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5xhab ich gern gelesen
geschrieben von Federteufel.
Veröffentlicht: 11.02.2024. Rubrik: Unsortiert


Die wahre Geschichte vom Mann im Mond

„Opa, erzählst du uns eine Geschichte?“
„Muss das jetzt sein?“
„Ja, Opa, bitte! Du kannst doch so schön erzählen.“
„Na gut, Kinder. Wisst ihr eigentlich, woher der Mann im Mond kommt? Nein? Dann setzt euch hin und hört zu . . . Ein Tyrann hatte schon alle seine Feinde eingesperrt oder vertrieben –“
„Was ist ein Tyrann, Opa?“, will Jorin wissen.
„Das ist einer, der keine andere Meinung zulässt.“
„Ach du meinst so einen wie Papa!“
„Was? Unsinn! Hör zu und halt die Beine still . . . Nur eine kleine Stubenfliege tanzte dem Tyrannen hartnäckig vor der Nase herum. Wachtmeister, rief er, einfangen und einsperren! Doch die Fliege ließ sich nicht einfangen. Jedesmal, wenn der Wachtmeister zugriff, wehte sie mit dem kleinen Wind, der dabei entstand, davon. Die Fliege lässt sich nicht einsperren, sagte der Wachtmeister, wenn ich sie fangen will, weht sie mit dem kleinen Wind, der dabei entsteht, davon. Wind?, rief der Tyrann. Sofort einfangen und einsperren! Doch auch der Wind ließ sich nicht einfangen. Jedesmal, wenn der Wachtmeister nach ihm griff, schwupps, wehte er davon. Ich kann den Wind nicht einfangen, sagte der Wachtmeister, jedesmal, wenn ich nach ihm greife, weht er mir davon. Dabei ließ er aus Versehen einen fahren. Ha!, rief der Tyrann, jetzt weiß ich, woher der Wind weht. Leibwächter, werft den Wachtmeister ins Gefängnis. Doch obwohl der Wachtmeister im Gefängnis saß, wehte der Wind weiter, und die Fliege tanzte dem Tyrannen weiter vor der Nase herum. Da begriff der Tyrann, dass es Dinge gibt, über die er keine Macht hatte. Wütend ließ er sich zum Mond schießen, denn dort gibt es weder Wind noch Fliegen.“
Der Großvater schnaufte ein wenig, bevor er zum Ende kam.
„Da sitzt er nun auf dem Mond, der Tyrann, und starrt auf die Erde. Ab und zu zieht er die Vorhänge zu und geht schlafen, denn auch ein Tyrann wird manchmal müde. Da träumt er dann von den guten alten Tagen, als die Menschen nach seine Pfeife tanzen mussten. Doch nach einiger Zeit –“
„Opa, ich weiß, wie es weitergeht!“, ruft Leona. „Nach einiger Zeit zieht er die Vorhänge wieder auf, um nachzusehen, ob die Welt noch da ist.“
„Ganz genau.“
„Eine schöne Geschichte, Opa“, sagt Emilia, „hast du noch mehr davon auf Lager?“
„Aber natürlich doch! Morgen erzähl ich euch eine andere.“

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Marlies am 11.02.2024:


Ich bin ganz erstaunt dass ich nicht die Einzige bin, die sich zu Bäumen hingezogen fühlt.
Ein paar Kilometer von mir entfernt steht eine riesige, uralte Eiche.
Immer wenn ich an ihr vorbei komme, grüße ich sie und bitte sie mir etwas von ihrer Kraft abzugeben um damit den Krebs zu verscheuchen.
Vielleicht ein bisschen GAGA aber ich bilde mir ein ,meine Eiche hilft mir.
Liebe Grüße
Marlies




geschrieben von Marlies am 12.02.2024:


Lieber Federteufel ,
Eigentlich sollte mein Kommentar unter deine am 25 September 2023 erschienene Geschichte "die erotische Kraft von Silberpappeln " erscheinen.
Da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen 🫣
liebe Grüße
Marlies

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