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Diese Geschichte ist auch als .pdf Dokument verfügbar.
geschrieben 1978 von Andreas Mettler (Metti).
Veröffentlicht: 28.11.2014. Rubrik: Kinder und Jugend


Der kleine weiße Ritter

Vorbemerkung

Ich habe diese Geschichte ungefähr im Alter von 10 Jahren geschrieben. Die Hauptperson ist eine gänzlich weiße Ritterfigur ohne Bemalung aus einer Spielkiste. Diese Spielfigur kam bei unzähligen Burg- und Ritterspielen mit meinen Schwestern und dem jüngerem Bruder zum Einsatz und war vor allem bei letztgenanntem hervorragend zur Einschüchterung geeignet: „So, jetzt hole ich den kleinen weißen Ritter“ – „Oh nein, bittte nicht!“ Die Protagonisten der Geschichte sind deutsche Ritter, die seltsamerweise angelsächsische Namen tragen. Als Hilfe für die Namensgebung hatte ich eine „Bravo“ meiner älteren Schwester bemüht. Die Mitglieder von „Smokie“ und der „Bay City Rollers“ sind vermutlich vollständig in der Geschichte vertreten.

Ich habe mich bemüht, die Geschichte in lesbarer Rechtschreibung (insofern ich diese entschwischen beherrsche) einzutippen. Ansonsten habe ich nichts verändert. Wer sich das vollständige Vergnügen meiner damaligen Niederschrift gönnen möchte, dem stelle ich hier das Original als PDF zur Verfügung.


Der kleine weiße Ritter

Die Probe

Es war zur Ritterzeit ein Ritter, der einfach nicht sehr groß war und lebte darum in einer ganz kleinen Burg. Dort kamen alle schlechten Ritter hin. Oder wo man meinte, dass die Ritter schlecht wären. Einmal im Jahr kamen gute Ritter von der selben Mannschaft und greifen die Miniburg an. Wer sich von der Burg gut wehrt, darf in die größere Burg.

Es war mal wieder soweit: Die tollen Ritter reiteten und reiteten. Der Weg dorthin war lang, damit auch die Pferde von den dazugekommenen (falls es welche sind) auch eine Probe zu machen haben. Die hatten Fahnen von den Gegnern, das waren die Engländer. In der Nacht waren die Deutschen mit den falschen Fahnen am Ziel. Die kleine Burgbesatzung mit den Nieten wurde aufgeweckt mit Lanzen, die ans Tor poltern. Eric ging ans Gucklock. Wutsch!!! Und ein Pfeil war in der Brust des Ritters. Als die anderen das sahen, zogen sie sich die dicksten Rüstungen an. George war einer der der Mutigsten von den angeblich Schlechten. Er zog seine Klappe übers Gesicht. Er schaute hinaus. Er sah, dass es die Engländer waren. Es sprachen sich die schlimmsten Sachen in der Burg herum. Einige beschlosssen raus zu gehen. Und die Burg am Leben zu halten. Die „Engländer“ merkten, dass sich einige gut wehrten. Nahmen sie mit aller Kraft gefangen. Und reiteten davon.

Als das Bürglein hinterm Horizont verschwand, nahmen sie den Rittern die Fesseln ab, warfen die englischen Fahnen weg, nahmen deutsche Fahnen, machten Rast und fragten die ehemaligen vielleicht angeblichen Nieten: „Wer seid ihr diesmal? Das war ein Test, von dem ihr nichts wusstet.“ – „Ich bin Chris, aber man hat mich in der Burg „weißer Ritter“ genannt. – „So gut bist du nicht, für uns gilt noch dein normaler Name“, meinte einer von der großen Burg. Die anderen hießen: George, Terri, Alan und Dunkan. Keiner wagte dann noch einmal seinen Übernamen auszusprechen.

