Veröffentlicht: 09.12.2021. Rubrik: Persönliches
Leise rieselt's am Zeh...
Vielleicht war ich früher in verschiedener Hinsicht ein Spätzünder". So spielte ich zum Beispiel sogar im Teenageralter von 13 Jahren noch gerne im Sand. Ich baute Burgen, belud mit dem Bagger den Lastwagen oder baute auch so etwas wie eine kleine Kiesgrube. Und zu dem allem hin durfte auch die nötige Portion Wasser nicht fehlen.
Im Sommer war ich im Garten meines Elternhauses grundsätzlich barfuß unterwegs. Und so war es auch wieder in jenem heißen Sommer des Jahres 1976. Es waren noch Schulferien; und wegen der Hitze hatte ich nichts anderes als meine kurze Sporthose angezogen. Schnellen Schrittes ging es die Treppe hinab und den Gartenweg entlang. Aus übermütiger Freude begann ich zu rennen. "Pitsch, pitsch, pisch!" machten dabei meine bloßen Füße im Treppenhaus und auf dem Pflaster.
Flink ging es in den großen Sandkasten, wo ich mich mit Eimerchen, Schäufelchen, Bagger & Co ans Werk machte. Einmal mehr entstanden so herrliche Kunstwerke.
Aber immer wieder durchflutete mich dabei auch dieses Hochgefühl: Es ist Sommer, du brauchst keine Strümpfe und keine Schuhe. Der trockene Sand massiert die Fußsohlen; und der nasse Sand ermöglicht herrliches Herummatschen.
Plötzlich ertappte ich mich dabei, dass ich aufgehört hatte, zu spielen. Ich fand mich vielmehr dabei wieder, dass ich die Füße tief in den trockenen Sand eingrub. Dann hob ich sie an, und dabei rieselten die Sandkörner nur so durch meine Zehenzwischenräume. Dies zu betrachten, war interessant. Und es zu spüren, war unsagbar schön. Lange Minuten genoss ich diese besonderen Momente.
In dieser Adventszeit war mir vorhin das Lied "leise rieselt der Schnee" durch den Kopf gegangen. Dabei kam mir wieder die Erinnerung an jenen unbeschwerten Teenager- Sommer. Und dann war es nur noch ein kleiner Schritt zu "leise rieselt's am Zeh". Und mit diesen Gedanken freue ich mich auf den nächsten Sommer.
