Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
1xhab ich gern gelesen
geschrieben von Sun-Go.
Veröffentlicht: 15.11.2024. Rubrik: Unsortiert


Die Welt die still steht. Intro.

"Ich hasse diese Stadt. Sie steckt voller Erinnerungen, die ich vergessen möchte.", denke ich, als ich den Fußmarsch zur Schule beschreite. "Der Schulalltag, die Unterhaltungen mit Freunden und der Heimweg nach Hause, in das ich gar nicht zurück will. Wird sich jemals etwas ändern, wenn ich so weitermache? Kommt dieser Tag irgendwann?"-

"Hamburger!", ich schaue rechts neben mich. Ein Mädchen schaut schüchtern den Weg zur Schule entlang: "Gefällt es dir auf unserer Schule?", ich schaue sie nur fragend an. "Also ich mag sie, ich mag sie sogar sehr gern. Aber nichts bleibt so wie es ist, das ist nun mal der Lauf der Dinge." Ich habe dieses Mädchen noch nie zuvor gesehen. Ihre Worte sind nicht an mich gerichtet. Wahrscheinlich spricht sie zu jemanden, in ihrem Herzen. "Lustige Momente, glückliche Momente. . . früher oder später holt sie die Vergänglichkeit ein. Und was dann? Wirst du diesen Ort auch dann noch lieben können?"

"Sei offen für neue.", sage ich vor mir hin. "Huh?", aus ihrem Monolog erweckt schaut sie mich an. "Du solltest einfach versuchen offen zu sein, für neue lustige und glückliche Momente.", versuche ich gelassen zu sagen. "Na komm, lass uns gehen."

Und so beginnen wir, den langen. . . langen Weg bergauf zu gehen.
*

Und so beginnt wieder mein Alltag. Gerade bin ich auf dem Weg zu meinem besten Freund, Felix. Er wohnt in einem Wohnheim, nicht weil es Probleme mit seinen Eltern gibt. Er war einfach schon immer eher rebellisch und brauchte einfach ab 16 Jahren schon seinen Freiraum. . . naja, ob das so viel besser ist als bei den Eltern zu wohnen? Denn gerade als ich ins Wohnheim komme, sehe ich doch, wie er mal wieder von den Jungs des Eishockey Clubs in die Mangel genommen wird.
"Hast du deine Lektion immer noch nicht gelernt, Felix?!" fragt der aufgebrachte Teamcaptain, welcher meinen besten Freund gerade im Schwitzkasten hält, "was fällt dir ein die Musik dauernd bis zum Anschlag zu drehen?!" Felix' Situation sieht diesmal wirklich übel aus, und dennoch kann er seine Zunge wie immer nicht im Zaum halten: "Naja, wisst ihr, ohne ein paar laute Songs komm ich einfach nicht in Fahrt, haha." lächelt er. Der Captain, ein kräftig gebauter Typ, packt meinen besten Freund einfach am hinteren Hosenbund und Kragen, als würde er gerade einen Koffer in ein Flugzeug reinwerfen.

"Dieses Spiel wird wohl nie langweilig, was?", kommentiere ich, während ich in den Flur komme. Felix gibt mir einen blitzenden Blick: "Timo, steh da nicht so einfach rum, hilf mir lieber!" Ich schaue geistesabwesend an ihm und dem Eishockeyteam den Flur entlang: "Ich lass mich da nicht mit reinziehen." Ich sehe, wie die Hoffnung aus seinen Augen flieht: "Du bist echt kaltherzig, weißt du das- woahhh" Während er den Satz beendete schmeißt der Teamcaptain ihn in die Meute und ich muss zusehen -leicht kichernd- wie mein bester Freund vom Eishockeyteam in einem Moshpit verdroschen wird. Das klingt aber alles schlimmer als es ist. Denn die Jungs wissen, dass sie ihn nicht wirklich verletzen werden. Das würde die Hausverwalterin auch nie zulassen. Wenn man gerade vom Teufel spricht: "Seid still!!", schreit es von der anderen Seite des Flurs. Angsterfüllt dreht sich das Eishockeyteam um. Miriam, die wunderschöne Hausverwalterin fürs Wohnheim, mitten in ihren Zwanzigern, rast mit einem Wischmopp bewaffnet aufs Eishockeyteam zu: "Seht zu das ihr Land gewinnt!" Die Jungs, welche eindeutig größer und stärker gebaut sind als Miriam, ergreifen voller Respekt und Furcht die Flucht nach draußen.

