Veröffentlicht: 14.03.2021. Rubrik: Fantastisches
Das Beherrschen der Elemente- Ein Schneckenabenteuer
Die kleine Zauberschnecke wollte das Beherrschen der Elemente lernen.
Mit der Luft hatte sie schon die meiste Erfahrung. Deswegen beschloss sie mit der Luft anzufangen. Sie konzentrierte sich und nahm bewusst die Luftmoleküle um sich herum war, schob sie zusammen, veränderte den Druck und dann begann der Wind zu wehen. Sie lenkte ihn auf den vor ihr liegenden Wald. Lenkte ihn von einer Baumkrone zur nächsten und im Slalom um die Stämme herum.
„Huuiii“, rief die graue Schnecke und ließ den Wind immer schneller herumsausen. Er wirbelte durch eine Baumkrone und erfasste eine Meise. Diese schrie erschrocken auf, als sie durch die Luft gewirbelt wurde. Schnell bemühte sich die Schnecke den Wind zu beruhigen. Während der Wind abflaute, fand die Meise ihr Gleichgewicht wieder und flog laut schimpfend davon.
„Okay,“ murmelte die Schnecke. „Ich mach dann mal mit dem nächsten Element weiter.“
Sie teleportierte sich zum Bach, der sich leise plätschernd durch den Wald schlängelte.
Schnell merkte sie, dass ihr Wasser nicht so lag, wie Luft. Egal, wie sehr sie sich konzentrierte, das Wasser reagierte nicht, wie sie das wollte. Wenn sie versuchte, es aufstauen und zu einem Turm in die Höhe wachsen lassen, platschte es in alle Richtungen davon. Verärgert beschloss die Schnecke mit dem Element Erde weiter zu machen.
Sie fing mit dem weichen Bachufer an und ließ es erst ein bisschen abbröckeln. Dann löste sie einen regelrechten Erdrutsch aus, wodurch sich der Bachlauf ein gutes Stück verschmälerte. Die Schnecke fing an, den Boden an einer Stelle auszuheben, bis ein kleiner Wasserfall entstand.
Zufrieden mit der Arbeit, widmete sie sich nun den kleinen Steinen am Ufer.
Zuerst begann sie damit die Steine zu spalten. Letzten Endes ließ sie sie mit einem Knall, in unzählige Sandkörner Zersplittern.
Nun fehlte noch das Element Feuer.
Die kleine Zauberschnecke setzte sich vor ein trockenes Laubblatt und erhöhte die Temperatur. Das Blatt begann zu glimmen und stand bald lichterloh in Flammen. Als es verbrannt war, nahm sich die Schnecke das nächste Blatt vor. Anstatt langsam in Brand zu geraten, schoss eine Stichflamme daraus empor und ehe sich die Schnecke versah, fing auch das benachbarte Blatt Feuer, und das darauf folgende, und das darauf folgende… Panisch realisierte die Schnecke, dass sich das Feuer verselbstständigte. Schnell bemühte sie sich das Wasser aus dem Bach über das Feuer zu schütten. Aber das Wasser gehorchte ihr immer noch nicht. Mit all ihrer mentalen Kraft stemmte sie sich dem Wasser entgegen. Doch anstatt das Wasser zu bewegen, begann die Luft zu zirkulieren. Das Feuer breitete sich immer weiter aus und in ihrer Panik ließ die Schnecke den Wind ins Wasser stoßen. Die Luft drückte das Wasser hoch und höher. Hektisch wedelte die Schnecke mit den Fühlern und das Wasser spritzte in kleinen Tröpfchen über das Feuer. Zischend verdampfte es. Die kleine Zauberschnecke versuchte ihre Panik unter Kontrolle zu bringen und konzentrierte sich ganz darauf, das Wasser mithilfe der Luft über die Flammen zu bekommen. Dann ließ sie den Luftdruck fallen und das Wasser platschte mit voller Wucht auf das Feuer. Das Feuer erlosch und die Schnecke atmete erleichtert auf. Erschöpft, rußverschmiert und nass beendete sie ihre Übungseinheit.
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