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geschrieben von francois.
Veröffentlicht: 24.05.2024. Rubrik: Unsortiert


DINO

Wo sind die Diinosaurier nur geblieben? Sie zu finden erläutert die neueste Wochengeschichte aus meiner Feder:
DINO
Gerne erinnere ich mich an meine Gymnasialzeit. Muss oft daran denken. Besonders in den letzten Monaten. Den Monaten, in denen ich mit Hiobsbotschaften konfrontiert oder, schlimmer noch, regelrecht überschwemmt und eingewässert werde. Frühmorgens Zeitung aus dem Briefkasten holen, mittags Radionachrichten anklicken, abends Fernseher anschalten, nichts als Berichte von Katastrophen aus allen vier Ecken des Globus, obwohl dieser rund ist. Beschliesse, mir das ab heute nicht mehr anzutun. Vogel Strauss als Beispiel nehmen. Kopf nicht in den Sand, sondern ins Kopfkissen stecken. Träumen. Von besseren oder vergangenen Zeiten. Und schwupps bin ich, obwohl die Zwanzigergrenze bereits viermal überschritten, in meiner Jugendzeit zurück. In der Schulzeit. Im Holzpult sitzend meinem Biologielehrer mit einem Lächeln im Hinterkopf zuhörend.
Wir haben ihm den Spitznamen ‚DINO‘ verpasst. Neben Brehms Tierleben, seiner Bibel, hatte er sich der Zeit der Dinosaurier verschrieben. Deren Entwicklung. Ihrer Blütezeit. Dem Untergang. Dem Verschwinden. Wobei DINO stets betonte, dass Untergang der falsche Ausdruck sei. Auch das Verschwinden sei unkorrekt. Wir sollten doch unsere Augen offenhalten. Uns auf dem Schulweg auf die Natur konzentrieren, statt Schabernack zu treiben. Würden dann bestimmt eines Morgens oder Mittags einer Eidechse begegnen. Sollten diese beobachten. Wie sie sich sonnt. Die Glieder ausstreckt. Ja, die Sonne regelrecht anbetet. Sich des Lebens erfreut. Sich den kleinen Freuden ihres Daseins hingibt. Und dann bedenken, dass dieses Lebewesen Abkömmling der Dinosaurier sei. Die Kraft der Natur ausdrückt. Die Anpassung. Die Evolution. Die Verkleinerung. Um sich jetzt, in der Gegenwart, mit Insekten statt Grosswild, mit Gräsern statt halben Bäumen zu begnügen. Damit sein Nahrungsangebot wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Und dadurch weiter, aber in anderer Form zu existieren.
Und eines Tages werde es den Menschen gleich ergehen. Dann, wenn sie die Ressourcen, die Reserven, um in ihrer Grösse und Unersättlichkeit der Existenz zu frönen, aufgebraucht haben würden, geschehe einst dieselbe Mutation. Eine neue Art Mensch werde entstehen. Ein Menschlein. Nicht grösser als einige Zentimeter. Wenn überhaupt. Und sonnen würden sich diese dann auch. Sich des einfachen Lebens erfreuen. Möglicherweise beobachtet von anderen Wesen, die das Menschlein erforschen, dessen Abstammung und Hochzeit erfahren möchten. An ihnen wissbegierig ein Beispiel der eigenen Zu-Kunft erläutert haben wollen. Damit schliesse sich dann der ewige Kreislauf. Wir Gymnasiasten sollten das bedenken. Uns gedanklich aufs Menschleinsein vorbereiten.
Ja, erst heute verstehe ich die Gedanken von DINO, meinem ehemaligen Lehrer. Vermute, dass er mit seiner Kreislauftheorie nicht unrecht hat …
W I S S E N
Mit gutem Gewissen
Ist neues aktuelles Wissen
Ein herrlich weiches Ruhekissen.
Ruhe-Genuss hingegen schränkt
Das Bewusstsein mehr als ein.
Beruhigt jedoch ungemein
Lässt umsetzen den reichen
Mega Wissensschatz von gross
Zu schrumpfend winzig Bonsai klein.
Herzlichst
François Loeb
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