Die Reise ging weiter. Nach etwa einer Stunde machte schon Chris´ kleines Pferd schlapp. Er musste ein großes Pferd nehmen. Die alten Ritter lachten: „Du willst einen Übernamen haben? Wenn du so ein doofes Pferd hast. Ha, ha, hi, ha, ho, ho...“

Fünf Stunden später krachten die Pferde von Terri und Dunkan zusammen. Die beiden durften die Pferde wechseln. Die lange Reise ging weiter. Das Schlimme an der Reise war, dass es für die Männer nicht einen einzigen Krümel zu essen gab. Darum verhungerte Terri sogar. Der weiße Ritter hielt es aus, obwohl er erst 18 Jahre alt war. Er wurde mit George und Alan auf eine ziemlich große Burg gebracht. Er war froh, dass er George bei sich hatte. Denn George war der beste Partner, den er kannte.

Der Tod von den Partnern

Er hatte 18 Partner in seiner Burg. Alle waren schon einmal in einer Miniburg gewesen. Es kamen Engländer. Sie griffen die Burg an. Es gingen Ritter drauf. Die Burg war fast verloren. Aber George schlief. Alan weckte ihn schonend: „Wach auf. Bitte wach auf. Schläfst du denn so fest?“ Chris (oder der kleine weiße Ritter) weckte ihn anders: „Wir brauchen dich. Die Burg ist in Gefahr. Engländer greifen...“ – „Gebt mir die Rüstung“, sagte George, denn wenn man ihn braucht, ist er wach. Wäre er nicht gewesen, wären die Engländer nicht wieder nach Hause gegangen.

Von den Burgleuten waren nur noch 14 übrig. Mit einer Postkutsche kamen zehn Mann Verstärkung. Der Ritter, der sehr klein war, kam mit einer gebrochenen Rippe davon. Die Anderen hatten Schlimmeres. Danach starben noch drei Ritter. Damit man nicht rechnen muss, schreibe ich hin, wie viele von den Rittern übrig sind: Es sind 21 Stück. Das war gut. Denn solche Kämpfe mit den Engländern kamen immer wieder. Und immer mussten neue Ritter gewechselt werden. Dem Boß gefiel das nicht. Er mochte den „kleinen weißen Ritter“ wegen dem Übernamen schon längst nicht. Am liebsten hätte er ihn wieder in die Burg geschickt, wo er auch her kam. Aber die anderen Ritter hätten den Boss dann gehasst. Das Schlimmste war auch, dass es noch einen höheren Boss gibt. Der verbietet dem kleineren Boss, das wieder-zurück-schicken. Er hat den Test geschafft und darf nicht mehr zurück in die kleine Burg.

Aber die kleine Burg vergessen wir in nächster Zeit. Denn im Moment ist die neue Burg wichtiger. Also, nicht dass man meint, dass alles ruhig auf der neuen Burg ist, weil ich nichts darüber geschrieben habe. Ruhig ist es gar nicht. Nur war es langweilig noch vorhin. Denn vorhin kamen die Engländer und wollten angreifen. Immer wieder. Immer kamen neue Ritter zur Verstärkung, dass die Engländer die Nase voll haben. Postkutschen schickten sie nicht mehr. Die wurden ausgeraubt. Aber jetzt haben die Engländer genug. Die Schotten fangen dafür an, anzugreifen. Es kamen auch noch die Engländer und die Schotten zugleich. Alle Ritter kämpfen. „Wir haben fast keine Leute mehr“, meinte George. Ein Mann mit einer Keule haut George über den Kopf. Sie ziehen ihn die Rüstung aus und erstechen ihn. Dem weißen Ritter wurde es zu dumm, erdolchte die beiden Bosse. Der Engländer und der Schotte waren tot. Das Duell mit Alan wurde auch unterbrochen, weil die beiden Mannschaften nach Hause gingen. Alan war so kaputt dass auch er sogar in der Burg starb.

