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1xhab ich gern gelesen
geschrieben 2022 von Christine Todsen.
Veröffentlicht: 14.02.2022. Rubrik: Persönliches


Reben statt Reden

Wie in der Rubrik „Lyrisches“ zu sehen ist, schreibe ich manchmal Gedichte. Die Begabung hierzu habe ich möglicherweise geerbt, war doch der Dichter Emil Rittershaus (siehe Wikipedia) ein Vetter meiner Urgroßmutter Auguste.

Sollte ich sein Talent tatsächlich geerbt haben, dann natürlich nicht direkt von ihm, sondern von unseren gemeinsamen Vorfahren. Also seinen Großeltern, die auch die Großeltern meiner Uroma Auguste waren.

Emil Rittershaus‘ wohl bekanntestes Werk ist das Westfalenlied. Ich mag es sehr, obwohl ich weder in Westfalen geboren wurde noch dort lebe. Und deshalb ärgert es mich auch so, dass das Lied oft mit einem ganz dummen Fehler abgedruckt ist.

Die zweite Strophe des Westfalenliedes beginnt mit den Worten:
Wir haben keine süßen Reden
und schöner Worte Überfluss
und haben nicht so bald für jeden
den Brudergruß und Bruderkuss.

So schrieb der Dichter es jedenfalls! Leider jedoch liest man stattdessen gar nicht so selten: „Wir haben keine süßen Reben“. (Google-Treffer: Reden 69, Reben 44.)

Dass es Reden heißen muss, erkennt man gleich zweifach: erstens am Reimwort jeden und zweitens am Kontext. Die Westfalen, so sagt jedenfalls Rittershaus, halten nichts vom Süßholzraspeln.

Inspiriert ist der Fehler vermutlich durch die erste Strophe: „Ihr mögt den Rhein, den stolzen, preisen, der in dem Schoß der Reben liegt…“ Hier ist das Wort richtig; es bezieht sich auf die Weinberge am Rhein. Ob derjenige, der den Fehler zuerst in Umlauf brachte, dem Rebensaft zugesprochen hatte?!

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