Veröffentlicht: 30.07.2022. Rubrik: Nachdenkliches
Eine segensreiche Erfindung
Das Handy ist heute aus unser aller Leben nicht mehr wegzudenken, und sicherlich bringt dies einige Probleme mit sich – aber dennoch ist das Mobiltelefon ein Segen. Ich weiß dies, weil ich die Vor-Handy-Zeit noch bewusst erlebt habe.
Fangen wir mit Kleinigkeiten an. Wenn man in Urlaub war und mit den daheimgebliebenen Angehörigen Telefonate vereinbart hatte, dann musste man im Hotel neben dem Festnetz-Telefon sitzen und auf den Anruf warten. (Meistens ließ man sich anrufen, statt selber anzurufen, weil dies vom Hotel aus viel teurer war.) Das war lästig, aber kein Drama.
Ärgerlicher und nervenaufreibender war es, wenn man zum Beispiel irgendwo verabredet war, sich aufgrund unvorhersehbarer Zwischenfälle verspätete und nicht Bescheid geben konnte.
Und lebensgefährlich wurde es, wenn nicht schnell genug Hilfe gerufen werden konnte. Sah man damals einen Unfall, musste man zum nächsten Telefonhäuschen laufen. Oder an einem Haus klingeln und die Bewohner um den telefonischen Notruf bitten.
Alle, die das Handy verteufeln, mögen sich diese – heute unvorstellbaren – Situationen einmal vor Augen halten!
Das wirklich einzige, was mir an der segensreichen Erfindung „Handy“ nicht ganz so gut gefällt, ist ihr Name. Typisches Denglisch! Doch alle korrekteren Alternativen sind wohl einfach zu lang. „Schnell, das tragbare Telefon!“ – dadurch können im Ernstfall kostbare Sekunden verloren gehen. Also Handy. Aber da dies eh kein richtiges Englisch ist, könnte man auch gleich „Händi“ schreiben!