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geschrieben von francois.
Veröffentlicht: 27.09.2024. Rubrik: Unsortiert


NOBELPREIS

Mücken die entzücken? Zu ersummsen in der neuesten Wochengeschichte aus meiner Federer:

NOBELPREIS
Ich traue meinen Ohren und Augen nicht, als über die verschiedensten Kanäle, Fernsehen, Radio, Social Media, verkündet wird, dass der Erfinder-Forscher von Muckefuck den diesjährigen Gesundheits-Nobelpreis erhält!

Den Ausdruck habe ich doch bereits einmal vernommen, räsoniert mein Gedächtnis und sucht verzweifelt nach dem Ort der Ablage in meinem Hirn. Scannt das gesamte Verzeichnis in unheimlicher Geschwindigkeit, die selbst die Künstliche Intelligenz in einem Wettlauf schlagen würde. Und da, in kaum 17 Nanosekunden ertönt der Finderklick: Die Uroma hat doch stets davon gesprochen in Zeiten der Rationierungen einen Kaffee gekocht zu haben, der diesen Namen getragen habe. Zichorie einmal, das andere Mal Eicheln als Basis für das ‚Gesöff‘, so nannte sie das, ihr ganzes Antlitz dabei in Ekelausdruck verziehend, was mir als kleines Kind immer einen gewaltigen Schrecken einjagte.

Meine Uroma posthum mit dem Nobelpreis ausgezeichnet? Das kann ja kaum der Wahrheit entsprechen. Ein KI-Fehler? Eine Fakemeldung, durch Witzbolde initiiert oder gar von der Witwe Bolte aus Max und Moritz, neben Muckefuck Sauerkrautsaftgeruch verbreitend, der mir starkes Kribbeln in meinem Rückenmark, verursacht. Nun, sei es wie es sei! Fehler und deren Entwicklung mittels KI gehören zum Menschheitsalltag und sind zu akzeptieren.

Doch als in den Abendnachrichten weiterhin vom Nobelpreisgewinn der Erfindung von Muckefuck die Rede ist, traue ich meinen Sinnen nicht mehr. Längst muss der Fehler von den Redakteuren und Kontrolleuren, von den Lektor/innen und Oberlehrern herausgefunden worden, tausende Reklamationen müssen doch zwangsläufig auf den Redaktionen als Reaktion zu dieser Meldung eingegangen sein. Ich fasse mir ein Herz, mein Herzschlag beschleunigt sich dabei in ungeahnte Höhen, als sei ich so verliebt, dass mein künftiges Leben davon abhängen würde, und greife zum Telefon. Wähle den Notruf, um mir versichern zu lassen, dass eine Fehlmeldung vorliegt. Die Nummer des Notrufs aber ist im Dauerpiepton besetzt. Bin also nicht der Einzige, der auf Wahrheitssuche und Fakebekämpfung aus ist.

Schalte den Fernseher als Rettung in meiner Wahrheitsfindungsnot ein. Und siehe da, in Endlosschleife, also muss die Verunsicherung weiteste Bevölkerungskreise erfasst haben, flimmert die Meldung über den Bildschirm aller erdenklichen Sender:
‚DER DIESJÄHRIGE GESUNDHEITSNOBELPREIS WURDE DER FORSCHUNG MUCKEFUCK ZUERKANNT! ENDLICH SIND WIR DURCH DIESE ERFINDUNG VON DEN TÄGLICHEN UND ZUKÜNFTIGEN MÜCKENPLAGEN BEFREIT: DAS NEU ERFUNDENE VERHÜTUNGSMITTEL DES MÜCKENGESCHLECHTSAKTS BEI ALLEN MÜCKENARTEN WIRD DIE FORTPFLANZUNG DIESER EWIGEN STÖRENFRIEDE VERHINDERN UND DIE MENSCHHEIT DADURCH VON ALLEN STICHELEIEN SAMT KRANKHEITSÜBERTRAGUNGEN BEFREIEN, OHNE DIESEN INSEKTEN, ALS MENSCHLICHER AKT, DIE FREUDE AM AKT ZU UNTERBINDEN‘ ...

Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:

N O B E L

Nobel ist der
Edle reiche Zobel
Als Mantel und Social
Position irrer Wegefinder.

Ist Zunder
Da dabei
O Nein.

Kinder Träume
Nähen ferne Säume
Füllen traute Lebensräume.

Herzlichst
François Loeb
Hat die Wochengeschichte und der Dreisatzroman gefallen, dann das kostenlose Abonnieren, Ihren Kontakten über meine HP francois-loeb com empfehlen!
rossen Dank, UN GRAND MERCI!

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