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2xhab ich gern gelesen
geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 04.05.2024. Rubrik: Total Verrücktes


Zum Olymp des Schreibens

Es liegt nun schon viele Jahre zurück, aber noch in unserer Zeitrechnung, als ein Schreiber, der noch gar nicht wusste, dass er ein Schreiber war, den langen Weg zum Olymp des Schreibens antrat. Bis dahin verbrachte er sein Leben mit irgendeinem Blödsinn, der zumeist etwas mit Lautstärke und trüben Flüssigkeiten zu tun hatte.

SatirepatzerSatirepatzerNun, irgendwann rannte ihm so eine verführerische Venus vor sein Rohr, die sich zuerst als ganz honigsüß darstellte, bevor sie sich später zu einer bad Venus verpuppte. Bis dahin war aber alles paletti. Nun, jedenfalls wollte die Venus, dass der Schreiber, der noch gar kein Schreiber war, sich die rosarote Brille aufsetzte, um ihr, Gedichte zu schreiben, obwohl er schon merkte, dass die Venus wohl doch nicht so ganz koscher in ihrem Oberstübchen war.

Er entwickelte sich also zu dem Typen, der sich den Wolf schrieb. Die Venus fand das ziemlich heiß und beanspruchte danach intensiver Abkühlung durch den Austausch von Körperflüssigkeiten. Na ja, nachdem sie sich dann irgendwann verpuppte, machte sie dann die Schmeißfliege, nicht den Schmetterling!

Der Schreiber, der noch immer kein Schreiber war, verlegte sich dann erst einmal wieder auf den Blödsinn mit der Lautstärke und den trüben Flüssigkeiten. So halbwegs jedenfalls, denn irgendwie schien die Venus mit dem Gedichtedingsbums, nein, nicht mit den Körperflüssigkeiten, bei dem Schreiber, der noch kein Schreiber war, na jedenfalls hatte sie seinen Stift kräftig angespitzt.

Mit so einem Stift kann man also schreiben, jedenfalls hat er das rausgefunden. Wahrscheinlich sogar als erster. Es ergab sich demnach, dass zu dem Blödsinn mit der Lautstärke und den trüben Getränken noch ein weiterer Blödsinn hinzukam. Den Blödsinn mit der Lautstärke musste er dann aber irgendwann aufhören. Na, sagen wir eher pausieren, aber dafür hatte er ja einen ganz neuen Blödsinn, den mit dem Stift, der tatsächlich auch schrieb! Und so schrieb er und schrieb er und schrieb, und wenn er nicht gestorben ist, aber er lebt ja noch! Nur jetzt mit Tastatur! Kann man besser lesen und mit Autorkorrektur, ganz wichtig!

So, die Plörre fließt also weiter unaufgeregt fleißig den Rhein herunter, während er sich den Wolf schrieb. So ganz für sich allein und ohne öffentliche Peep Show. Da hätte er sicher draufzahlen müssen. Es verging also Zeit, bis das Geschriebene in die Pubertät kam und meinte, es müsste mal aus dem Zimmer raus, sich auf den Weg zum Olymp des Schreibens machen.

Der Weg ist ja nicht eben mal um die Ecke, weshalb er mit seinem Geschriebenen in einem Forum für Lyrik die Tür eintrat und unfreundlich, „Hallo“, sagte. Die waren da ganz begeistert von seinem Geschriebenen, also nicht alle, eher wenige, also fast keiner, aber immerhin. Na, jedenfalls gabs Zuckerbrot und Peitsche. Mehr Letzteres.

Mit Striemen am Po kann man also auch schreiben, manchmal sogar besser. Das Inhaltliche des geschriebenen war eigentlich weniger ein Thema, mehr so die Form und die Rechtschreibung. Einigermaßen zurechtgebogen zog er weiter in ein neues Forum, und guck an, die fanden das noch erquicklicher! Behaupteten sogar, er wäre ein Schreiber, ein tauglicher sogar. Na, manche Leute kommen auf komische Ideen. Er blieb einige Jahre dort, bis er fast einschlief und begriff, dass er ja noch gar nicht am Olymp des Schreibens angekommen war, auch wenn manche Leser so taten. Ein Paar seltsame gibt’s halt immer, deshalb packte er irgendwann seine Tastatur wieder ein und zog weiter.

Eigentlich wollte er dann ohne Umweg zum Olymp durchmarschieren, machte aber noch mal in einem anderen Forum halt, und weil er dort viele der Nasen bereits aus dem alten Forum kannte, nahm er ein neues Pseudonym an und verriet niemandem, dass man bereits einige Jahre zusammenschrieb.

Das war spannend, weil der Schreiber, der jetzt angeblich ein Schreiber war, damit rechnete, dass man ihm schnell auf die Schliche kommen würde. Aber nix da, bis zum letzten Tag, pure Ahnungslosigkeit! Aber immerhin fanden die immer noch, dass er ein Schreiber war, sogar ein begabter. Vielleicht war das aber auch nur eine Floskel? So ganz genau weiß man das ja nie!

