Veröffentlicht: 03.08.2022. Rubrik: Märchenhaftes
Hilfe in der Not - Teil 3
Am Brunnen angelangt beugte sie sich tief über den Rand und lauschte. "Ich höre gar nichts, ich sehe auch kein Hündchen!" sprach sie, da ergriffen die Drei sie an Armen und Beinen und stießen sie hinab in den Brunnen! Dann lachten und klatschten sie und ausgelassen traten sie den Rückweg zum Schloss an. "Ha, jetzt werden WIR dermaleinst den König beerben und aller Reichtum wird unser sein - und bis er stirbt wird es uns auch nicht schlecht ergehen!"
Nun war es aber so: Der Grund des Brunnens hatte sich über die Jahre, in denen er nun schon trocken lag, mit dem Laub der alten Eichen gefüllt - weshalb man auch keinen Stein aufschlagen hörte. So war Feodora zwar tief hinab gefallen, auch recht hart aufgeschlagen, aber glücklicherweise unverletzt - bis auf ein paar blaue Flecken. Sie war aber einen Moment ohnmächtig geworden.
Als die kleine Prinzessin wieder zu sich kam, da erkannte sie den Verrat und ihre schier aussichtslose Lage. Sie weinte bitterlich. All ihre Versuche, aus dem Brunnenschacht zu klettern schlugen fehl, brachten nur Kratzer und Schrammen ein. Langsam wurde es Nacht und Feodora machte ein Lager aus Laub und weinte sich in den Schlaf.
Der alte König bemerkte aber das Fehlen seiner Tochter beim Nachtmahl und fragte nach deren Verbleib. "Wir haben sie den ganzen Tag lang nicht gesehen!", verkündeten seine drei Tischgenossinnen wie aus einem Mund. Nur die jüngere der beiden Schwestern wurde ein ganz klein bisschen rot - was dem König jedoch entging. Dieser machte sich große Sorgen, fragte sich auch, ob er seine kleine Tochter in der letzten Zeit ein wenig vernachlässigt habe! Er wälzte sich die ganze Nacht schlaflos im Bett herum. Gleich am frühen nächsten Morgen ließ er alle Schlossbediensteten nach Feodora suchen. --- Vergeblich!!!