Veröffentlicht: 10.02.2022. Rubrik: Menschliches
Kinder, die Geschichten schreiben
Diesen Beitrag möchte ich der Klasse 5a widmen, weil ich es ganz toll finde, dass ihr hier eigene Geschichten als Gemeinschaftsprojekt veröffentlicht. Ich hoffe, ihr bleibt dabei!
Über Kinder, die gern lesen und schreiben, berichtete vor kurzem die BBC.
Zunächst ging es um Dillon Helbig, einem achtjährigen Junge aus Boise im US-Staat Idaho. Während der Pandemie musste er zu Hause bleiben, weshalb er sich die Zeit mit dem Lesen von Büchern vertrieb. Eines Tages begann er, selbst eine Geschichte zu schreiben - er füllte handschriftlich eine Kladde mit 81Seiten und und illustrierte sie mit eigenen Zeichnungen.
In seiner fiktiven Geschichte war Dillon gerade dabei, den Weihnachtsbaum zu schmücken, als es eine riesige Explosion gab, die ihn in das Jahr 1621 zurückversetzte. 1621 wählte er bewusst, denn es ist das Jahr, in dem in den USA zum ersten Mal das Erntedankfest gefeiert wurde. Das fand er mit der Unterstützung seiner Mutter heraus, als er während der Winterferien an seinem Buch arbeitete.
Allerdings ist mir nicht klar, inwieweit dieses Jahr für seine Geschichte von Bedeutung war. Er nannte sie „Die Weihnachtsabenteuer des Dillon Helbig“ und gab auch seinen Namen als den des Verfassers an.
Es existierte nur ein einziges Exemplar dieses Büchleins. Normalerweise hätte es niemals so große Aufmerksamkeit erfahren, wenn es nicht in das Registrierungssystem der örtlichen Bibliothek geraten wäre. Dillon selbst stellte es dort in ein Bücherregal - heimlich, als keiner der anwesenden Bibliothekare es sah. Als es entdeckt wurde, entschied man, es in die Büchersammlung der Bibliothek aufzunehmen und zur Ausleihe freizugeben.
Mit durchschlagendem Erfolg: Es gibt inzwischen eine Warteliste mit 56 Interessenten, die das Büchlein ausleihen und lesen wollen.
Und Dillon? Er plant bereits ein zweites Buch. Reportern sagte er, dass dieses auf aktuellen Ereignissen beruhen soll.
Ganz anders die Geschichte, die die 6 Jahre alte Maddie aus der Nähe von Manchester/Großbritannien zusammen mit ihrer Mutter geschrieben hat. Während der Pandemie durfte sie nicht aus dem Haus und auch nicht zur Schule gehen. So entwickelte sich die Idee bei Mutter und Tochter, ein Bilderbuch als Home-Schooling-Projekt herauszubringen, in dem es um die Diversität in ihrer Gemeinde geht.
Die Geschichte heißt „Rosie und das Einhorn“ und handelt von Rosie, die eines Morgens aufwacht und draußen am Fenster ihres Zimmers ein Einhorn sieht. Zusammen fliegen sie um den ganzen Ort und sehen viele Menschen, die zwar in der Gemeinde wohnen, doch ursprünglich aus allen Teilen der Erde stammen.
Rosie erklärt dem Einhorn, dass diese Leute unterschiedliche Religionen haben, sie sprechen vielfältige Akzente und ihre Hautfarbe variiert von ganz hell bis ganz dunkel, je nachdem, wo sie herkommen.
Das Buch wurde von Maddies Mutter wunderschön illustriert. Und Maddie selbst fand es aufregend, dass in dem Buch Menschen dargestellt werden, die so aussehen wie sie selbst. Denn auch Maddies Familie hat eine dunkle Hautfarbe. Ihre Mutter sagte dazu: „Es ist wichtig, dass sich alle kleinen Helden und Heldinnen in diesem Buch repräsentiert fühlen. Nicht jedes Kind ist blond und hat blaue Augen.“
Der Erlös aus diesem Bilderbuch geht übrigens als Spende an den NHS (National Health Service), genauer gesagt an das Royal Manchester Children’s Hospital.