Veröffentlicht: 18.04.2024. Rubrik: Unsortiert
Nicht hören (und nicht sehen)
Nicht hören (und: nicht sehen) 17.4.24
Es gibt ein Bild, auch ein Modell, das drei Affen zeigt. Einer kann oder will nicht sprechen, einer nicht hören und einer nicht sehen. Das symbolisiert die übliche Ignoranz unserer Umwelt.
Unsere Sinne befähigen uns zu sozialem Umgang miteinander – das zeigen uns diese menschenähnlichen Tiere. Im erwähnten Modell wird die negative Seite der „Mensch-Ähnlichkeit“ gezeigt: Gleichgültigkeit dem anderen gegenüber.
Wie immer, benötigen wir zur Erkenntnis ein deutliches Bild, möglichst überzogen dargestellt.
Wer nicht hören will, muß fühlen – so werden schon Kinder zur Raeson gezwungen.
Und in der Demokratie geht es auch so: wer nicht die Signale hört, die das Volk wünscht, wird nicht mehr gewählt. Und umgekehrt: „Völker hört die Signale, auf zum letzten Gefecht, die Internationale erkämpft das Menschenrecht“. Und Menschenrecht verteidigt unsere Würde!
Was aber, wenn dasselbe mehr für die „anderen“ gilt als für das eigene Volk? Wehe dem Regime, wenn es nicht die Signale hört: Revolution.
Und wie sieht es dann aus? Man muß natürlich die Möglichkeiten sehen. Wenn wir nicht sehen, was gut und richtig ist, was für alle das beste ist, nützt auch die Revolution natürlich nichts. Unbedingt sollte man immer sehen, im Blick haben, was nützlich und angebracht ist.
Viele Revolutionen sind gescheitert, weil der Blick für das Volk und dessen Bedürfnisse nicht gesehen werden wollte.
Denke ich an die russische Revolution, war die zunächst natürlich ein großer Fortschritt, verselbständigte sich zur Diktatur und wurde Alptraum „Im Interesse der Sache“. Wie sagen die Philosophen? Der Sozialismus als Staatsform sei Ideologie ohne fundamentalen Aufbau aus Geschehen, Geschichte des ganzen und jeden Einzelnen.
Und die Not im Unterdrücktsein wird oft nichtmal erkannt, gesehen: oft wird manches andere vorgeschoben wie manche Krankheit eine Verletzung seelischer Art larviert. Und das muß gesehen werden. Nicht sehen, sich der Realität nicht stellen, ist eher tödlich. Viel Leid bringt das Aufdecken des Wahren, aber dennoch gilt: Durch Leid zum Licht, per aspera ad astra. Man soll versuchen hinzusehen, was immer es sei.