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geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 15.06.2024. Rubrik: Abenteuerliches


Ein Tanz in den Sternen

Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er als Bub das erste Mal davon träumte, dass er irgendwann in seinem Leben in den Sternen tanzen würde. Er wusste nur, dass er diesen Traum nie wieder losgelassen hatte und dass er wie eine Ameise, die einer Duftspur folgt, irgendwann unweigerlich an sein Ziel kommen würde.

Jetzt war es tatsächlich so weit und Tränen standen ihm in den Augen. Vor ihm lag die unendliche Weite des Kosmos und allein hier zu stehen, ließ ihn alle Entbehrungen und Gehässigkeiten vergessen, die er bis zu diesem Punkt erdulden musste. Er hatte nicht die besten Voraussetzungen als Astronaut in die Wiege gelegt bekommen und der Weg war mehr als steinig, brachte ihn oft an den Rand seiner Möglichkeiten, die er nicht selten überschritt, um nicht zu scheitern.

Oft haderte er mit seinen Entscheidungen, wie er seinen Traum über das persönliche Glück stellen konnte, andere Menschen tief verletzte, die ihn begleiteten, aber irgendwann nicht mehr mit ihm Schritt halten konnten. Dann ließ er sie einfach stehen und hasste sich dafür, dass er so ein Unmensch war.

In diesem Moment, inmitten der Erfüllung seines Traumes, fand er seinen Frieden, wenn er auch genau wusste, dass er nicht von Dauer sein wird. Zu viel war geschehen, was ihn als Mensch entwürdigte und ihn bis zum Ende seiner Tage begleiten würde. Zu schwer trug die Schuld, die er auf sich genommen hatte, um irgendwann genau an diesem Punkt zu stehen.

Sein Herzschlag beschleunigte sich, denn auch wenn er durch und durch trainiert war, übermannten die Emotionen seinen Willen. Die Sterne funkelten in seinen Augen und das tiefe Blau des Ozeans entfachte seine Liebe zu seinem Heimat Planeten aufs Neue.

Nach seiner Rückkehr würde er seinen Dienst in den Schutz des Lebensraums auf seinem Planeten stellen, ihm war bewusst, dass die Probleme der Menschen nicht auf dem Mars zu lösen sind, sondern nur an ihrem Ursprung.

Ein Blick zur Seite verriet ihm, dass auch seine asiatische Kollegin, den Augenblick würdigend, nicht weniger ergriffen war. Oft sprachen sie während der Reise zu ihrem Ziel über diesen Moment und als man ihnen den Befehl übergab, dass sie zusammen diesen Außeneinsatz durchführen müssten, spürten sie, dass das Schicksal ihre Zukunft in seine Hände genommen hatte.

Vielleicht würde es mehr geben als diesen einen gemeinsamen Tanz in den Sternen? Ein Lächeln huschte über seinen ansonsten beherrschten Gesichtsausdruck und auch sie lächelte, als er sie in ihrer Muttersprache fragte: „Darf ich bitten?“. Die Luftschleuse öffnete sich und gemeinsam tanzten sie in den luftleeren Raum des Universums, indem alle Wunder möglich schienen, wenn man nur fest genug daran glaubte!
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Musik: Bad Letters

https://youtu.be/vyRBDWZwb9w

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Jens Richter am 16.06.2024:
Kommentar gern gelesen.
Hall Bad Letters,
Deine Texte haben alle eine gewisse Tiefe.
Für ein Ziel brennen und dann in voller Demut auf den Weg zurückblicken...
Sehr gern gelesen!
Viele Grüße von Jens




geschrieben von Bad Letters am 16.06.2024:

Das freut mich sehr zu lesen Jens, dass das so bei dir ankommt. Danke!

MfG
Bad Letters


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