Burg Nummer 3

Der Boß, der noch höher ist, als der von dem wir immer sprachen, macht eine Reise durch die Gegend, wo der kleine Ritter war. Er ging schon einmal in die Burg. Damals war der Ritter, der nicht groß war, noch nicht da. Aber diesmal ist der da. Der König schaute den kleinen Ritter immer an, wenn er kämpfte. Er war beeindruckt, von dem, was der weiße Ritter machte. Aber ihm fiel auf, dass er so ein großes Pferd hatte. Darum frage er ihn: „Warum hast du so ein Pferd? Du bist doch ganz schön klein. Willst du nicht ein kleineres Pferd?“ Der kleine weiße Ritter erzählte alles. Darum gab der Bossesboss dem kleinen Ritter mit der weißen Rüstung ein kleines, zahmes Pferd, das er einmal eingefangen hatte. Der weiße Ritter war froh, wie schon lange nicht mehr. Denn es war sein altes, kleines Pferd! Aber sie mussten gleich an die Arbeit: Die Engländer und die Schotten haben mit Lanzen und Pfeilen das Tor gleich ganz zerstört. Und was geschah? Das Tor war kauptt und die Engländer stürmten in die Burg! Wo blieben die Schotten? Sie brachen die Burgfenster auf und gingen hinten rein. Sie hatten Glück, denn sie landeten in der Schatzkammer. Bei so einem Glück nützen es die Schotten aus: Sie nehmen die Schätze hinaus und lassen nichts mehr für die Engländer übrig. Die Engländer ziehen auch ab.

Ein paar Deutsche reiten ihnen hinterher. Darunter sind der deutsche König (oder Superboß oder wie man will) und der weiße Ritter. Diese beiden unterhalten sich in der Zeit, wo sie reiten: Boß: „Wenn du so weiter machst, wirst du in eine noch größere Burg gebracht. Übrigens wusstest du schon, dass ich den ersten Boss, der nicht so hoch ist, rausgeworfen habe?“ – Weißer Ritter: „Nein, aber da bin ich aber froh, der ist ganz schön gegen mich. Er steckte mich auch in die Babyburg!“ – König: „Willst du einen Übernamen?“ - „Ja, das will doch jeder. In der Miniburg nannte man mich kleiner weißer Ritter. Ich bin ja nicht groß und habe eine weiße Ritterrüstung an.“ - Bossesboss: „Genau so nennen wir dich. Und sogar dein Pferd ist klein und weiß!“ Nach dem Kampf war es klar: Der Chris mit dem neuen Namen wurde so ein kleiner Boss und auch Boss von einer Riesenburg.

Er soll die Probe mit anderen testen

Als der König wieder an einem anderem Fleck von Deutschland war, war alles friedlich. Chris sollte wieder Neue testen. Und mit denen die Probe machen. Da er selbst einmal in so einer kleinen Burg war, war er dagegen. Ihn konnte deswegen niemand mehr leiden und fast alle gingen aus der Burg, bis auf Dunkan. Er war nämlich auch in die Riesenburg gekommen, wusste wie man in der kleinen Burg gekränkt wird und musste auch mitgehen. Als die Engländer von der wenigen Besetzung erfuhren, wollten die gleich alle Schätze ausrauben. Der kleine Ritter fuhr zur kleinen Burg und nahm Dunkan mit. In der Zeit kam der Boß, der höher war, wie der kleine Ritter, um Chris zu bestrafen. Man hatte den Superboss extra aufgesucht. Der nicht bunte Ritter befreite die sogenannten Nieten. Das Dumme war: Sie liefen den Deutschen in die Arme. Dunkan gab Chris einen Morgenstern. Damit haute er dem König der Deutschen so lange auf den Kopf bis er zusammenfiel. Einer, mit dem Namen John machte die Augenklappe von Boß auf und erstach ihn. Die anderen Deutschen hauten ab. Bei dem Kampf gegen die Deutschen blieben nur vier Ritter ürbirg: Chris, Dunkan, John und Peet.

