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geschrieben von ORF.
Veröffentlicht: 19.02.2025. Rubrik: Satirisches


Farben

Als junger Erwachsener hatte ich einen weinroten Cordanzug. Die Farbe eines, länger gelagerten Shiraz, sozusagen Präzise wäre noch die Bezeichnung Feincord angebracht um hier zu differenzieren.
Ich trug diesen Anzug gern, in der Hoffnung dass dadurch die paarungswilligen Andersgeschlechtlichen meiner Altersklasse eventuell an mir Interesse fänden und wir dann gemeinsam der Brust erliegen könnten. Bevor jetzt interessierte Fragen kommen oder hochmoralischste Attacken auf mich herniederprasseln, dazumal war ich noch solo, also nicht verheiratet
Lieber hätte ich einen Levis oder Wrangler Jeansanzug gehabt. Da hätte es mit den jungen Damen womöglich noch besser geklappt aber auf dem heimischen Jeansmarkt sah es zu diesem Zeitraum sehr betrüblich aus! Um die jeansgeile Jugend etwas ruhig zu stellen hatte man gerade die ODRA Jeansklamotten aus Polen eingeführt. Die Hosen hatten da so eine Art Lederschutz an den Hosentaschen, waren zumeist schlecht geschnitten und sahen auch sonst ziemlich bescheiden aus.
Die anderen, die eher nach dem gleichen Geschlecht gierten trugen vielleicht auch Cord, aber zumeist Trenkercord, den mit den groben und weit voneinander abstehenden Rippen (?), oft in pinkenen Farbton gehalten. Der Herr Torsten Sträter würde das sicher genauer wissen, ich meine die Bezeichnung von diesen länglichen Dingen im Stoff, denn der hat Herrenschneider gelernt und kennt sich in solchen Belangen besser aus, als ein, ehrenhaft abgehalfterter, Diplomingenieur, aus dem technischen Bereich.
Damals war mir Homosexualität fremd, wenn nicht gar unheimlich. Mir kamen, am gleichen Geschlecht Interessierte, wie Besucher von einem anderen Stern vor. Immerhin war ich ja fast eine entwickelte sozialistische Persönlichkeit und in einem Arbeiter- und Bauernstaat gab es solche `Abnormitäten` nicht.
Heutzutage und durch mein. doch recht beachtliches Alter geläutert, stehe ich solchen Dingen und der Erkenntnis dass es auch quere Menschen gibt, recht offen gegenüber, so lange mich die jeweiligen Vertreter in Ruhe lassen und mich nicht betatschen wollen.
Wenn doch, gibt es den Hinweis dass ich selbiges nicht mag und ich lieber das alte Ying und Yang, besser Ping und Pong Spiel betreibe, Wenn alles nichts fruchtet, ja dann….ergreife ich lieber die Flucht. Das Hasenpanier, wenn das genehmer wäre. Und, um es nicht zu vergessen, meine Aversion gegen die Farbe Pink besteht immer noch. Ich trage auch heute noch nichts was derart gefärbt wäre.
(O.R.F.)

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