Veröffentlicht: 18.09.2020. Rubrik: Fantastisches
Realität - Aufbau 11.2
„Es ist Einflussnahme. Ich sehe den Weg, was ich sagen muss oder wie ich handeln soll, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen.“
„Hm.“
„Es ist unglaublich. Ich mache mir klar was ich erreichen will und weiß genau wann und wie ich etwas tun muss.
Aber irgendwie, stockt es im Augenblick. Wie eine Wand hinter die man nicht schauen kann.“
„Ah ja? Schon eine Idee?“
„Ich weiß nicht. Es ist, als wenn ich kurz davor bin, die Lösung zu finden. Als wenn sie versteckt wäre.“
Hendrik lacht auf. Holt eine Zigarette aus seiner Jackeninnentasche. Zündet sie an und lacht immer noch.
„Herrlich! Ich wusste es wird interessant.“
„Was ist so witzig daran?“
Ich bin verärgert. Er weiß um mein Problem und lässt mich zappeln.
„Darf ich euch bekannt machen?“
„Häh?“
„Dein Widersacher!“
„Mein Widersacher…?“
„Ja klar. Überleg mal.“
„Ich verstehe nicht.“
„Du sagtest doch, es wäre versteckt. Versteckt oder verborgen. Na, klingelt da was?
„Ich meinte das metaphorisch. Es steht doch keine Präsenz dahinter, kein gerichteter Wille!“
Er lacht abermals auf. Lauter und eindringlicher.
„Meine Güte, bist du naiv. Deutlicher geht es nicht. Pass bloß auf das er dich nicht an deine Nase packt und dich draufstößt!“
„Hör auf in Rätseln zu sprechen. Rede im Klartext, verdammt nochmal.“
„Hey, brauchst ja nicht gleich beleidigt zu sein. Pass auf, weißt du warum du keinen Willen hinter der Barriere siehst? Warum du deinen Feind nicht hast kommen sehen?“
Er sieht mich erwartungsvoll an. Sucht nach Anzeichen von Erkenntnis in meinem Gesicht.
„Weil ich ihn kenne?“
„Weiter.“
„Er verbirgt sich?“
„Und du warst so gut, bis jetzt. Nein, er verbirgt sich nicht, hat er gar nicht nötig. Er kennt dich genau, kennt jede Schwäche, alle deine Ängste und hat eine ganze Kiste mit falschen Fährten, auf die er dich lockt.“
„Ich…verstehe… glaube ich?“
„Du, mein Freund stehst dir selbst im Weg!“
„Ich? Wie das denn?“
„Wieso glaubst du der Lösung so nah zu sein? Kannst sie scheinbar greifen?
Du kennst sie schon!
Was hindert dich, weiter zu kommen?
Du selbst bist das Problem.“
Ich versuche das gerade Gehörte zu begreifen.
„Dein Problem ist in dir. Erinnere dich an unser Gespräch. Du hast mich doch gefragt warum ich noch keine Million im Lotto gewonnen hätte. Da ist die Antwort! Etwas in dir will das nicht. Und halt dich fest: Es ist schlauer, schneller, besser und stärker als du!“
„Wenn das so ist, dann hat es doch keinen Sinn weiter zu machen. Das will ich nicht glauben!“
„Du hast wirklich keine Ahnung mit wem du es hier zu tun hast, oder?“ Denk an all die Macht die in der Vorstellung liegt. Sie heilt, sie macht krank, beflügelt zu Unglaublichem und sie tötet!
Und es ist ihr vollkommen gleichgültig was du glaubst, glaubst zu wissen oder tatsächlich für wahr hältst!
Das ist dein unsterblicher Teil!“
Ich habe eine Gänsehaut. Es fühlt sich so wahr an und doch klingt es so unglaublich.
„Mal angenommen es ist wie du sagst.“
Er lacht wieder, holt eine neue Zigarette aus seiner Jacke:
„Ja, mal angenommen…“
„Welchen Sinn soll es dann haben weiterzumachen? Wie will man etwas zwingen, was besser als man selbst ist?“
„Es ist Du! Wie überzeugt ein Schwacher einen Stärkeren?“
Ich zucke mit den Schultern
„Ich weiß nicht, wie?“
„Durch Manipulation!“
„Aha, und wie soll das gehen?“
„Habe ich eine Million? Du hast mir doch gerade erzählt, wie gut du es beherrscht. Mach was draus!“
Ich überlege, er hat recht. Mein Problem und bestimmt gibt es eine Lösung, die ich wahrscheinlich schon kenne.
„Da ist noch etwas, worüber ich mit dir reden wollte.“
Er nimmt einen Zug von der Zigarette und drückt sie aus. Dann sieht er mich an, wartend das ich beginne.
„Hm, da ist dieser Traum. Zu mindestens glaube ich, es ist ein Traum. Eine Fremde, ich kenne sie nicht und doch weiß ich um jeden Gesichtszug, ihr mitfühlendes Wesen, jeden Quadratzentimeter ihrer Haut. Ich könnte sie zeichnen so vertraut kommt sie mir vor."
Hendrik nimmt eine weitere Zigarette aus seiner Jackentasche und zündet sie an. Dabei schaut er mich unentwegt an.
"Es wird immer interessanter. Beschreib mir genau und wirklich ganz genau, wie sie aussieht."
to be continued