Der größte Kampf gegen die Deutschen

Inzwischen wurde der ehemalige Miniboss zum Superboss ernannt. Die sogenannte „Weiße Ritter-Bande“ mit dem weißen Boss lebte im Wald. Manchmal, als sie fast keine Nahrung mehr hatten, raubten sie kleine Burgen aus. Peet meinte: „Mir wurde ein gutes Angebot gemacht. Die Engländer wollen mich haben. Der Grund, warum ich weggehe: Hier muss ich mich abrackern, aber bei den Engländern kann ich faul sein.“

Nun sind sie zu dritt. Sie fangen sich Frauen von den Deutschen. Die sorgen für sie. Die Deutschen werden wütend und greifen die im Wald an. Sie bewerfen sie mit Steinen und verfolgen sie. Da nimmt der Boß von den dreien die Axt und fällt einen Baum. Der Baum fällt auf die Angreifer und sie ersticken drunter. Die Frauen, die sonst immer mindestens 100 deutsche Ritter nach den Kämpfen wieder gesünder machen mussten, machen das nur noch mit dreien. Das war der erste und größte Kampf gegen die Deutschen. Es war aber auch sogar der letzte. Niemand wagte es mehr, die inzwischen „gefürchteten Dreien“!, so wurden sie seit dem Kampf genannt, ein Häärchen zu krümmen. Aber viele wollten, dass sie in ihre Burg kommen, und sie lehnten es ab. Aber zu Essen bekamen sie schließlich auch nichts und die drei starben.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Anna Rösing am 12.02.2018:
Kommentar gern gelesen.
Interessante Geschichte




geschrieben von Hartmut Holger Krask am 09.02.2020:
Kommentar gern gelesen.
war neugierig, weil die Story aus dem Jahr 1978 ist. Wurde positiv überrascht. Den Dreh, Namens-Inspirationen einfach aus Musikzeitschriften zu übernehmen anstatt aus großen literarischen Werken, das mache ich heute noch so. Ich wünschte, ich hätte in dem Alter schon die Disziplin zum Geschichtenerzählen gehabt. (oder hätte sie heute)




geschrieben von Metti am 13.02.2020:

Danke. Ich leite das an den kleinen Jungen von damals weiter :-)




geschrieben von Jens Richter am 02.01.2024:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Metti,
ich wünsche Dir für 2024 einen guten Start und große Erfolge mit all Deinen Projekten.
Ich hatte über Weihnachten Zeit zu lesen und war bei Deiner alten Rittergeschichte gelandet.
Respekt, dass Du schon damals so gewandt mit der Feder umgegangen bist.
Es hat sich beim Spielen mit meinem Enkel so ergeben, dass mir ebenfalls eine Rittergeschichte eingefallen ist, die ich gleich aufgeschrieben hatte.
Ich möchte Sie Dir hier in die Kommentare reinschreiben, damit sich der kleine Weiße Ritter nicht so langweilt.
Viel Grüße aus dem Sächsischen, Jens


