Veröffentlicht: 19.05.2024. Rubrik: Unsortiert
Es gibt keinen Unterschied zwischen Menschen und Menschen
Es gibt keinen Unterschied zwischen Menschen und Menschen
Manche Regime definieren ihre Vorherrschaft damit, dass sie andere Völker als minderwertig bezeichnen, abwerten und auszurotten versuchten. Da fragt man sich natürlich, wie das dem Thema, es gebe keinen Unterschied zwischen Menschen und Menschen, näherkommen kann, indem es genau dieser These widerspricht.
Das nächstliegende ist natürlich, dass alle Menschen ebenbürtig zu würdigen seien. Konjunktiv.
Denn: sind wir wirklich gleich mit gleichen Chancen? Nein, niemals sind die Voraussetzungen gleich. Da kann man noch so viele Anstrengungen unternehmen, jedem die gleiche Chance zu geben. Alles lobenswerte Bestrebungen und besser als Ignoranz der Problematik. Aber es bleibt stets nur ein Versuch, das Ur-Erlebnis, die elementaren Grunderlebnisse differieren erheblich. Das seelische Gleichgewicht hängt von diesen Urerlebnissen ab und setzt sich bei aller Bildung und anderen Gegenbestrebungen immer wieder durch und brodelt!
Aber der Mensch ist ja nicht nur ein „gebildetes“ Wesen. Er ist ein Konstrukt, das einer Seele entspringt mit sozusagen archetypischen Elementen. Und die – behaupte ich – sind vom eiskalten Inhalt her ähnlich. Ob man seine Seele spürt, ob sie 20 kg wiegt oder einen umfliegt, mag unterschiedlich sein, aber würde man Seele anatomisch sehen, sind die Ursprünge sicher immer gleich.
Daher könnte eine Behauptung wie „es gibt keinen Unterschied zwischen Menschen und Menschen“ vom Psychoanalytiker stammen, der wie unser lieber Siegmund Freud – die tiefsten Seelenzusammenhänge zu erkennen versucht und diese vor allem dem Klienten vermittelt, dem dadurch vielleicht Linderung geschieht.
Ich behaupte, in diesem Sinne gibt es wirklich keinen Unterschied. Obgleich auch hier der Unterschied deutlich wird, ob z.B. jemand sich Hilfe holt, sich dieses finanziell und sozial leisten kann und darf, wie gut das Umfeld seine Probleme abfedert, auffängt, wie gut es sich im analytischen Gespräch darzustellen vermag.
Es gibt Unterschiede zwischen Menschen und Menschen, aber es gibt auch keinen Unterschied.
Wie in vielen oder allem liegt es an der Sichtweise, aus der geschaut, gesehen und beurteilt wird. Es gibt keine glasklare Wahrheit auch in dieser Frage nicht. Ein Schlüsselsatz – wie so oft -
„ es kommt darauf an“….
Erst nach Fertigstellung wurde genannt, dass Esther Bejarano – Zeitzeugin aus Ausschwitz-Zeiten – diesen Satz geprägt hat.