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4xhab ich gern gelesen
geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 16.04.2025. Rubrik: Menschliches


Die Sache mit dem Y

Es wird für den Leser wohl keine ganz neue Erkenntnis darstellen, dass kleine Veränderungen eine große Wirkung auslösen können. Nehmen wir als Beispiel eine Prise Salz, eine zu wenig, schmeckt es fad, eine zu viel, ist es direkt versalzen. Noch einprägsamer, Gift! Eine Spur, kann heilen, eine zu viel bedeutet den sicheren Tod. Dramatisch, kaum zu toppen, doch was hat es jetzt mit dem Y auf sich?

Ihr, als schlaue Leseratten, erahnt es sicher schon, glaubt ihr zumindest, aber würde der Bad, über etwas so Naheliegendes eine Geschichte schreiben, wenn der Leser bereits beim Titel vermutet, worum es im Text gehen könnte? Würde der Bad sich wirklich die Mühe machen, dem Leser eine Geschichte zu präsentieren, die ihm vorführt, dass es zu großen Missverständnissen kommen kann, wenn man bei einem Wort einen Buchstaben weglässt oder hinzufügt?

Und dann noch mit einem Y, einem Buchstaben, der nur relativ selten in Worten zum Einsatz kommt. Ein Beispiel: Er polierte geradezu zärtlich seine Yacht. Oder: Er polierte geradezu zärtlich seine acht. Klingt verwirrend, vielleicht sogar amüsant, aber sicher nicht ausreichend, als das sich ein Bad dafür bemühen würde. Nein, da muss es sich schon um etwas wirklich Außergewöhnliches handeln, das der Bad sein Zerebrum einschaltet. Schließlich nutzt sich das Zerebrum schnell ab und von daher wägt ein Bad genau ab, wann es sich wirklich lohnt, es zumindest kurzfristig einmal einzuschalten.

Wen ich als Leser bis hierher noch am Text halten konnte, muss schon ein sehr neugieriges Individuum sein oder zur sehr seltenen Gattung des Bad-Hardcore Lesers gehören. Herzlichen Glückwunsch! Worum geht es also genau, bei dem mysteriösen Y? Genau, es nervt und am Anfang sogar gewaltig! So, jetzt wisst ihr Bescheid, oder doch nicht? Ich spüre eure Unzufriedenheit geradezu vor dem Bildschirm, ihr verlangt nach mehr Input, einem geistigen Nachschlag, warum es denn genau nervt.

Ganz einfach, auf meiner neuen Handy Tastatur liegt das Y an einer etwas anderen Position als bei meinem alten Gerät und wenn ich ein Wort mit einem Großbuchstaben beginnen möchte, tippe ich jetzt dauernd auf das Y, anstatt die Buchstabengröße umzustellen. Mal schauen, wie lange mein bereits stark abgenutztes Zerebrum noch braucht, um dem nicht weniger abgenutzten Finger beizubringen, doch nur wenige Millimeter weiter links zu tippen.

counter4xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Babuschka am 16.04.2025:
Kommentar gern gelesen.
Ich gebe zu, ich zähle zu den neugierigen Lesern, die sich durch den Text gewurstelt haben. Die ganze Zeit wartete ich darauf, obwohl ich dich schon ein klein wenig kenne, wann du die Tatsache ansprichst, dass nur die Männer ein Y-Chromosom haben. Bei der Tastatur dagegen dürften Schreiberinnen dieselbe Not wie du mit dem Y haben.
Mit Vergnügen gelesen.
LG Babuschka




geschrieben von Bad Letters am 16.04.2025:

Neugierig zu bleiben Babuschka, eine Tugend, die bis zum letzten Tag des Lebens für Lebenslust sorgt. Bewahre sie dir. Danke!




geschrieben von Rautus Norvegicus am 17.04.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hi Bad Letters,

nur gut, dass die Nase immer an ihrem Platz bleibt. Bei einer Änderung liefe man sonst Gefahr, sich im Auge zu bohren.

Da ich Smartphones nicht nutze, habe ich auch keine Probleme mit dem Layout der Tastatur. Ich bin mit qwert-zu-iop geboren und werde damit zu Grabe getragen.

Liebe Grüße,

Rautus Norvegicus




geschrieben von Bad Letters am 18.04.2025:

Ja Rautus, in einer Welt in der Veränderung immer schneller zu gehen scheint, ist es gut, dass es auch noch Konstanten gibt, auf die man sich verlassen kann. danke!

MfG
Bad Letters


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