Der kleine Schwarze Ritter

Es war einmal im Kinderzimmer einer ganz normalen Großstadtfamilie.
Diese Familie hatte Zwillingsjungen, die am Liebsten mit Rittern spielten.
Zu diesem Thema hatten sie alles und dazu sammelten sie alles.
Wenn man den Inhalt ihre Schränke inspizierte, fielen sogleich Ritterbücher, die LEGO-, die PLAYMOBIL- und die alten Ritterburgen aus Opas Kindertagen auf.
In der Ecke eines offenen Schrankfaches, weit weg von den Burgen, stand ein einsamer Ritter.
Sein Aufzug war ganz und gar schwarz.
Ja, es erweckte den Eindruck, dass er von einer fernen Welt stammte.
Er gehörte weder zu dem einen noch zu dem anderen Sortiment.
Wie er in das Kinderzimmer gekommen war, hatten die Jungs längst vergessen.
Sicher habt ihr diesen Ritter längst erkannt, es war der dunkle Jedi Darth Vader.
Alle Gruppen mieden ihn und fragte man die Jungs nach dem Warum, dann antworteten sie lapidar, weil keiner gegen seine unheimlichen Kräfte gewinnen kann.
Sein rotes Lichtschwert selbst konnte den härtesten Stahl zerstören.
#
Alle Rittergruppen im Kinderzimmer lebten friedlich nebeneinander und man respektierte sich.
Einmal im Jahr (meist zum Geburtstag der Zwillinge) gab es im Kinderzimmer ein großes Fest, wo alle Ritter zusammenkamen.
An diesem Tag wurde gegessen, getrunken, manche tanzten und die besten Ritter aus jeder Burg fochten Ritterspiele aus.
Der Sieger erhielt als Belohnung den begehrten Wanderpokal.
Der Schwarze Ritter, der alles mit ansehen konnte, war dann sehr traurig, weil er nicht an dem Fest teilnehmen durfte.
Einmal im Leben, das war sein sehnlicher Wunsch, wollte er den Anderen beweisen, dass er zu ihnen gehörte.
Der Tag des diesjährigen großen Festes rückte heran.
Ein etwa gleichaltriger Cousin kam zu Besuch und brachte einen Feuer-speienden Drachen mit, der von einem bösen Zauberer geritten wurde.
Das Fest sollte so einen völlig ungeahnten Verlauf nehmen.
#
Als das Fest seinen Höhepunkt erreichte, verdunkelte sich plötzlich der Himmel.
Ein riesiger Drache drehte seine Runden.
Dann landete er inmitten der Feiernden und der Zauberer sprang vom Rücken des Untieres herab.
Alle Anwesenden wichen verängstigt zurück.
Der Zauberer schnappte sich die hübsche Tochter des Kaisers und sprach drohend.
"Wagt es nicht, dieses liebliche Weiblein zurückzuholen. Der Drache wird euch zu Asche verbrennen."
Dann flog er mit der Prinzessin davon und alle schauten dem Drachen ratlos hinterher.
"Was steht ihr nutzlos herum, Rittersleut.", forderte der Kaiser. "Nehmt die Verfolgung auf und holt mir meine Tochter zurück."
Die ach so tapferen Ritter zogen sich kopfschüttelnd in ihre Burgen zurück und ließen den Kaiser mit seinem Verlust allein.
'Das ist meine Chance!', dachte sich der Schwarze Ritter. 'Es wäre doch gelacht, wenn ich diesen Wicht von einem Zauberer nicht bezwingen kann.'
#
Voller Tatendrang trat der Schwarze Ritter vor den Kaiser.
"Was willst du?", fragte der Herrscher ungläubig. "Ausgerechnet du, der von allen verpöhnt und verachtet wird, willst dein Leben für meine geliebte Tochter opfern."
"Herr, ich möchte nur zu euch gehören! Gebt mir bitte diese eine Chance. Die anderen feinen Ritter sind doch zu feige und werden ihnen nicht helfen."
"So sei es denn. Was verlangst du als Belohnung von mir?"
"Ich möchte nur meine Ehre und meine menschliche Gestalt zurück. Außerdem möchte ich endlich von dieser schwarzen Rüstung befreit werden, die mich einsam macht."
"Rittersmann, du bist mein Held. Leider kann ich dir nicht versprechen, dass deine Wünsche in Erfüllung gehen. Aber mit Gottes Segen ist schon so manches Wunder geschehen."
