dem Aufruf: „LEBE!“ schon.

counter1xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor:

Es gibt keinen Unterschied zwischen Menschen und Menschen
Pfingskoaw
Bach
Annäherung - bitte!!!
Wann treffen wir wieder zusammen?