Irgendwann stellte er fest, dass ihm die Gedichte so langsam zu den Ohren herauskamen und er schon beim Wiederkäuen seiner Kritzeleien angekommen war. Nebenbei schrieb er aber auch Geschichten, die er jedoch seltener veröffentlichte, das waren damals noch jungfräulich wenig. Jedenfalls für seine Verhältnisse. Seine Mitschreiber und Leser konnten sich nur nie entscheiden, ob er jetzt mehr Geschick bei Gedichten oder Geschichten besaß. Total crazy, aber auch völlig egal, denn er war noch lange nicht beim Olymp des Schreibens angekommen und einen Blumentopf hatte er schließlich auch noch nicht gewonnen.

Deshalb löste er seine festgeklebte Tastatur abermals und zog weiter. Diesmal in ein Forum für Storys mit kastrierter Länge. Dort verpasste er sich ein ziemlich bescheuertes Pseudonym, das er aber irgendwie passend fand, und schrieb munter drauf los. Das Erdbeben am Olymp blieb weiter aus, wenn man ihm auch wieder Talent in die Schuhe schob, wovon er ja eigentlich schon genug besaß.

Na ja, irgendwie kann man von dem Zeug ja nicht genug bekommen, besonders wenn es noch nicht einmal für einen Blumentopf reichte. Nun, da hing er jetzt ab und vergewaltigte fröhlich seine Tastatur. Die Leute waren da ganz begeistert von seinem Geschriebenen, also nicht alle, eher wenige, fasst keiner, aber immerhin. Trotzdem machte es Laune und den Blick zum Olymp, verlor er ganz sicher nicht aus den Augen, wenn er wahrscheinlich auch noch drei Leben brauchen würde, um genug Talent einzusammeln, das er es zumindest bis zur Seilbahn am Fuße des Olymps schafft.

Doch dazu sollte es erst gar nicht kommen, denn die technische und kommerzgeile Evolution schlug grausam zu und vergraulte ihm gehörig die Lust auf dem Forum mit kastrierter Länge weiterzuschreiben. Also packte er erneut seine Sachen und zog erst einmal auf seinen YouTube-Kanal, um nicht einfach von der Bildfläche zu verschwinden. Schnell stellte er fest, dass es sich dort doch ganz gut leben ließ.

Ab und zu bekam er netten Besuch, aber ansonsten war es angenehm unaufgeregt und das gefiel ihm doch sehr. In der ersten Zeit schaute er sich zwar nach neuen Lyrik-Foren um, aber umso länger er auf seinem Kanal abhängte, umso größer wurde die Gewissheit, dass er auch ohne Lyrik-Forum aus seinem Hobby Befriedigung ziehen konnte.

Wie es jetzt genau kam, dass er eines Tages auf einem Satirekanal auf YouTube landete, dass wissen wohl nur die Nornen, aber damit nicht genug, einige Tage später stolperte er über ein Lyrikform, das tief im Dornröschenschlaf lag. Verdammt tief! Nach einer kurzen Recherche stellte er fest, dass der Satirekanal und das Forum ein und demselben Typen gehörten. Zufälle gibt’s, die gibt’s einfach nicht, aber irgendwie sind sie da.

An Bestimmung und so einen Hokuspokus glaubt er aber nicht, das ist auch gut so, irgendwie scheint das nur den klaren Geist zu trüben, obwohl, was soll ein klarer Geist eigentlich sein? Schlussendlich ist der Geist ja nur eine elektrochemische energieverschlingende Suppe, die sich nur bedingt kontrollieren lässt, auch wenn nur zu gern anderes behauptet wird. Egal!

Jedenfalls guckt sich der Schreiber mit dem bescheuerten Pseudonym das Forum genauer an und als er feststellte, dass das Forum nicht im Dornröschenschlaf sondern eher im Koma lag, keimte in ihm die perfide Idee, ob er es nicht wachknutschen sollte. Na, irgendwie klappte das nicht so richtig, aber jetzt schreibt er halt da und schaut neben dem herumkritzel ab und zu durchs Fernglas, um den Olymp des Schreibens nicht ganz aus den Augen zu verlieren, wenn der sich auch immer weiter zu entfernen scheint.

PS:

Demnächst in diesem Theater. Wie er doch noch beim Olymp des Schreibens ankam, nur um auf der anderen Seite wieder herunterzufallen.

counter2xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von ehemaliges Mitglied am 04.05.2024:
Kommentar gern gelesen.
jetzt ist aber mal negativ geladene Kritik angesagt:

zuviele vom Buchstaben 'e' in deinen Beiträgen:
versuch s mal ganz ohn; wirst shn, dass dis ganz infach ght.

Auch di unzählign 'n' sind übrflüssig.

Also, ich bi scho gspat auf di ächst Bitrag ...





geschrieben von Bad Letters am 04.05.2024:

Krtk st mmer grn geshn RudRatls, en tller tpp vn dr, den ch bhrzgen wrd! Dnk!

MfG
Bd Lttrs


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