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3xhab ich gern gelesen
geschrieben 2021 von Schneewalze.
Veröffentlicht: 11.12.2022. Rubrik: Total Verrücktes


Rudolph

Rudolph

SatirepatzerSatirepatzerEin weltweit oft genannter Name, dessen Hintergrund nie wirklich hinterfragt wurde. Speziell ist hier das gehörnte Waldtier aus den nördlichen Gefilden gemeint, das hauptberuflich ein männliches Rotkäppchen mit Bierbauch durch den Himmel schleppt.

Seitdem ich denken kann, verfolgt mich die Geschichte von dem rotznäsigen Rentier, das mit einer leuchtend roten Nase vor dem Schlitten des Weihnachtsmannes durch die Luft fliegt.

Der geneigte Leser sei gewarnt, dass hier jetzt eine uralte Weihnachtslegende platzen wird. Wer seine romantischen Kindheitserinnerungen behalten möchte, lese jetzt bitte nicht weiter.

Dasher, Prancer, Dancer und Co sind leider nur eine urbane Legende, die sich durch die vergangenen Jahrhunderte geschummelt hat. Parallel zur Adventsgeschichte ziehen sich auch hier Indizien der Entstehung durch die Geschichtsbücher.
Die erste Erwähnung, die den Hinweis auf die Domestizierung der Rentiere vermuten lässt, ist eine mittelalterliche Inschrift auf einer Birkenrinde in der finnischen Provinz Oulu.
Nordische Paläontologen entzifferten und übersetzten einen kurzen Text mit dem Wortlaut „Pidä olutani“ neben einer Zeichnung eines Holzschlittens und eines Rudels Rentiere.

Mit etwas Fantasie und Eigendynamik, entstand daraus die Sage des „Joulupukki“, der ohne die Hilfe vom „Porojen päällikkö“ niemals alle Kinder der Welt glücklich machen würde. Eine Geschichte, die unsere Zivilisation und Glauben noch bis heute beeinflusst und durchaus bereichert.

Schauen wir aber hinter die Kulissen, verliert sich aller Glanz und die sachliche Wissenschaft übernimmt das Ruder.
Seien wir mal ehrlich! Kein natürliches Rentier kann einen fetten Rentner auf einem Massivholzschlitten in Nullzeit um den Planeten wuchten. Ein Problem, das Santa (Joulupukki) und seine Elfen (Tontut) schon sehr früh lösen mussten. Wie soll man in einer Nacht um den Planeten rasen, Geschenke an fast alle verteilen und dabei nicht gesehen werden? Eine Aufgabe, die für reichlich Zündstoff in den Werkstätten am Nordpol sorgte, bedenkt man nur das Problem mit der Masse und der Beschleunigung.
Lösungsansätze fand man in der Dimensionslochraumberechnung nach Walter Moers.
Einstein würde noch heute darüber lachen.

Hightech, Genmanipulation und etwas Hilfe von Hawking sorgten schlussendlich für den Erfolg.
Die Elfeningenieure haben die natürliche DNA der örtlichen Rentiere auf Links gezogen (CRISPR sei Dank) und eine eigene verbesserte Version zusammengeklöppelt.

Im Licht von festlichen Girlanden wurde es vorgestellt.

Ein glasfaserverstärktes nanotechnischoptimiertes Grundskelett, überzogen mit einem kevlargebackenen Rentierersatzfellimmitat, welches ein perfekt simuliertes Rentiererlebnis mit dem originalen Kekshunger echter Nordpolweihnachtsrentiere ergibt.

Diese Sensation elfischer Ingenieurskunst, war in der Lage, den Weihnachtsmann mitsamt Schlitten und Sack in Mopsgeschwindigkeit um unsere Mutter Erde zu bewegen

Schiebt man in die biomechanische Schnute nun einen Keks und einen halben Liter Milch, fliegt der Bursche eine Nacht durch den Himmel und verteilt aus seine Hinterteil Glitterzeugs und Zimtsterne. Ästhetisch verteilt der Kritiker hier gerne Abzüge in der B-Note, aber das Ergebnis überzeugt schon ganze Generationen.


Ich wünsche einen schönen dritten Advent

counter3xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von anschi am 11.12.2022:

"Rudolph, the Red-Nosed Reindeer" ist keine "uralte Weihnachtslegende", wie Du vermutest, liebe Schneewalze, sondern ein von dem amerikanischen Beamten Robert May erst 1939 geschriebenes Weihnachtslied. Berühmtere Vorfahren oder Altersgenossen dieser späteren Disney-Kitschfigur waren Kronprinz Rudolph von Österreich, der Sohn "Sissis", der sich, erst 31-jährig, 1889 auf Schloss Mayerling erschoss, der Nazi-Scherge Rudolf Heß, der sich, zu Lebenslang verurteilt, 1987 im Spandauer Gefängnis mit einem Elektrokabel an einem Fenstergriff erhängte, oder jener sagenhafte "Rudolf", den die geistig verwirrte Geneviève Terhofen immer wieder in Ludwig Bodmer, dem Erzähler von Remarques "Schwarzen Obelisken", erkennt. Dass sich der Disney-Konzern je bei Stephen Hawking hätte "inspirieren" lassen, wäre mir neu. Heiter ..... anschi




geschrieben von ehemaliges Mitglied am 12.12.2022:

Berechtigte Kritik in Humor verpackt. Weiter so! Pfarrer Hofmann

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