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geschrieben von ORF.
Veröffentlicht: 16.02.2025. Rubrik: Satirisches


RIESENSCHLANGE

Gestern war hier im Landhotel der letzte, der allerletzte Auftritt des Kabaretts `Anakonda`, die Abschiedsdarstellung sozusagen.
Danach gängen sie in Rente, `versprach`. ein doch recht betrübter Roberto Töpfer. Vielleicht war es ja auch eine Drohung für Freunde dieses Kabaretts oder aber eine Verheißung für alle anwesenden Flachhirne, die sowieso über jeden Scheiß lachen! Je zotiger und gemeiner, desto gut.
Bekommen Kabarettisten überhaupt ein Ruhestandsgeld? Und wenn ja, können sie davon leben?
Das, was ich gehört und gesehen habe, riss mich leider nicht direkt von dem gepolsterten Stuhl auf dem ich umherlümmelte. So musste ich zu meinem großen Leidwesen bemerken, dass der allerletzte Auftritt nicht unbedingt der Beste von `Anakonda` war
Zumindest im Vergleich zum vorhergehenden Mal, war die Subtilität der Darbietung deutlich schlechter. Ich meine Häme, Wortwitz, da hat doch keiner was dagegen, Wenn aber gegen Personen (namentlich), gegen bestimmte körperliche Eigenschaften wie z,B, Übergewicht usw. polemisiert wird, dann empfinde ich das schon als negativ. Ein gewisser Trend zum Rassismus, sicherlich von den Akteuren unbewusst, war nicht zu überhören. Ich meine ich selbst wäre wohl als Eisbrecher geeignet, mit meinen überflüssigen Pfunden, die ich mit mir, im wahrsten Sinne des Worte, herumschleppe aber ich wurde ja auch nicht angegriffen und im Gegensatz zu Personen deren BMI ebenfalls weit oberhalb gewisser Grenzen liegt, habe ich einiges erlernt und das mit ordnungsgemäßen, nichtmanipuliertem Abschluss.
Viele Dinge, Zustände was weiß ich, sollte man schon durch die Blume mitteilen. Vielleicht waren die Kabarettisten sehr direkt weil sie meinten Dörfler hätten eine Windung oder Einschnürung weniger, da an der grauen Masse im Oberstübchen. Hätten möglicherweise keinen Sinn für feinsinnigen Humor. Klar, so wie einige der Gäste bei jedem Furz durch den Saal grölten, an den unpassendsten Stellen lachten und dies nicht leise, kann ich die Künstler irgendwie verstehen. Egal wie andere dazu stehen, für mich zählt ein gutes Kabarett durchaus unter Kunst, Unterhaltungskunst eben.
Aber, wo ich beim letzten Mal hin und wieder den Grips anstrengen musste, schien mir diesmal alles sehr einfach und hart ans Überhebliche grenzend.
Summa summarum war der Abend ziemlich enttäuschend, ich hoffe nur für mich. Qualität geht jedenfalls anders,
Vielleicht hätte ich mir das Schlittern ins hiesige Landhotel und das Gleiten nachhause sparen können, denn zu allem Überfluss war auch noch Glatteis und nicht gestreut. Aber wenigstens das Essen war gut und hat mir hervorglänzend geschmeckt. Schon dies hat den kreuzgefährlichen Weg. in das beste und einzige Hotel, hier am Ort, gelohnt.
(O.R.F.)

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