Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
2xhab ich gern gelesen
geschrieben 2022 von Leandra.
Veröffentlicht: 29.08.2022. Rubrik: Persönliches


Toni und ich (2)

Ich kann es kaum fassen, dass die Frau in meinem Bett so tief schläft. Als ob dies alles so selbstverständlich wäre.

Ich dusche kurz, Toni hat mich nicht vermisst. Es ist ruhig im Zimmer. Ein wenig Schein von draußen reicht mir, um ohne irgendwelche Lämpchen ins Bett zu kriechen. Da liegt sie, Toni, die ich vor ein paar Stunden noch nicht kannte. Ich könnte meine Hand ausstrecken, um sie zu berühren. Später vielleicht. Ich verkneife mir, ihr einen Gute-Nacht-Kuss auf die Wange zu hauchen, überlasse meine Müdigkeit der Nacht.

Und wache erst wieder auf, als ich sie verschwunden ist. Ich schrecke hoch und stelle fest, dass sie den Weg zum Klo gefunden hat - und sie findet auch ihr Bett wieder, eigentlich mein Bett. Während Toni sich leise hinlegt, schaut sie zu mir. Wäre es ihr recht, wenn ich jetzt etwas sage? Ich streichle sanft über ihren Arm und rücke ein Stückchen näher Tausende kleine Antennen in meiner Haut sind auf Empfang programmiert, um mir zu berichten: Was fühlt sie? Was möchte sie jetzt, und was gerade nicht?

Unverfänglich lege ich meine Hand in ihre. Sie antwortet mit leichtem Gegendruck. Und ich stelle mir vor, wohin ich ihre Hand gern führen würde, jetzt, oder demnächst. Wird sie neugierig sein auf meine weibliche Intimität oder einfach nur mitmachen in Ermangelung eines Männerkörpers? Hat sie überhaupt schon kapiert, dass ich mehr als die Retterin aus ihrer unvermittelten Einsamkeit sein will?

„Danke, dass du da bist“, flüstert Toni.

Ich weiß nicht, wie lange wir einfach so nebeneinander liegen.
Ein Experiment? Ein Abenteuer mit durch die Urlaubsdauer limitiertem Zeitrahmen? Man braucht sich ja nicht unbedingt wiedersehen, hinterher, kann aber. Keine Angst vor Zurückweisung wenn ich ihr näherkomme und es ihr zu nah ist. Sie kann ja wieder in ihr Hotelzimmer zurück, das hier ist keine Einbahnstraße.

Der Reiz ihren Körper zu berühren ist stark. Ich fange an zu fantasieren und stelle mir vor, dass ich unter ihrem Shirt ihre weichen Brüste ertaste und streichle, dass sie mir ihren Mund öffnet und unsere Zungen miteinander spielen, dass ihr Becken unruhig hin und her rutscht, dass sie ihr Gesicht an meine nackte Brust drückt und ihre Lippen meinen Brustspitzen zärtlich Verlangen signalisieren.

Schläft Toni? Für jetzt muss ich mit meinen Träumen einschlafen und mach mir selbst, was ich mir von ihr wünsche. Und wenn sie es merkt, dann weiß sie es eben, und es ist mir egal.

counter2xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor:

Toni und ich
Sommerluftigkeit
Über den Wolken