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2xhab ich gern gelesen
geschrieben 1980 von Mike P. Muzak (Muzak).
Veröffentlicht: 20.10.2021. Rubrik: Lyrisches


Der Ast - Die Lebensfabel

Eine Fabel vom 14.5.1980

Der Ast

Es hüpfte einst recht guter Laune
entlang des Pfad´s im Wald ein Häschen.
Doch plötzlich lag gleich einem Zaune

quer auf dem Weg ein krummer Ast.
Empfänglich sonst für jedes Späßchen
befiel jedoch den Hasen Hast.

Nun für den Umweg viel zu rege
bestieg den weichen Zweig das Häschen
gedanklich schon im fernen Ziele

und des Verzögerns nicht mehr bange.
Empfänglich nie für solche Späßchen
verschlang geweckt den Has´ die Schlange.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Christine Todsen am 20.10.2021:

Beeindruckend! Inhalt, Pointe, Versmaß... Der einzige kleine Schönheitsfehler ist, dass „rege“ sich nicht auf „Ziele“ reimt. Vielleicht könnte man „im fernen Ziele“ ersetzen durch „am End vom Wege“; jedoch passt "vom Wege" (statt eines Genitivs) nicht ganz zum Stil des Gedichts. Aber bis auf diese Kleinigkeit ist die Fabel perfekt!




geschrieben von Muzak am 21.10.2021:

Herzlichen Dank! Ich war damals 19 Jahre jung, hatte gerade mein 1´000stes Übungsgedicht verfasst. Meine Deutschlehrerin meinte - ich schrieb und schreibe jede Kritik auf -, wichtig sei der sich ändernde Klang (Phrasierungsbogen) von "Umweg" über "rege" zu "bestieg" und "Zweig" mit dem inhaltlichen Wendepunkt "gedanklich" zum Bogen "Ziele" und in der Folgestrophe "Verzögerns". Deshalb nicht der passende, sondern gebrochene Reim! Sie staunte damals erstmals, ich hatte auch dieses Gedicht nicht mühsam gedichtet, sondern ohne Zwang geschrieben - aber absichtlich in älterer Sprache. Interessant ist für mich, dass dieser Nicht-Reim später immer Thema vieler Literaturkreise war. Danke nochmals!

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