#
Der Schwarze Ritter nahm die Verfolgung auf und wanderte ins Finsterland.
Mühsam war der Weg dahin.
Er keuchte unter seiner schwarzen Maske.
Meter für Meter kam er dem Ziel näher.
Schon bald stand er vor der Festung des Zauberers.
Der große böse Drache bewachte das Tor derselben.
Grimmig war sein Blick.
"Gib die Tochter des Kaisers frei.", dröhnte die modulierte Stimme des Schwarzen Ritters.
Der Zauberer hatte nicht erwartet, dass der mächtige Ritter den Kaiser unterstützte.
Vor ihm hatte er höllischen Respekt, kämpfte er doch mit Kräften, die ihm völlig unerklärlich waren.
"Ich warte!", grummelte der Schwarze Ritter bedrohlich.
"Töte ihn.", befahl der Zauberer dem Drachen.
Das Untier gehorchte und spie Feuer aus seinem riesigen Maul.
Mit der roten Klinge seines Laserschwertes wehrte der Ritter die Feuerwalze ab und schleuderte sie zurück auf den Drachen, der nun selber Feuer fing.
Unter jämmerlichen Gebrüll verbrannte der Drache zu Asche.
"Gib die Tochter des Kaisers frei. Meine Geduld ist jetzt wirklich verbraucht.", wiederholte er jetzt in Richtung des Zauberers.
Der wollte den Ritter mit einem Bann belegen, was ihm aber nicht gelang.
Noch bevor er seine magische Formel zu Ende gesprochen hatte, griff der Schwarze Ritter mit unsichtbaren Kräften nach dem Zauberer und setzte ihn in seiner eigenen Festung für alle Zeiten fest.
Danach befreite er des Kaisers Tochter aus ihrem Verlies.
"Danke unbekannter Ritter, dass du mich befreit hast. Kannst du bitte deine Maske vom Kopf nehmen, dass ich dein Gesicht sehen kann?"
Traurig schüttelte er den Kopf.
"Glaube mir schöne Frau, du würdest vor mir Reißaus nehmen. Mein Äußeres ist völlig entstellt."
#
Nach Rückkehr der Beiden wurde am Hof des Kaisers zu Ehren des Schwarzen Ritters ein prunkvolles Fest gefeiert.
Plötzlich tauchten eine Lichtgestalt aus dem Nirwana auf.
Es war Obi Wan Kenobi.
Die Feiernden rieben sich die Augen vor Staunen.
"Ach du bist es.", winkte der Schwarze Ritter ab. " Habe ich denn nirgendwo Ruhe vor dir?"
"Du zürnst mir wohl immer noch?", sprach der Jedi. "Du hast den Jedi große Ehre erwiesen und die Völker in dieser Welt von der Tyrannei des bösen Zauberers befreit."
Obi Wan Kenobi lächelte.
"Ich wollte doch nur zu den Menschen gehören."
"Dein Wunsch sei dir gewährt. Die dunkle Seite hat dich längst aufgegeben. Licht wird dein Herz durchfluten."
Die Gestalt des Schwarzen Ritters verwandelte sich in einen jungen hünenhaften Ritter mit hellem Gewand wie sie nur die Jediritter trugen.
"Anakin, mache es gut mein alter Freund. Du gehörst jetzt zu ihnen", sprach Obi Wan. Darauf verschwand die Lichtgestalt wieder.
Anakin sah ihr noch eine Weile nach.
Als die Tochter des Kaisers Anakin in seiner ganzen Schönheit vor sich sah, fiel sie ihn um den Hals.
Monate später heirateten sie und wenn keiner die Spielfiguren aus dem Kinderzimmer der Zwillinge geräumt hat, dann findet man sie immer noch bei den Ritterburgen.

Ende

(C) Jens Richter, Weihnachten 2023




geschrieben von Metti am 02.01.2024:

Der kleine weiße Ritter war bei den Burgspielen mit meinem jüngeren Bruder so etwas wie eine Universalwaffe. Immer dann, wenn seine Ritter zu frech wurden, kam der mächtige kleine weiße Ritter aus fernen Landen angetrabt.

Irgendwann kam der kleine weiße Ritter in den Besitz meines Bruders. Das war bestimmt nicht billig für ihn. Und siehe da: Von nun an kam der kleine schwarze Ritter zur Einschüchterung angeritten, der noch viel mächtiger war als der weiße.

Ich war wirklich ein böser Junge. 😁

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