Veröffentlicht: 01.11.2024. Rubrik: Unsortiert
TRAUMSTREIT
Können Träume streiten? Zu erfahren in der neuesten Wochengeschichte aus meiner Feder:
TRAUMSTREIT
Ich wusste nicht, dass Träume streiten können. Das war Neuland für mich. Bis heute Morgen, nach dieser furchtbaren Nacht. Dabei — und das erstaunt mich am meisten — ging es einzig um singuläre Buchstaben. Zwar nicht um eine Winzigkeit, denn der Kampf drehte sich um zwei große, wohl mächtige Exemplare im Alphabet. Nicht zum Verwechseln mit dem Unternehmen Alphabet, das sich mit künstlicher Intelligenz befasst, die zum Dammbruch der menschlichen Intelligenz verhelfen will. Und was für Folgen dieser Bruch haben wird, ist zurzeit vollkommen unbekannt. Auch in meinen Traumwelten. Was, wenn urplötzlich eine unkontrollierte Menge Buchstaben als Sturzflut über die gesamte Menschheit stürzen würde? Ein Dammbruch! Ein Buchstabenbruch. Ein Buchstabentsunami unbekannten Ausmasses.
Was für Verheerungen dadurch ausgelöst würden! Kaum auszudenken. Insbesondere da Buchstaben, was Bücher, Manuskripte und Dokumente zur Genüge aufzeigen, magnetische Wirkungen aufeinander auslösen, sonst würden keine Worte entstehen, sondern die Buchstaben sich alle ohne jeden Sinn aneinanderreihen. Dabei Neue Testamente entstehen lassend, Alte mit Heisshunger verschlingend. Romanwelten zerstörend. Dichtungen wie Krümel vom Lese-Esstisch wischend. Sie dann in den Boden zu stampfen, ganz ohne ihnen dabei jede hehre Zukunft aufzuzeigen. Und als Folge die grosse Buchstabenflucht. Die Flucht in neu entstehende Welten. Welten ohne Regeln. Ohne Formen. Formalitäten. Welten aufzeigend, in denen Buchstaben leben, sich jedoch nicht mehr ausdrücken können. Ausdruckslos die A‘s verjagen. Sich zu neuen unbekannten Formen vereinen, die niemand mehr verstehen kann. Selbst in Träumen nicht. Formen, die beim Aufwachen eine unermessliche, weltraumig atmosphärisch-kahle Welt hinterlassen.
Der Kampf zwischen Albtraum und Alptraum. Der absurde Krieg, der nirgends hinführt. Die Zukunft mit einem knalligen Zu abschottend. Beide auf ihr Recht beharren. Rechthaberisch. Kein Jota nachgeben. Weder B noch P. Apokalyptisch, nein abokalyptisch. Erneut dieses B und P. Wahre Alpträume, gar Albträume aus ihrem eisenharten Inneren gebärend. Zu-Kunftslos. Ergebnislos. Ohne jedes Schnäppchen Vernunft. Träume können erbarmungslos sein. Die Gegenwart ausweisen. Obwohl die Lösung dieser Auseinandersetzung, dieses unbarmherzigen, herzlosen Kampfes so einfach wäre. Beide Formen anerkennen. Beide im Recht. Alptraum und Albtraum als richtig in der Rechtschreibung anerkennen. Frieden im Buchstaben- und Traumreich stiftend…
Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:
A L P
Die Alpen
Kleben sich sehr
Gerne in bunte Alben.
Bis diese werden
Zur geträumten
Dräuenden
Wolkigen
Alb.
Geboren
Dann daraus
Ein goldenes Kalb.
Herzlichst
François Loeb
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Grossen Dank, UN GRAND MERCI!