Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
1xhab ich gern gelesen
geschrieben 2024 von Poetry Montague.
Veröffentlicht: 01.11.2024. Rubrik: Unsortiert


Tödliche Kutschfahrt

Es ruckelt und holpert, mein Rücken schmerzt und ich will aus dieser Kutsche raus. Wieso gibt es keine bequemeren Fahrgeräte? Mein Vater hat mir letztens erzählt, dass die Wissenschaft ein Gerät entwickelt, das ohne Pferde laufen soll. Ich kann mir das nicht vorstellen. Automobil soll dieses Gerät heißen. Naja, mir kann das eigentlich egal sein. Schon wieder geht ein Ruck durch die Kutsche. Ich stöhne etwas zu laut auf. „Alles in Ordnung, Mylady?“, fragt mich Alena, meine Zofe. Ich bejahe und schaue wieder aus dem Fenster. Wir fahren gerade an einer Wiese vorbei, die Sonne scheint und es wäre ein perfekter Tag, um in einem Park zu spazieren. Gerne wäre ich noch in London. Und mit meinen Freundinnen würde ich dann durch den Park spazieren. Und dann war da noch der überaus reizende Lord Mac Ellington. Wie ich für diesen Mann schwärmte! Aber Vater hat gesagt, ich brauche eine Auszeit von London. So hat er mich ,trotz meiner Empörung, in eine Kutsche gesetzt und jetzt bin ich auf direktem Weg zu unserem Landhaus. Mein Vater hat aber keine Ahnung. Ich begann mich gerade so gut mit Lord Mac Ellington zu verstehen. Ich schaue weiter aus dem Fenster als plötzlich wieder einen Rück durch die Kutsche geht. Die Kutsche beschleunigt, wir rasen nun regelrecht durch die Landschaft. Das Tempo ist mir zu schnell und mir wird übel. „Alena, sag dem Kutscher, er soll langsamer fahren“, sage ich zu meiner Zofe. „Sofort, Mylady“, antwortet sie und lehnt sich aus dem kleinen Fenster. „Mylady wünscht…“, beginnt sie, bevor sie schnell wieder in die Kutsche kommt und sich setzt. Sie ist kreideweiß, Angst kommt in mir hoch, ich habe Alena noch nie so gesehen. „Was ist los?“, frage ich sie. Ganz leise antwortet sie mir: „Der Kutscher ist tot. Unsere Kutsche wird entführt.“ Nun ist es endgültig aus mit mir. Ich erbreche mich in die Kutsche. Alena sieht aus, als würde sie sich auch gleich übergeben. Trotzdem holt sie ein Taschentuch und hält es mir hin. Ich versuche, so gut wie möglich, mich wieder sauber zu machen. Doch der ekelerregende Geschmack in meinem Mund bleibt. Da hält die Kutsche mit einem heftigen Ruck an. Alena und ich sind wie erstarrt. Die Kutschentür öffnet sich und zwei starke Hände zerren mich noch draußen. Jemand verbindet mir die Augen. Zu zweit zerren sie mich in den Wald. Ich kriege kein Wort heraus. So etwas passiert nur in Büchern, nicht mir. Ich versuche nicht, mich zu wehren. Ich würde mich nicht befreien können. Die Personen lassen mich fallen und nehmen mir die Augenbinde ab. Zwei Männer starrten mich an. Wir sind alleine mitten in einem finsteren Wald. Plötzlich weiß ich, was passieren wird. Immer noch sitze ich wie erstarrt da. Die Männer schauen mich immer noch an und ich sie auch. Da zieht einer eine Muskete hervor. Ich weiß, wieso das tut. Die reine Lust, jemanden umzubringen, treibt ihn an. Es sieht aus, als wäre es nicht sein erstes Mal. Der andere Mann steht immer noch neben ihm und rührt sich nicht. Da zielt der mit der Muskete. Meine Angst ist urplötzlich wie weggefegt. Schuss. Armer Lord Mac Ellington, nun kann er mich nicht mehr heiraten, ist mein Gedanke, bevor ich ins Nichts gleite.

counter1xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

Weitere Kurzgeschichten:

Bad Aufholjagd
TRAUMSTREIT
Doch nicht allein?