Bad muss einkaufen (Teil 1)

Ich weiß nicht genau, wie es passieren konnte, ich weiß nur, dass es passiert ist, als meine Süße plötzlich sagte: "Bad, du musst heute einmal einkaufen gehen!" Mein wohl panisch anmutender Gesichtsausdruck, aufgrund dieser ungeheuerlichen Ankündigung, verriet meiner Süßen sofort, dass zuerst eine intensive Einweisung vonnöten ist, damit ich der Aufgabe auch gewachsen bin.

Wer jetzt denkt "War der Bad etwa noch nie einkaufen?“, den kann ich umgehend beruhigen. Natürlich war ein Bad schon einmal einkaufen, nur muss es mehrere Jahre zurückliegen und nein, ich bin kein Konsumverweigerer, ich bin einfach nur faul.

Oder sagen wir eher, ich verbringe meine Zeit lieber mit dem Schreiben von irgendeinem Nonsens, anstatt so einen Konsumtempel freiwillig zu betreten. Na jedenfalls, war ich jetzt beauftragt und meine Fantasie spielte augenblicklich verrückt. Schließlich weiß man in dieser schnelllebigen Epoche ja nicht mehr, was sich alles seit meinem letzten Einkauf verändert hat.

Gibt es zum Beispiel noch Personal in einem Supermarkt? Seit Corona scheint der ja großflächig abhandengekommen zu sein. Wie weggefegt. Oder gibt es überhaupt noch Barzahlung? Muss man sich am Eingang erst einer Leibesvisitation unterziehen, bevor man den Laden überhaupt betreten darf?

Fragen über Fragen, die meine Süße im Keim erstickte "Alles so wie früher Bad, nur 3-mal so teuer!" Mir stellte sich darauf die nächste Frage "Wie war es denn eigentlich früher?" Ich gab mir selbst die Antwort, anstatt weiter bei meiner Süßen nachzufragen. Ich habe es damals überlebt, dann stehen die Chancen gut, dass es diesmal auch wieder klappt!

Ich war noch nicht aus der Tür, da pfiff mich meine viel bessere Hälfte schon zurück " Bad, nimm Einkaufsbeutel mit, Plastiktüten gibt es nicht mehr!" Also doch nicht alles wie früher und meine Panik nahm neuen Anlauf. Meine fragende Mimik sorgte für eine prompte Ansage "Die sind in der Vorratskammer oben links". Wo die Vorratskammer war, wusste ich zum Glück, immerhin liegen da manchmal leckere Sachen drin.

Um mir keine weitere Blöße gegenüber meiner Süßen geben zu müssen, googelte ich erst im Auto, wo der Supermarkt noch einmal genau war. Blöd war jetzt, dass es mehrere von den Dingern gab und ich überlegte krampfhaft, ob das früher auch so war.

Wie nicht anders zu erwarten, ließen mich meine grauen Zellen im Stich und mir blieb nichts anderes übrig als bei meiner Holden nachzufragen. Nicht auszudenken, wenn ich nicht, mit den, von ihr erwarteten Produkten, nach Hause kommen würde, "Hallo Süße, sag mal, in welchem Supermarkt soll ich denn genau einkaufen?"

"Das ist jetzt nicht wahr Bad, du scheuchst mich durch das ganze Haus, obwohl du mit dem Auto noch vor der Tür stehst? Wie faul kann mein Mann nur sein. Unglaublich!" Nach ultragenauen Instruktionen ihrerseits, damit ich auch wirklich im richtigen Geschäft lande, konnte ich dann endlich losfahren, um den Einkauf abzuarbeiten, aber weit sollte ich nicht kommen.

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