"Diese Vollidioten!", stampft Miriam wütend auf, während sie den Jungs hinterhersieht: "Am Ende muss ich mich mit den nörgelnden Nachbarn rumschlagen." Hier Hausverwalterin zu sein ist bestimmt kein Zuckerschlecken. "miriam . . .", ächzt es vom Fußboden: "Bitte komm mir nächstes Mal schneller zur Hilfe.", stöhnt Felix, während er versucht sich an ihrer Schürze hochzuhelfen. Eiskalt stößt Miriam ihn wieder zu Boden: "Die Suppe hast du dir selbst eingebrockt. Also musst du auch lernen sie selbst auszulöffeln!" Wie ein benutztes Taschentuch im Wind sauselt Felix langsam wieder zu Boden: "jaaa...."
*

"Verdammtes Eishockeyteam....", murmelt Felix energielos in seinem Zimmer, welches wir mittlerweile betreten haben. Ich möchte meinen Freund aufmuntern: "Die können dich nicht hören, wenn du so vor dir hin nuschelst." Felix zieht verwirrt eine Augenbraue hoch. "Ähem. . . VERDAMMTES EISHOCKEYTEAM!!!", brülle ich lauthals los. Kurz darauf hämmert es so hart gegen die Wand, dass die Plastikuhr, welche dran hängt runterfällt. "Wer hat das gesagt?!", hören wir dumpf vom anderen Zimmer. Zügig springt Felix über den Tisch und stopft mir ein Milchbrötchen in den Mund: "Deinetwegen werde ich noch umgebracht!"
Ich schlucke das Milchbrötchen runter: "Du verfällst dich wie ein totales Weichei." Etwas geschlagen wendet er den Blick von mir ab: "Naja, wenn es nur einer wäre, dann hätte ich ganz sicher nicht die Hosen voll . . . aber gegen so ein ganzes Team habe ich keine Chance. . ."
Er rappelt sich wieder auf: "Wart's nur ab. Sobald ich meinen Abschluss habe, werde ich es denen sowas von heimzahlen. Und wenn die Zeit reif ist, verlasse ich mich drauf, dass du mir den Rücken deckst!", lächelt er mich an mit hochgehobenem Daumen. Ich hebe ebenfalls meinen Daumen hoch und zwinker ihm zu: "Aber selbstverständlich, fall ich dir in den Rücken.", und gebe ihm mein bezauberndstes Lächeln mit. "Nicht mir! Den anderen!", er kriegt die Krise."
Ich schlürfe aus meiner Coladose als wäre ein ein wohlmutiger Tee: "Aber ich bin auf der Seite des Eishockeyteams-"
"SEIT WANN DAS DENN?!"
"Och, nur in dieser einen Sache"
Felix packt sich in die Haare. "Haltet endlich die Schnauze!!!", hämmert es noch einmal von drüben. Wie immer unterstütze ich meinen Freund und halte meinen Fuß trittbereit gegen die Wand: "Soll ich ihnen in den Arsch treten?"

Und so endet ein weiterer, dieser ständig gleichen Tage. Wir sitzen in seinem Zimmer, schauen uns neueste Comics und Videos an. Ich habe kein Ziel. Nichts wofür ich mich begeistern könnte. Welch ein verschwendeter Tag. . .
*

counter1xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor:

Tagebuch eines Polizeiinspektors: Der Riese
Innerer Frieden und Gleichgültigkeit
Ein guter alter Freund {Mai-Aktion}
Das zweischneidige Schwert "Vergebung".
Ungeschriebene Zitate